Fußball

Baumeister oder die Kampfansage aus der Südstadt an Grün-Weiß! Schobesberger in Hofmann-Dimensionen

Rapid sieben Runden ohne Niederlage, Admira sechs – welche Serie geht Samstag Nachmittag im Allianz-Stadion weiter? Die Südstädter haben nur vier Punkte weniger  als der grün.weiße Favorit, gelten  bei den Quotenmachern von tipp 3 trotz der zuletzt starken Darbietungen als krasser Aussenseiter mit der Quote 4,90. Die auf den fünften Rapid-Sieg hintereinander liegt nur bei 1,45. Alles klar?  Die Admira verlor keines der  letzten drei  Duelle gegen Rapid, Ernst Baumeister war schon als Spieler ein Rapid-Spezialist, ist es auch als Trainer: Fünf Siege in sieben Partien, in denen er auf der Bank sass. Egal, ob bei Austria oder Admira, die  noch nie verlor, seit der Sportchef am 10.September von Damir Buric, der lieber in die zweite deutsche Lga zu Fürth wollte, den Trainerjob vorerst bis Jahresende übernahm. In der Zeit gab es einen Heimsieg über Tabellenführer Sturm, ein Unentschieden gegen Red Bull Salzburg, mit dem der Meister letzten Sonntag gut bedient war: „Nochmals so eine Leistung und wir haben auch bei Rapid Chancen“, behauptet  Baumeister. Dabei hat Admira im neuen Stadion noch kein Tor erzielt: 0:4 unter Oliver Lederer, 0:0 mit Buric. Das zählte damals wie ein Sieg.

Schon als Spieler  bei Rapids Erzrivalen Austria, der ihn 1974 für nur rund 3500 Euro von Wienerfeld kaufte und später bei Admira machte es Baumeister 13 Jahr lang Spaß, Rapid zu besiegen. 3:2 in seinem ersten Wiener Derby am 14. August 1976. Von insgesamt 47 gewann er 20, darunter  auch einige im Hanappi-Stadion. Etwa 5:2 und sogar 5:1 mit seinen Toren.  Auch mit der Admira, mit der er 1989 Vizemeister wurde, schlug er dreimal Rapid. In der Zeit spielte er mit dem verstorbenen Vater der Rapid-Stütze Louis Schaub zusammen. Fred erzielte in der Bundesliga 23 Tore, der Sohn bisher 22. Ausgerechnet gegen Admria kann Louis den Papa einholen oder sogar übertreffen. Rapid geschlagen hat  Baumeister auch vor 17 Jahren als Interimstrainer der Austria nach dem Rauswurf von Herbert Prohaska. Nie vergessen wird er auch den 2:1-Derbysieg am 12. August 2001 als Assistent von Arie Haan: Statt Anerkennung gab´s für beide kurz nach Schlusspfiff den blauen Brief durch Frank Stronach. Weil der violette Finanzier den Verdacht hgte, dass der Holländer bei Transfers auch zum eigenen finanziellen Vorteil agiert hatte.

Als Baumeister 2015/16 gemeinsam mit dem noch lizenzlosen Lederer Admira trainierte, gelangen drei Siege über Rapid. In der  Südstadt 2:1, im Happel-Staion 4:0 sowie 1:0 im Cup, in dem es die Südstädter damals bis ins Finale schafften. Eine ebenso große Sensation wie der Europacupplatz. Bei den drei letzten Duellen ohne Niederlage sass Baumeister  als Sportdirektor  auf der Tribüne, heute erstmals in Hütteldorf auf der Bank. Ob mit dem ersten Tor auch der erste Punktegewinn gelingt? Baumeister, inzwischen 60 Jahre jung, ist wirklich keiner der moderner Laptop-Trainer. Im Fußball kann ihm keiner etwas vormachen. Und aus eigener Erfahrung weiß er, wie man schwierige Spieler anpacken muss, indem man viel mit ihnen redet. Bei Christoph Knasmüllner ist es ihm gelungen. Sicher weiss Baumeister auch, dass die Defensivarbeit nicht zu den Stärken von Rapids Linksverteidiger Boli Bolingboli zählt, der schnelle Maximilan Sax dies  ausnützen könnte. Herausragend beim letzten 3:1-Sieg Admiras über Grün-Weiß war allerdings ein Ex-Rapidler: Dominik Starkl mit zwei Toren. Er wird auch  diesmal besonders „geladen“ sein, Baumeister sieht bei Admira, wenn die Entwicklung so weiter geht, durchaus das Potenzial für einen Platz unter den Top drei. Eine Kampfansage aus der Südstadt. Auch an Rapid.

Dort bleibt Sportchef Fredy Bickel  nur noch bis Dienstag Zeit, um sich den Wunsch nach einer Vertragsverlängerung mit Philipp Schobesberger  zu erfüllen. Nach seinen zwei Siegestoren in den zwei Derybs geht es um Beträge in Dimensionen wie zu den Glanzzeiten von Steffen Hofmann. Eines ist klar: Wenn es zu keiner  Einigung kommt, werden sich Schobesberger und sein Berater  Alex Sperr gegen einen Verkauf im Winter  wehren. Weil die kostenlose Freigabe im Sommer doch auch einiges wert sein würde. Rapid würde auch ein halbes Jahr vorr Vertragsende für den „Pfitschipfeil“ nicht mehr sehr viel kassieren können.

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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