Eishockey

Ganz schlimm: Admira tritt gegen Baumeister nach!

Samstag Neustadt beim Schlusslicht Admira in der Südstadt mit einem neuen Trainer: Der Deutsche Reiner Geyer (Bild)  sitzt gegen Aufsteiger Hartberg, der nach zwölf Runden auf Platz sechs dort liegt, wo die Admira gerne wäre, erstmals als Chef einer Kampfmannschaft in einer obersten Spielklasse auf der Bank. Der letzte Trainer der Admira, der das erste Spiel seiner Ära gewann, war Geyers Vorgänger Ernst Baumeister. Allerdings bereits vor zwölf Jahren. Damals war das 3:0 in Pasching das erste von insgesamt 64 Spielen als Cheftrainer. Diesmal waren es 20 weniger, ehe das nicht nachvollziehbare  Ende kam. Samt verbalem Nachtreten, das  den Eindruck vom schlechten Stil nochmals unterstrich.

Es kam nur überraschend, dass sich Präsident Philip Thonhauser dafür hergab, der noch vor wenigen Monate versichert hatte, nichts über Baumeister kommen zu lassen, Jetzt klang es anders. Zu negativ sei Baumeister aufgetreten. Offenbar war ihm zum Verhängnis geworden, dass er mitunter auch vor den Sky-Kameras ansprach, was ohnehin jeder wusste. Nämlich, dass der Admira nach dem großen Umbruch im Sommer die Qualität der letzten Saison fehlte. Die Wahrheit sollte  zumutbar sein auch der Führungsetage in der Südstadt. Fassungslos ließ einen Thonhausers Feststellung zurück, Admiras junge Mannschaft verdiene sich einen Supertrainer, den sie jetzt mit Geyer habe. Damit sprach er aus, dass Baumeister keiner war. Das sagt er über einen, der mit Admira letzte Saison alle Erwartungen übertroffen hatte. Unglaublich und ganz schlimm. Auch wenn es stimmt, dass der deutsche Trainingsgast Alex Meier den mit ihm befreundeten Manager Amir Shapourzadeh den Tipp gegeben haben soll, Geyer, den er als Co-Trainer bei Eintracht Frankfurt hatte, statt Baumeister zu holen. Meier stellt das aber entschieden in Abrede.

Supertrainer Geyer beobachtete seinen ersten Gegner Hartberg  Dienstag beim Aufstieg ins Viertelfinale des Uniqa-Cups, erkannte bei den  vier Trainings seit Amtsantritt junge, hungrige Spieler, aber auch erfahrene mit der Qualität, eine Mannschaft zu führen. Das ist ihm unbenommen. Er sieht sich als Trainer, der sowohl harte Entscheidungen treffen als auch die Spieler in die Arme nehmen kann. Legt auf eine sichere Defensive wert, will aber  seine Mannschaft mutig nach vorne spielen sehen. Abwarten, was alles gegen Hartberg gelingen kann, ob Geyer sein bevorzugtes 3-5-2-System spielen lässt. Einig Zeit nicht zur Verfügung stehen Innenverteidiger Sebastian Bauer nach einer Schulteroperation und Stürmer Seth Paintsil mit gebrochener Hand.

Nur zur Erinnerung: Unter Baumeister gewann die Admira im August das Auswärtsspiel gegen den Aufsteiger 1:0. Der erste von den bisher zwei Siegen. Zwar etwas glücklich, aber doch. Torschütze war Stephan Zwierschitz, der in den letzten Tagen eine regelrechte Aufbruchstimmung beim Training erkannt haben will. Dann müsste es ja mit dem dritten Sieg klappen. Aber die Steirer sind in den letzten Wochen  selbstbewusster  geworden: Im Oktober nur Siege gefeiert, in der Bundesliga auswärts Wolfsberg, daheim  Rapid und Sturm Graz bezwungen. Admiras Oktober-Resultate: Jeweils 0:0 gegen St.Pölten und Wolfsberg, 0:2 gegen Rapid. Hartberg erzielte im Oktober neun Treffe, die meisten aller Klubs in der Zwölferliga, avancierte zur Torfabrik. Wer hätte das gedacht? Für Trainer Markus Schopp wird das Match in der Südstadt zur sentimentalen Erinnerung: Dort bestritt er als Aktiver am 13.Mai 2006 das letzte Spiel seiner Karriere in Österreich, gewann mit Red Bull Salzburg 3:0.

Auch in Graz steht Samstag ein deutscher Trainer im Blickpunkt: Heiko Vogel muss nach der Pleite in Hartberg liefern. Drei Punkte sind sowohl gegen Wacker Innsbruck als auch nächste Runde gegen St.Pölten daheim in der Merkur-Arena Pflicht. Ansonst  könnte es zum fünften Trainerwechsel in dieser Saison kommen.

Foto: Flyeralarm Admira Media .

Meist gelesen

Nach oben