Fußball

Janko: 41 Jahre nach Buffy wieder ein Österreicher im Tessin? Hütter sucht Tormann

Für Österreichs Teamchef Franco Foda bleibt Marc Janko immer eine Option. Aber wo wird der 34jährige Sturmtank nach den Problemen bei Sparta Prag künftig spielen? Er hofft auf die Rückkehr in die Schweiz. Darauf lassen seine Kommentare in Schweizer Medien zum Interesse von Lugano schließen, in dem er einen Wechsel in den Tessin, eine Autostunde von Mailand entfernt, als Traum bezeichnete. Lugano liegt auf Platz sieben, hat fünf Punkte mehr als der Letzte Sion, mit nur 20 erzielten Toren in 19 Runden die schwächste Offensive der Liga. Der Brasilianer Carlinhos und der verletzungsanfällige 31jährige Schwede Alexander Gerndt, den letzten Sommer Österreichs Trainer-Legionär Adi Hütter von Young Boys Bern „widerstandslos“ ziehen ließ, da er keinen Stammplatz hatte, sind mit je vier Treffern die besten Schützen. Trainer beim Überraschungsteam der vergangenen Saison, das damals Platz drei belegte, ist Pierluigi Tami, früher über viele Jahre Schweizer U21-Teamchef. Sein Assistent hat einen berühmten Namen, spielte früher wie Janko auch beim FC Basel: Walter Samuel, ehemalige Abwehrrecke aus Argentinien, in seinen Glanzzeiten bei Inter Mailand, Real Madrid und AS Roma.

34 Tore für Basel in zwei Saisonen sorgen für eine guten Visitenkarte des 1,96 Meter-Hünen Janko in der Schweiz. Wenn sich Lugano mit Sparta Prag einigen kann, dann wird´s für Janko viel beschaulicher als bei seiner ersten Schweizer Station in Basel: Lugano hat nur 64.000 Einwohner, ins altehrwürdige Stadion Cornaredo passen nur knapp über 6000 Zuschauer. Aber ausverkauft ist es nicht einmal, wenn der  Tabellenführer kommt. Zum Gastspiel von Young Boys Bern kamen im November nur 3382 Zuschauer. Janko wäre in Lugano der erste Österreicheer seit 41 Jahren. Der Vorgänger hieß Hans „Buffy“ Ettmayer, der nach seiner Bundesligazeit beim Vfb Stuttgart und Hamburger SV in der Saison 1977/78 im Tessin anheuerte. Damals spielte Lugano in der zweiten Schweizer Liga, war der schußgewaltige Mittelfeldspieler der einzige  Profi. Der oft nicht wusste, wie er die Zeit bis zum Training am Abend tot schlagen sollte. Diese Probleme hätte Janko jetzt nicht.

Wenn die Meisterschaft weiter geht, gastiert Lugano am 4. Februar ausgerechnet bei Jankos Ex-Klub FC Basel im St. Jakob-Park. Der Ttelverteidiger will damit die Jagd auf  den Winterkönig Young Boys Bern  eröffnen. Bei dem bekam Adi Hütter plötzlich Tormannsorgen: David von Ballmoos, die Nummer eins, kugelte sich im Training die Schulter aus, könnte monatelang ausfallen. Jetzt ist Hütter auf Tormannsuche. Die Alternative zu einem Winterkauf: Der Erfahrung des 35jährigen Marco Wölfli vertrauen.

Meist gelesen

Nach oben