Fußball

Glasner bekam Götze: „Das wird sicher funktionieren!“

Seit Dienstag ist es hochoffiziell: Oliver Glasner trainiert kommende Saison bei Eintracht Frankfurt einen Weltmeister. Sozusagen ein „Geschenk“ für das Debüt des österreichischen Trainerlegionärs in der Champions League. Der 30 jährige Mario Götze unterschrieb einen Dreijahresvertrag, kostete dank einer Ausstiegsklausel bei PSV Eindhoven nur drei Millionen. Als Schnäppchen darf man einen, der vor acht Jahren im WM-Finale das entscheidende Tor erzielte, nicht bezeichnen. So viel Respekt muss sein. Zwei Jahre nach dem Abschied von Borussia Dortmund kehrte Götze wieder in die Bundesliga zurück. Sehr zur Freude von Glasner. Der als Draufgabe noch einen Stürmer bekam. Den 29 jährigen Argentinier Lucas Alario von Bayer Leverkusen. Der kostete vier Millionen mehr als Götze.

Wird Götze ein neuer Trumpf für Glasner? „Es wird funktionieren“, prophezeit ein Österreicher, der Götze vor vier Jahren schon trainiert hat. Das war Peter Stöger bei Borussia Dortmund, die er damals im Frühjahr 2018 von Rang acht auf Platz vier und damit in die Champions League brachte. Stöger setzte Götze 13 mal in der Bundesliga ein, viermal in der Europa League. Über 90 Minuten nur fünfmal. „Er kam damals nach einer Bändereinriss im Knöchel zurück“, meinte Stöger. Für ihn mit ein Grund, dass es mitunter nicht so lief, wie es sich beide wünschten.  Etwa beim k.o. im Viertelfinale der Europa League bei Red Bull Salzburg, als er ihn zur Pause austauschte. Trotzdem kam Götze bei Stöger auf mehr Einsätze als zuvor unter dem Holländer Peter Bosz und nachher beim Schweizer Lucien Favre: „Die Fitness von Götze wird jetzt besser sein als damals“, prophezeite Stöger, „daher wird es funktionieren. Denn von den fußballerischen Qualitäten her ist Götze überragend, erkennt wie kein anderen frühzeitig Situationen, die zu Toren führen können!“

Auch die deutschen Medien stehen Götzes Wechsel sehr positiv gegenüber. Was man bei Frankfurts Abwehrchef Martin Hinteregger derzeit nicht behaupten kann. Jeden Tag kritische Stimmen gegen den Kärntner wegen des „Hinti-Cups“ in seinem Heimatort Sirnitz, in vorderster Front marschiert „Bild“. Dienstag stand unter dem Titel „Hinteregger verteidigt Rechtspopulisten“ zu lesen: „Kein Tag ohne irritierende Aussagen von Hinteregger“. Grund war ein Interview in Österreich, bei dem er im „Standard“ seinen ehemaligen Geschäftspartner Heinrich Sickl verteidigte, feststellte, ihn als positiven, netten Menschen kennengelernt zu haben. „Frankfurt tobt längst, weil Hinteregger die Interviews ohne Rücksprache mit dem Klub führt“, behauptet „Bild“. Selbstständig eine Meinung zu haben, wäre beim Europa League-Sieger demnach nicht gefragt. Zur Trennung von Hinteregger trotz Vertrag bis 2024 wird es nicht kommen, obwohl das einigen Medien nicht ausschließen. Der Grund dafür heißt schlicht und einfach: Weil es sich die Eintracht dann mit einem großen Teil der Fanszene, deren Liebling Hinteregger ist, verscherzen würde.

 

Foto: Eintracht Frankfurt.

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