Fußball

Hat der Grasser-Anwalt Zeit für die Derby-Verhandlung?

Rapid ist weiter mit dem „Nachspiel“ zum Derby-Skandal beschäftigt. Sechs Personen, die Gegenstände auf den Rasen warfen, die sowohl Abonnenten als  auch Käufer von Tageskarten sind, konnten identifiziert werden. Die Folgen: Zwei Jahre Hausverbot im Allianz-Stadion, Meldung an die Bundesliga mit der Forderung für ein österreichweites Stadionverbot. Wie hoch die angekündigten Regressforderungen an die sechs Personen und die zwei Flitzer sein werden, hängt von der Strafe ab, die Rapid von der Bundesliga bekommen wird. Die zwei Flitzer, die in der Nachspielzeit mitten in einen Austria-Konter unbehelligt auf den Rasen laufen hatten können, kamen übrigens  mit Tickets aus dem jedem Gastverein verpflichtend zustehenden Freikartenkontingent auf die Tribüne. Sie bekamen die über Umwege via dem 18jährigen Austria-Talent Alexandar Borkovic. Was an der Tatsache, dass Rapid Ordnerdienst versagte, nichts ändert.

Montag wird der Senat eins der Liga unter seinem Vorsitzenden Manfred Luczensky den Derbyskandal verhandeln. Der Senat hat acht Mitglieder, ist bereit ab drei beschlussfähig. Unter dem acht Mitgliedern fällt ein Name auf, den man dieser Tage oft in den Gazetten liest,  wenn über den Buwog-Prozess berichtet wird: Norbert Wess, einer der führenden Strafverteidiger dieses Landes (Bild oben). Er verteidigt gemeinsam mit Manfred Ainedter  Ex-Finanzminister Karlheinz Grasser, kontert etwa Vorwürfe der Staatsanwälte mit den Worten „schwerer Hokuspokus.“ Ob er da noch Zeit finden wird, sich mit dem Derby und der Frage, welche Strafen gegen Rapid die richtige wäre, die abschreckende Wirkung für die Chaoten hat, zu beschäftigen? Bis Donnerstag wusste man in der Ligazentrale nichts davon, dass  Wess für die Montag-Verhandlung keine Zeit haben wird.

Einen Tag nach der Verhandlung versucht Rapid den Imageschaden durch eine wohltätige Aktion etwas zu reduzieren: Durch keine spontane Reaktion auf das Derby, sondern eine bereits im Jänner fixierte Sammlung mit Caritas und einem grün.weißen Sponsor, dem Technologie-Unternehmen Uber, für die Obdachlosen in der Gruft. Gebraucht werden Decken, Trainingshosen, Jacken, Shirts, Schuhe und Thermosflaschen. Ehrenkapitän Steffen Hofmann, der sich seit Jahren für die Gruft im sechsten Wiener Bezirk engagiert, Stefan Schwab und Louis Schaub werden persönlich sammeln. Wer zwischen 16 und 20 Uhr via der Uber-App eine Abholung bestellt, könnte dann einer der drei Rapid-Spieler zu Gesicht bekommen.

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