Fußball

Gegen David Alaba steht Kevin Stöger in der Auslage

Für Guido Burgstaller brachte die Rückkehr nach Nürnberg am Freitag keinen schönen Abend. Schalke musste froh sein, gegen seinen Ex-Klub ein 1:1 (0:0) zu halten, nicht tiefer in den Abstiegsstrudel zu geraten. Auch der Kärntner hörte nachher die Gesänge der Schalke-Fans: „Bis auf Nübel könnt ihr alle gehen“. Damit war Tormann Alexander Nübel gemeint, der unter anderem mit einem gehaltenen Elfmeter Schalke den Punkt rettete. Burgstaller gestand als ehrliche Haut: „Unsere Leistung stimmte gar nicht, 70 Minuten waren wir die schlechtere Mannschaft.“ Und das beim Vorletzten! Eine Konsequenz: Mit Markus Zeltmeisl kam der Fitmacher neu ins Trainerteam um Huub Stevens, der in der Ära von „Quälix“ Felix Magath den Ruf als „Schleifer“ bekommen hatte, als Schalke 2010 Vizemeister war. Jetzt soll er an der Fitness arbeiten, an der es offenbar auch nicht mangelt.

Was man bei Fortuna Düsseldorf nicht behaupten kann. Sonst wäre der Aufsteiger nicht sechs Runden vor Schluss auf Platz zehn schon gerettet. Weit über den Erwartungen. Ein Mosaikstein zum Erfolg kommt aus Steyr in Oberösterreich: Kevin Stöger im Mittelfeld. Nach Anlaufproblemen zum Saisonstart begriff er rasch, was Traineroldie Friedhelm Funkel sehen wollte. Und so entwickelte sich der perfekte Techniker auch zu einem der laufstärksten Spieler, der in der Saison bisher 220,14 Kilometer abspulte. Gegen Tabellenführer Bayern und Landsmann David Alaba steht der Linksfuß Sonntag Nachmittag auch in der Auslage: Die Fortuna hat bei seinem Berater Karl Heinz Förster, den ehemaligen Stuttgarter Defensivspezialisten, Europameister von 1980, Vizeweltmeister von 1982 und 1986, das Angebot zur Vertragsverlängerung über 2020 bereits deponiert. Aber Stöger wartet noch ab. Angeblich soll der 25jährige bei AS Roma am Radar stehen. Da kann er sich heute ebenso empfehlen wie bei Österreichs Teamchef Franco Foda für ein Debüt am 7. Juni gegen  Slowenien. Der beobachtet seinen ehemaligen Schützling bei Kaiserslautern entweder selbst oder durch einen seiner Assistenten.

Im November hatten Stöger schon beim sensationellen 3:3 der Fortuna in München (Bild oben gegen den Portugiesen Renato Sanches) sehr gute Figur gemacht. Das dritte Tor des Belgiers Dodi Lukebakio zum Ausgleich in letzter Minute hatte damals Diskussionen um Bayerns Trainer Niko Kovac ausgelöst. Der Bayern-Aufreger der letzten Woche nach dem 5:0 über Dortmund: Ein Faustkampf zwischen dem Torjäger Robert Lewandowski und Flügelflitzer Kingsley Coman im Geheimtraining am Donnerstag. Sie werfen sich gegenseitig einen zu großen Ego-Trip vor. Kovac besprach das mit beiden. Weil sie sich entschuldigten, gab es nicht einmal eine Geldstrafe.  Das Trainerfazit: „In unserem Training sind Emotionen. Man kann es auch positiv sehen: Wir leben!“ Bayern braucht einen Sieg, um Platz eins zu verteidigen, da Borussia Dortmund Mainz mit Glück 2:1 (2:0) bezwang. Zum Glück gehörte auch ein Stangenschuss vom Mainz-Österreicher Karim Onisiwo. Der Weg von Marcel Sabitzer und Konrad Laimer mit RB Leipzig in die Champions League ging mit dem 2:0 (2:0) über Wolfsburg mit Ex-LASK-Kapitän Pavao Pervan im Tor weiter: Der vierte Sieg in Serie, seit elf Runden ungeschlagen.

Nach Stöger spielt Sonntag Abend Martin Hinteregger mit Eintracht Frankfurt gegen Augsburg. Jenen Klub, bei dem er bis 2021 unter Vertrag steht, der ihn Ende Jänner nach seiner Kritik an Trainer Manuel Baum bis Saisonende an Frankfurt verlieh. Inzwischen merkte in Augsburg offenbar auch Sportchef Stefan Reuter, dass Hinteregger nicht so falsch lag. Letzten Montag wurde Baum durch den Schweizer Martin Schmidt ersetzt, der in Frankfurt seinen Einstand feiert. Für Hinteregger wird´s trotzdem ein brisantes Spiel gegen seine früheren Mitspieler, darunter die Landsleute Michael Gregoritsch und Kevin Danso, der die Lücke, die Hinteregger im Abwehrzentrum hinterließ, nicht schließen konnte.

Foto: Instagram .

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