Eishockey

Geheimtipp Raffl traut Philadelphia viel zu! Rossis Pause nicht dramatisch

Spät wie noch nie, statt im Oktober  erst drei Monate später, beginnt Mittwoch die stärkste Eishockeyliga der Welt. Corona hat auch die NHL verändert: Erstmals ohne Zuschauer, nur 56 statt 82 Spiele im Grunddurchgang, vier neu zusammengestellte Divisions, die nur untereinander spielen, wegen der Einreisebeschränkungen zwischen  den USA und Kanada die sieben kanadischen Teams (Toronto, Montreal, Edmonton, Vancouver, Calgary, Winnipeg, Ottawa) zusammen in der North Division. Jede Mannschaft darf in der eigenen Halle spielen. Am 11. Mai sollen die Playoffs beginnen, für die sich die ersten vier jeder Division qualifizieren, das bis zum Semifinale ebenfalls in der Division ausgetragen wird.  Der ltzte möglihe Soieltag im Stanley-Cup-Finale ist der 9.Juli. Außer den 23 gemeldeten Spielern dürfen weitere sechs mit der Mannschaft reisen, um bei kurzfristigen Ausfällen wegen Covid 19 gerüstet zu sein. Wegen zu vieler positiver Fälle mussten die ersten zwei Partien zwischen Dallas und Florida bereits verschoben werden.

Erstmals wird das Eröffnungsspiel live im österreichische Free-TV zu sehen sein: Puls 24 sicherte sich für vier Jahre die Rechte, NHL-Spiele live zu zeigen. Beim ersten ist der einzige Österreicher zu sehen, der beim Saionstart im Einsatz sein wird: Die Nummer 12 der Philadelphia Flyers, Michael Raffl, geht in seine achte NHL-Saison. Mit dem Pennsylvania-Duell gegen die Pittsburgh Penguins und der Legende Sid Crosby, das Mittwoch und Freitag im leeren Wells Fargo-Center am Spielplan steht. Das am Mittwoch überträgt ab 23.30 Uhr Puls 24. Zwei Spiele gegen die gleiche Mannschaft innerhalb von zwei oder drei Tagen gehören ebenfalls zu den Änderungen, die Corona geschuldet sind. Für Raffl geht es nächste Woche mit zwei Heimspielen gegen Buffalo weiter. Die weiteren Gegner von Raffl in der Division sind die Washington Capitals, die Rangers und Islanders aus New York, die New Jersey Devils, die Boston Bruins und die Washington Capitals.  Da bedeutet auch: Weiten Reisen zu Auswärtsspielen bleiben dem 32 jährigen Raffl  erspart.

Für manche NHL-Experten gilt Philadelphia als  Geheimtipp im Osten beim Kampf um den Stanley Cup. Titelverteidiger ist Tampa Bay,  als stärkster Herausforderer wird Colorado eingeschätzt: „Wir trauen uns auch einiges zu“, gestand Raffl nach der kürzesten Vorbereitung auf eine NHL-Saison, die der Villacher bisher erlebt hat. Freitag wird er sein 500. Spiel in der NHL bestreiten, in den bisherigen 498 kam Raffl auf 160 Scorerpunkte (83 Tore, 77 Assists). Ein großer Trumpf der Flyers wird der 22 jährige kanadische Goalie Hart Carter sein die großen Namen in der Offensive sind allerdings schon etwas in die Jahre gekommen. Kapitän Claude Giroux ist 33, der Tscheche Jakub Voracek 32. Raffls Vertrag in Philadelphia läuft mit Saisonende im Mai aus.

Der andere Villacher mit NHL-Erfahrung, Michael Grabner, ist vorerst in Wartestellung. Bis zum Ende der Transferzeit am 12.April gibt sich der 33 jährige Stürmer Zeit, ob es nach elf Jahren NHL und 640 Partien, noch einmal weiter geht. Die Arizona Coyotes kamen in eine finanzielle Schieflage, lösten daher vorzeitig die laufenden Verträge mit einigen Spielern. Weil die Abschlagzahlungen billiger kamen. Daher wartet Grabner ob sich in Klub mit einem Angebot meldet, das ihn reizt. Dass er durchaus noch NHL-tauglich ist, bewies er letzte Saison. Warten muss auch Marco Rossi auf sein NHL-Debüt bei Minnesota: „Wir wollen das richtige für ihn zur richtigen Zeit tun“, meinte General Manager Bill Guerin vielsagend auf der Minnesota-Homepage zur Meldung, dass der 19 jährige, die Nummer neun des letzten NHL-Drafts,  bis auf weiteres mit einer Verletzung am Oberkörper ausfällt. Was etwas mysteriös klang: Letztes  Spiel mit Österreich bei der U 20-WM in Edmonton am 31. Dezember, dann Flug nach St.Paul, zehntägige Quarantäne im Haus von Thomas Vanek in Stillwater. Woher soll die Verletzung stammen? Das müsste sich um ein Andenken an die fünf WM-Spiele in Edmonton  handeln.

Fakt ist offenbar, dass Trainer Dean Evason den Vorarlberger noch nicht als fit genug einschätzt, um bei den vier Auswärtsspielen gegen die Los Angeles Kings und Anaheim Mighty Ducks dabei zu sein. Das bedeutet nichts dramatisches, ändert nichts daran, dass Rossi seine Chance bekommen wird. Er gilt weiterhin als Nummer drei der Center-Hierarchie im Minnesota-Rooster hinter Nick Bjugstad und Nick Bonino.  Die weiteren Gegner von Minnesota in der West Division sind Colorado St. Louis, die Golden Knights aus Las Vegas, San Jose und Arizona.  Als Gast von Vanek fühlt sich Rossi sehr wohl. Er hat dort alles, was er braucht. Bis zum Kraftraum. Vaneks Gattin Ashley bekocht ihn. Von Österreichs besten Eishockeyspieler aller Zeiten mit der Erfahrung von 1098 NHL-Partien, davon 154 bei Minnesota, erfährt Rossi täglich interessante Details aus dem NHL-Innenleben, die noch sehr nützlich sein können. Bei Vanek ist Rossi in den besten Händen.

 

Foto: Philadelphia Flyers.

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