Fußball

Glasner hatte mehr Glück als Hasenhüttl! Viel Lob für Schlager und Lainer

Kein glücklicher Samstag für Ralph Hasenhüttl bei seinem zweiten Trainerduell gegen Jürgen Klopp in Englands Premier League. Southampton unterlag Champions League-Sieger FC Liverpool daheim im ausverkauften St.Mary´s 1:2 (0:1),  hätte eigentlich zur Pause führen müssen. Darum bekrittelte Hasenhüttl nachher die schlechte Chancenverwertung in den ersten 45 Minuten. Der Ex-Salzburger Sadio Mane stellte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit der Führung für Liverpool alles auf den Kopf. Nach der Pause beherrschte der Favorit das Match, aber erst ein leichtfertiger Ballverlust von Polens Teamverteidiger Jan Bednarek führte zum zweiten Tor von Roberto Firmino. Im Finish machte es Liverpools Keeper Adrian, der Held beim Supercupsieg gegen Chelsea am Mittwoch, nochmals spannend. Als er nach einem Rückpass von Virgil van Dijk den anstürmenden Ex-Liverpool-Stürmer Danny Ings anschoss, von dem der Ball über die Linie kullerte. Danach vergab Ings die Chance zum 2:2. Kevin Danso sah alles von der Bank.

Mehr Grund zur Freude hatte Österreichs Trainerlegionär. der in der deutschen Bundesliga debütierte: Oliver Glasner gewann mit Wolfsburg vor 25.099 Zuschauern  gegen Aufsteiger 1.FC Köln 2:1 (1:0). Hochverdient, weil Kölns Tor erst in der Nachspielzeit fiel. Glücklich, weil Glasners Landsmann Florian Kainz mit einer verunglückten Kopfballabwehr Wolfsbergs Führung durch einen sehenswerten Volley von Max Arnold ermöglichte. Glücklich, weil er sich bei 1:0 nicht hätte beschweren dürfen, wenn es nach einer Attacke seinen Kapitäns Joshua Guilavogui an Kölns Dominik Drexler Elfmeter gegeben hätte. Referee Sven Jablonski sah es anders, ebenso Videoschiedsrichter Deniz Aytekin. Über die Szene gab es nachher viele Diskussionen, zu denen Glasner im „Sky“-Interview lächelnd sagte: „Ich hab mir vorgenommen, keinen Entscheidungen der Referees zu kommentieren, Ich hab schon als kleiner Junge gelernt, dass der Schiedsrichter immer recht hat.“

Keine Diskussion gab es darüber, dass ein Österreicher der beste Mann am Platz war: Wolfsburgs 15 Millionen-Kauf Xaver Schlager (Bild oben). Nicht nur, weil er durch einen Ballgewinn gegen den bald danach ausgewechselten  Drexler das 2:0 des Holländers Wout Weghorst möglich machte, sondern weil der Ex-Salzburger aus Oberösterreich unermüdlich kurbelte, ständig unterwegs war. Ähnlich positive Reaktionen gab es für Stefan Lainers Bundesligadebüt, obwohl Mönchengladbach daheim nur zu einem 0:0 gegen Schalke mit Guido Burgstaller kam. Deutschlands Rekordspieler Lothar Matthäus ernannte auf „Sky“ Lainer  zum Mann des Spiels, bat ihn zum Interview. Als schnellster Spieler am Platz, der mit einem Topspeed von 33,9 Stundenkilometern unterwegs war. Unglaublich. Auf den von Matthäus öfters geforderten Vergleich mit Österreichs Bundesliga ließ sich Lainer aber nicht wirklich ein: „Ich habe mein Debüt genossen. Es macht mir einfach Spaß, mit dieser Mannschaft zu spielen.“ Auch sein Trainer Marco Rose, der ihn von Salzburg mitgenommen hatte,wollte nicht Trübsal blasen: „Eine ordentliche Leistung, ein kleiner Schritt nach vorne.“ Wie in Salzburg redet er jetzt  in Mönchengladbach von seinen Jungs.

Einen Erfolgssamstag gab´s auch für Philipp Lienhart, etwas überraschend Markus Suttner, Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic. Lienhart ließ bei Freiburgs Heimspiel gegen Mainz und Landsmann Karim Onisiwo defensiv nichts anbrennen, hinterließ bis auf einen Patzer einen souveränen Eindruck, fiel auch mit einem 20 Meter-Knaller auf. Bis zur 81.Minute stand es 0:0, dann fielen in sechs Minuten die Freiburger Tore zum 3:0. Suttner stand unerwartet in der Startelf von Fortuna Düsseldorf bei Werder Bremen, spielte im linken Mittelfeld. Mit einem gnadenlosen Effizienz, mit drei Toren aus fünf Schüssen, sorgte Fortuna mit 3:1 (0:0) für den bisher einzigen Auswärtssieg der Startrunde. Der Tiroler Marco Friedl spiele bis zur 71.Minute bei den Verlierern linker Verteidiger, machte dann Stürmeroldie Claudio Pizarro Platz.  Werders Offensive scheiterte oft an Fortunas neuem Tormann, den von Manchester City ausgeliehenen US-Teamkeeper Zack Steffen. Licht und Schatten gab es bei Baumgartlinger beim 3:2 (2:2) von Leverkusen gegen den mutigen und starken Aufsteiger Paderborn. Einen Fehlpass von ihm nützte Paderborn zum 1:1, danach bereitete er das 2:1 aber vor. Sieben Minuten vor dem Siegestor wurde er ausgetauscht. Dragovic kam zur zweiten Hälfte ins Abwehrzentrum, stabilisierte die bis dahin nicht sattelfeste Defensive.

Schlimm erwischte es Michael Gregoritsch und Georg Teigl mit Augsburg bei Borussia Dortmund: Schnelles Führungstor, zur Pause noch 1:1, zwischen der 51.und 59 Minute zog die Borussia vor 81.365 Zuschauern auf 4:1 davon. Augsburg neue Nummer eins, Tschechiens Teamtorhüter Tomas Koubek, sah bei den ersten drei Verlusttoren ganz schlecht aus. Endstand 5:1 für Dortmund, die Borussia damit erster Tabellenführer .

 

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