Fast hätten die ersten 16 Spiele der ersten Runde im Uniqa-Cup eine Riesensensation gebracht. Bundesliga-Aufsteiger GAK lag gegen den Kärntner Landesligisten Velden vor den Augen von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer im Stadion Villach-Lind nach 55 Minuten 0:2 zurück, rettete sich noch ins Endspiel, stieg erst im Elfmeterschießen auf. Neuzugang Dominik Frieser erzielte den Ausgleich zum 2:2 und verwandele auch den entscheidenden Elfmeter. Die anderen Bundesligisten kamen sicher weiter: Red Bull Salzburg beim FC Dornbirn 6:0 (4:0), wobei die ersten vier Tore innerhalb von neun Minuten fielen. Karim Konate gelang ein Doppelpack in nur drei, es folgten die Dänen Adam Daghim und Maurits Kjaergaard. Trainer Pepijn Lijnders und der umstrittene neue Kapitän im Tor, Janis Blaswich, debütierten.
Der LASK ließ im Oberösterreich-Derby gegen Union Gurten in Ried beim 3:0 (2:0) nichts anbrennen, erfüllte seine Pflicht. Hartberg gelang in Bischofshofen mit 11:1 (3:0) der höchste Sieg der Klubgeschichte, die neuen Stürmer Patrik Mijic und Elias Havel steuerten fünf Tore bei. Mijic drei, die LASK-Leihgabe Havel zwei. Wolfsberg und Austria Klagenfurt schossen sich für das Kärntner Derby zum Bundesligastart ein: Wolfsberg siegte in Draßburg 7:0 (4:0), der in den Kader hochgezigene Slowene Erik Kojzek traf zweimal Neuzugang Angelo Gattermayer einmal. Der Kauf von Ghana-Stürmer David Atanga wurde Freitag offiziell. Auch Klagenfurts Neuerwerbungen scorten beim 5:0 (4:0) in Gloggnitz: Der Mazedonier David Toshevski sorgte für die Führung, der Deutsche Knut Bobzien für das 4:0 und 5:0. Titelverteidiger Sturm Graz beginnt die Titelverteidigung Samstagabend bei Krems, letzte Saison Zweiter der Regionalliga Ost. Dessen Trainer Jochen Fallmann (früher bei Amstettten und St. Pölten, 2020/21 Assistent von Peter Stöger bei der Wiener Austria) versprach, nicht in Ehrfurcht zu erstarren: „Letzte Saison hat in Deutschland keiner geglaubt, dass Bayern München an Saarbrücken scheitern kann!“
Von den Zweitligisten kam Lafnitz im steirischen Derby bei Weiz erst im Elfmeterschießen in die zweite Runde, gewann Bundesligaabsteuger Austria Lustenau in Wals mit Mühe 2:1, geriet die Vienna in Mannsdorf beim Regionalligaklub Marchfeld Donauen nach 17 Minuten durch ein Tor von Zoran Mihailovic, der letzte Saison in der Wiener Liga beim FavAC spielte, nach 16 Minuten 0:1 in Rückstand, wobei der neue Tormann Bernhard Unger nicht gut aussah. Danach fragte Marchfelds Präsident Wolfgang Macho, der Onkel des ehemaligen Teamtorhüters mit Vienna-Vergangenheit, aus dem VIP-Klub Sportchef Ernst Baumeister, wann man das Flutlicht aufdrehen solle. Es brannte erst in der zweiten Hälfte, als die Vienna zwischen der 48. und 68. Minute die Pleite abwendete. Bis zur Pause wurde sie nur durch Marchfeld-Fehler gefährlich, dann trafen die deutsche Hoffenheim-Leihgabe Philipp Ochs per Kopf, Kelvin Boateng per Kopf (Bild) und Kapitän Bernhard Luxbacher. Um den Fühungstreffer gab es Aufregung, weil der Linienrichter Marchfelds Torschützen wegen eines blutigen Kratzers am linken Ohr nicht zurück ins Spiel ließ. Daher kassierte Marchfeld das 1:2 mit einem Mann weniger, ließ im Finish den Sitzer zum Anschlusstreffer ungenützt: „Geglaubt hab ich nicht an die Sensation, gehofft schon“, gestand Baumeister. Der von der Vienna geliehene Stürmer Marcel Tanzmaier durfte nicht spielen. Laut einer Klausel im Leihvertrag, auf der Viennas Sportchef Andreas Ivanschitz in den Verhandlungen mit Baumeister bestand. D ie Vienna muss nch einen Monat auf die Rückkehr von Torjäger Christoph Monschein nach einer Sprunggelenksoperation warten. Er macht Blau-Gelb sicher gefährlicher.
Im Trainerduell der ehemaligen Torjäger gewann Toni Polster mit der Wiener Viktoria auf Kunstrasen gegen Carsten Jancker mit dem durch Lizenzentzug zum Abstieg in die Regionalliga verurteilten DSV Leoben. Vor 30 Jahren war Stürmertalent Jancker beim 1.FC Köln nicht am arrivierten Polster vorbeigekommen, wechselte daher nach Wien zu Rapid, was zur Erfolgsstory wurde. Der Sohn von Ex-Rapidler Leopold Rotter, Dominik Rotter, verwandelte nach 0:1-Rückstand zwei von Schiedsrichter Sebastian Gishammer gepfiffene umstrittene Elfmeter, den zweiten in der 118. Minute. Daher 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung für die Wiener Viktoria, die unter Polster vor fünf Jahren mit Hartberg einen Bundesligaklub eliminierte. Nicht am eigenen Platz in Meidling, der damals renoviert wurde, sondern in der Brigittenauer „Gruab´n“.