Fußball

Glasner auch nach Nullnummer „sehr zufrieden“

Auch das zweite Heimspiel von Eintracht Frankfurt vor beeindruckender Kulisse im ausverkauften Waldstadion brachte nicht den ersten Sieg in der Champions League: Aber Oliver Glasner machte keine böse Miene zur Nullnummer gegen Tottenham. Weil mit dem 0:0 die Chance lebt, in die k.o.-Phase aufzusteigen. Unter den 50.000 Zuschauern war auch Frankfurts ehemaliger Abwehrchef Martin Hinteregger, der vor vier Monaten seine Karriere beendete. Der einzige österreichische Trainer in der Champions League blieb auch deshalb im Aufstiegsrennen, weil Sporting Lissabon bei Olympique Marseille trotz Führung in der ersten Minute 1:4 (1:2) verlor: „Ich bin sehr zufrieden mit unserem Auftritt, weil wir ein ebenbürtiger Gegner waren“, meinte Glasner.   Frankfurt und Tottenham liegen damit vor den letzten drei Spielen je zwei Punkte hinter den Portugiesen, die wegen des dichten Verkehrs zu spät ins Stade Velodrome kamen, wodurch sich der Anpfiff um 22 Minuten verzögerte. Kurios, weil das Match nach den Zuschauerausschreitungen beim 0:1 gegen Eintracht Frankfurt unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Szene ging.

Drei Klubs müssten nach dem dritten Sieg schon im Achtelfinale stehen: Bayern München blieb beim 5:0 (3:0) gegen Viktoria Pilsen schon im 31. Gruppenspiel hintereinander ungeschlagen. Ein beachtlicher Rekord, bei dem Marcel Sabitzer erst ab der 72. Minute spielte. Er durfte seine „Körner“ für das Bundesliga-Spitzenspiel am Samstag bei Borussia Dortmund sparen.  Bayerns Ex-Torjäger Robert Lewandowski verlor mit dem FC Barcelona das Verfolgerduell bei Inter Mailand 0:1 (0.0). Auch weil ihn Inters Abwehrchef, der 37 jährige Slowake Milan Skriniar, neutralisierte. Das goldene Tor erzielte der Türke Hakan Calhanoglu in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, Barcelonas Ausgleichstor durch Pedri zählt nach VAR-Intervention wegen Hands von Fati nicht.

Den dritten Sieg feierte auch Italiens Tabellenführer Napoli.  Und was für einen bei Hollands Meister Ajax Amsterdam – von 0:1 auf 6:1 (3:1). Das konnte auch der 63 jährige Trainer Luciano Spalletti nicht fassen. Zwei Jahrzehnte vorher war er 1999/2000 sieben Monate lang Trainer von Österreichs Ex-Teamtorhüter Michael Konsel bei Venezia, die Saison endete mit dem Abstieg. Italiens neuer Stürmerstar Giacomo Raspadori nützte zweimal die großen Defensivschwächen von Ajax aus, einmal traf der 21 jährige Georgier Khvicha Kvaratskhelia, den sie in Neapel bereits „Kvaradona“ nennen. In Erinnerung an den großen Diego Maradona.  Österreichs Teamstürmer Florian Grillitsch war bei der Demütigung nur 14 Minuten dabei, weil ihn Ajax-Trainer Alfred Schreuder erst nach 80 Minuten, als es bereits 1:6 stand, eintauschte. Zweiter hinter Napoli ist Liverpool nach dem 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen die Glasgow Rangers. Liverpools Trainer Jürgen Klopp lieferte im „Sky“-Interview den Spruch des Abends, als er darauf angesprochen wurden, dass die Treffer aus einem Freistoß und einen Elfmeter fielen: „Das sind meine Lieblingstore, weil der VAR nicht eingreifen kann!“

Die dritte Mannschaft mit drei Siegen kommt aus Belgien. Der FC Brügge bezwang mit seinem neuen Chefoach Carl Hoefkens nach Leverkusen und FC Porto auch Atletico Madrid. Beim 2:0 (1:0)  sorgte der Spanier Ferran Jutgla für den Endstand. Ihn holt Hoefkens im Sommer aus der zweiten Mannschaft des FC Barcelona. Die größte Chance der Verlierer vergab der Franzose Antoine Griezmann im Finish, als er bei einem Elfmeter nur die Latte traf. Leverkusen prolongierte seine Krise mit dem 0:2 (0:0) beim FC Porto, wobei Torjäger Patrick Schick vor der Pause mit einem Elfmeter an Torhüter Diogo Costa scheiterte. Der zweite Elfmeter innerhalb einer Woche, den er gegen den Portugiesen nicht verwandelte. Das Missgeschick passierte Schick zuvor im tschechischen Team beim 0:4 in der Nations League. Da jagte er in Prag den Ball weit über die Latte des Tors von Diogo Costa.

Die Niederlage befeuerte natürlich die Diskussionen um Leverkusens Schweizer Trainer Gerardo Seoane weiter an. Praktisch ausgeschieden sind nur zwei Mannschaften: Die Glasgow Rangers und Viktoria Pilsen haben noch keinen Punkt.

 

Foto: UEFA.

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