VSE St. Pölten sprengte Sonntag mit dem 3:0 (2:0) im Mittagshitze-Duell bei Kapfenberg, in dem die Routiniers Dario Tadic und Marcel Ritzmaier schon bis zur 27 Minute für die 2:0-Führung sorgten, das steirische Duo an der Spitze der zweiten Liga, aber der GAK bleibt vorerst das Maß aller Dinge. Die einzige Mannschaft, die alle vier Spiele gewonnen hat, daher je drei Punkte Vorsprung auf St.Pölten und DSV Leoben hat. Und nicht nur das, wie Trainer Gernot Messner nach dem Jubel mit seinen Spielern über das 1:0 (1:0) im kleinen Grazer-Derby gegen die noch sieglose zweite Mannschaft von Sturm Graz feststellte: „Es passte auch viermal unsere Leistung!“ Der Schock um den verpassten Aufstieg in der vergangenen Saison scheint sowohl bei den Spielern als auch bei den Fans gut verarbeitet worden zu sein. Trotz Karirereende von Michael Liendl. Im Moment übertrifft der GAK sogar etwas die eigenen Erwartungen. Spricht für die Arbeit von Messner, der im Rapid-Kapitel seiner Spielerkarriere am Beispiel des berühmten Lothar Matthäus hautnah erlebte, wie man es als Trainer nicht machen soll, und die Personalpolitik von Sportchef Dieter Elsneg.
Der steirische Aufsteiger DSV Alpine bezog hingegen in Ried mit 0:2 (0:1) die erste Niederlage, die zugleich den ersten Sieg des Bundesligaabsteigers bedeutete. Bei dem der 17 jährige Debütant Fabian Rossdorfer den zweiten Treffer erzielte. Trainer Carsten Jancker ging mit der Niederlage ganz gelassen um: „Das wirft uns nicht um. Wir werden aufstehen und weiter machen, ganz sicher!“ Die erste Niederlage gab es auch für die Admira durch ein Tor in der 88. Minute zum 0:1 (0:0) in Dornbirn. Von den Wiener Klubs konnte sich nur der Floridsdorfer AC freuen. Über seinen ersten Sieg, das 3:0 (1:0) gegen Lafnitz. Eingeleitet durch einen Doppelpack des deutschen Stürmers Yannick Woudstra, der von Türkgücü München (Regionalliga Bayern) geholt wurde.
Auf der Hohen Warte gibt es hingegen die ersten Alarmzeichen. Das 0:2 (0:2) in Horn beim Einstand des neuen Torhüters Armin Gremsl, der letzte Saison Ersatz beim deutschen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld hinter Landsmann Martin Fraisl war, bedeutete die dritte Niederlage in vier Runden, in denen nur ein Punkt geholt wurde. Nur Amstetten liegt mit der gleichen Bilanz hinter Österreichs ältestem Fußballklub. Vorletzter war die Vienna in der vergangenen Saison nach dem Aufstieg nie: „Die Mannschaft bringt nicht das auf den Rasen, was sie kann“, klagte Trainer Alexander Zellhofer. Gerade deshalb will Sportchef Andreas Ivanschitz nicht zur Tagesordnung übergehen, ohne deshalb über den Trainer zu diskutieren. Aber der Ex-Teamkapitän weiß sicher aus seiner jahrelangen Erfahrung, dass es nach ähnlichen Ankündigungen meist nicht lange dauert, bis es dazu wirklich kommt. Vielleicht schon, wenn die Vienna nächsten Freitag in Leoben wieder verlieren sollte.
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