Fußball

Die Neuauflage von Kanada elf Jahre später in Belgien: Jimmy Hoffer und Rubin Okotie

Schon elf Jahre ist es her, dass Erwin „Jimmy“ Hoffer und Rubin Okotie Fußball-Österreich gemeinsam zum Jubeln brachten. Als Stürmerduo bei der U20-WM in Kanada, als die Mannschaft von Paul Gludovatz, unter anderem auch mit Sebastian Prödl, Michael Madl, Zlatko Junuzovic, Veli Kavlak und Markus Suttner, sensationell unter die letzten vier kam. Seit Dienstag sind die beiden wieder in Belgien vereint. In der Proximus League, wie die zweithöchste Spielklasse heißt. Bei Beerschot. „Jimmy“ stürmt dort schon seit Sommer, kam bei 18 Einsätze auf je vier Tore und Assists, Okotie kam nach seiner Vertragsauflösung in China beim Zweitdivisionär Beijing Enterprises dazu.

Ein Rückblick auf 2007: Damals erzielte  Hoffer in Edmonton das Tor beim 1:1 im Startspiel gegen Kongo. Danach sorgte Okotie für das 1:0 gegen Kanada. In der Zwischenrunde gelang Hoffer der Siegestreffer zum 2:1 gegen Gambia, ehe im Viertelfinale von Toronto beide im strömenden Regen auf Kunstrasen das 2:1 gegen die USA sicherten: Hoffer traf zum Ausgleich, Okotie lieferte in der Nachspielzeit das Tor zum Aufstieg unter die letzten vier. Hoffer, damals schon bei Rapid, spielte ein Jahr später bei der Heim-WM in der Nationalmannschaft, gehörte zur letzten Meistermannschaft in Grün-Weiß. 2009 begann die Legionärskarriere: Napoli, Kaiserslautern, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf, Karlsruhe und jetzt Beerschot sind seine sechs Stationen. Im Teamdress war er kurz nach dem Amtsantritt von Marcel Koller nicht mehr gefragt, er kam auf 28 Länderspiele mit vier Toren. Zu Rapid wäre er letzten Sommer gerne zurückgekehrt, doch Sportchef Fredy Bickel entschied sich für Veton Berisha. Ob das die bessere Lösung war, bleibt dahingestellt.

Okotie feierte erst nach der Heim-EURO sein Teamdebüt, ehe Knieprobleme und Knorpelschaden die Karriere einbremsten. Von Austria ging´s 2010 zum 1.FC Nürnberg, dann nach Belgien zu St.Truiden zurück nach Österreich zu Sturm Graz unter dem jetzigen Teamchef Franco Foda, wieder zur Austria, nach Dänemark zu Sönderiysk und in die zweite deutsche Liga zu 1860 München. In die Münchner Zeit fielen auch die Highlights seiner 18 Länderspiele: Die Siegestore zu den 1:0-Heimsiegen in der Qualifikation zur EURO 2016 gegen Montenegro und Russland. Er gehörte zum Aufgebot in der Endrunde, danach ging´s nach China. Finanziell okay, sportlich weniger.

Jetzt führte der belgische Play off-Irsinn, der ja auch bei Österreichs Reform zur Zwölferliga ein Denkanstoss oder sogar Vorbild war, Hoffer und Okotie mit 30 in Antwerpen wieder zusammen: Denn der Zweite, Dritte und Vierte der zweiten Liga nach den Grunddurchgängen spielt gegen den Sieger des Abstiegs-Play-offs aus der ersten Liga zwischen Letztem und Vorletzten noch um einen Platz in der obersten Spielklasse für die nächste Saison. Beerschot ist derzeit Dritter, also bekam Trainer Marc Brys drei vertragslose Spieler, darunter Okotie. Ob´s den Aufstieg  bringt? Vielleicht sollte sich Beerschot dazu auch die Dienste von Gludovatz sichern. Der weiß, wie man mit dem Duo Hoffer-Okotie Erfolge feiern kann.

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