Eishockey

Gegen neun aus der Alps League darf Österreich nicht zittern

Russland, und die Schweiz und Tschechien haben in Bratislava bereits den Sprung ins Viertelfinale der Eishockey-WM geschafft, Finnland, Kanada, die USA und Deutschland in Kosice, wo Veranstalter Slowakei daran scheiterte. Was die WM-Party in dem eishockeybegeisterten Land etwas stören und Craig Ramsey, den Teamchef aus den USA, vermutlich den Job kosten wird. Titelverteidiger Schweden braucht Montag Nachmittag in der Ondrej Nepela-Arena einen Punkt gegen Lettland, um ebenfalls weiter zu kommen. Das wird eine Formsache, ehe dort am Abend zwischen Österreich und Italien ein Absteiger bestimmt wird. So wie zuvor in Kosice zwischen Frankreich und Großbritannien. Wobei Frankreich mit einem Punkt in das Duell geht. In Bratislava gibt es eines zwischen punktelosen.

Nach dem 0:8 80:2, 0:3,0:3) am Sonntag gegen Tschechien steht vor dem letzten Match fest, dass Österreich in der Slowakei weniger Punkte holen wird als bei den drei A-Weltmeisterschaften davor: 2013 passierte in Helsinki mit Thomas Vanek trotz fünf Punkten (6:3 gegen Lettland, 2:1 gegen Slowakei nach Penaltyschießen) der Abstieg, 2015 in Prag reichten ebenfalls fünf Punkte aus dem 4:3 gegen die Schweiz und 3:2 gegen Deutschland jeweils nach Penaltys, sowie das 1:2 gegen Lettland nach Verlängerung wieder nicht zum Klassenerhalt. Vor einem Jahr schaffte den Österreich in Kopenhagen durch ein 2:3 gegen die Schweiz nach Verlängerung und das 4:0 gegen Weißrussland  mit vier Punkten. In Bratislava erreichen sogar zwei, um das Ziel zu schaffen. Wenn der Sieg gegen Italien erst in der Verlängerung oder nach einem Penaltythriller gelingt. Aber ehrlich, so weit darf es gar nicht kommen.

Das ist keine Überheblichkeit, das darf man sagen, wenn man die bisherigen sechs Spiele der Italiener gesehen hat. 0:9 gegen die Schweiz, 0:8 gegen Schweden,0:3 gegen Lettland, 0:10 gegen Russland, 0:8 gegen Tschechien und 1:7 gegen Norwegen lauteten die Resultate. Erst im sechsten Anlauf gelang es eher zufällig, ein Tor zu erzielen. Dank des Schuhs von Angelo Micilli, einem der vier Spieler vom EBEL-Klub Bozen. Die Italiener wirkten immer läuferisch und individuell schwächer als Österreich. Teamchef Roger Bader und sein Assistent Markus Peintner (Bild oben) haben ihre Mannschaft besser organisiert als der kanadische Bozen-Trainer Clayton Beddoes mit seinem Assistenten Robbie Tallas die italienischen Aufsteiger. Beim 0:8 am Sonntag bestritt Tormann Lukas Herzog sein erstes WM-Spiel, setzte Bader nur 17 Spieler ein. Drei Stürmer (Michael Raffl, Peter Schneider und Konstantin Komarek) wurden ebenso geschont wie Verteidiger Dominique Heinrich, der sich beim Aufwärmen verletzte.

Am Team Roster der Italiener fehlt ein Spieler aus der NHL wie in Österreich mit Michael Raffl hat. Steht mit Andreas Bernard zwar der Tormann des deutschen Meisters Adler Mannheim, sind aber außer ihm nur fünf Legionäre aus den ersten Ligen in Deutschland, Norwegen und der Schweiz sowie Salzburg-Stürmer Peter Hochkofler zu finden. Ansonst stehen dort nur Spieler aus den zweiten Ligen. Gesamt neun aus der Alps League  vom Finalisten Pustertaler Wölfe, von Ritten, Asiago, Sterzing und Cortina. Die Argumente, dass die Italiener einen Ruhetag vor dem entscheidenden Match gegen Österreich hatten, sich bei der WM nur darauf konzentrierten, daher zuvor nur Kräfte schonten, mögen zwar stimmen, aber sie zählen nicht.

Gegen diese Mannschaft nicht zu gewinnen, wäre eigentlich ein unverzeihlicher Selbstfaller. Um so mehr, als Österreich noch einen Vorteil hat: Die Unterstützung von den Rängen. Es werden auch Montag Abend viel mehr  Österreicher als Italiener nach Bratislava kommen.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER.

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