Fußball

Glasner siegte auch im Aktuellen Sportstudio

Von Mainz, wo er mit Wolfsburg Samstag den dritten Sieg nach drei Unentschieden feierte, den ersten ohne den verletzten Xaver Schlager, war es für Oliver Glasner nicht weit ins ZDF-Studio, wo er am Abend bereits nach sechs Runden erstmals  Gast im Aktuellen Sportstudio war. Als Trainer des einzigen Klubs der deutschen Bundesliga, der außer Meister und Tabellenführer Bayern München noch ungeschlagen ist. Glasner setzte den positiven Eindruck fort, den österreichische Trainer dort in den letzten Saisonen hinterließen. Egal, ob Adi Hütter, Peter Stöger oder Ralph Hasenhüttl. Glasner umkurvte auch souverän die Klippen, die ihm Moderator Sven Voss mit seinen Fragen stellt. Gleich zur Begrüßung, als er darauf angesprochen wurde, eigentlich ein „No Name“-Trainer zu sein, der erst beweisen müsse, tauglich für die deutsche Bundesliga zu sein. Keine Gedanken verschwende er daran, konterte Glaner: „Es geht nur darum, guten und erfolgreichen Fußball zu zeigen, dann ergibt sich alles von selbst.“

Glasner wollte auch die erste gelb-rote Karte für einen Trainer in der deutschen Bundesliga, die es  bei Wolfsburgs 1:0 in Mainz für seinen Kollegen Sandro Schwarz gab, nicht kommentieren, da er alles nicht so richtig mitbekommen habe, da er sich um seinen angeschlagenen Stürmer Wout Weghorst kümmerte: „Ich weiß nicht, ob das für Trainer wirklich notwendig ist, gelbe und rote Karten zu zeigen“. Diplomatisch ist er auch mit seinem 45 Jahren. Sein Vorsatz, keine Schiedsrichter-Entscheidungen zu kommentieren, sei auch auf seine Tochter zurückzuführen. Als er in seiner Anfangszeit beim LASK einmal seinen Mantel auszog und wütend auf den Boden schmiss, habe ihn am Abend bei der Heimkehr die Tochter mit den Worten „Papa, was ist denn dir da für ein Blödsinn eingefallen“, getadelt.

Das gab ihm damals zu denken, wirkt bis heute. Den Einwurf von Voss, Wolfsberg sei ja bisher auf keine absolute Spitzenmanschaft getroffen, ließ Glasner nicht gelten: „In der Bundesliga sind alle Partien eng, da muss man immer präsent ein, um sich durchsetzen zu können.“ Auf einen Tabellenplatz als Saisonziel ließ sich Glasner nicht festlegen: „Es geht darum, gemeinsam für etwas zu stehen, Ich will ein leistungsförderndes Klima schaffen. Eine Mannschaft sehen, die immer an sich glaubt, in jedes Match mit der Überzeugung geht, es gewinnen zu können, die sich aktiv, lauffreudig und mutig präsentiert, Und die leidenschaftlich kämpft, wenn sie keinen guten Tag  erwischt. Deshalb konnten wir in Mainz gewinnen.“

Er sieht sich auf dem richtigen Weg, keine Spieler in seiner Mannschaft zu haben, die wie Soldaten oder Roboter nur Befehle ausführen. Glasner setzte seine positive Serie im Sportstudio zum Ende an der Torwand fort. Er traf unten zweimal, oben einmal, gewann damit gegen seinen Herausforderer 3:2 und eine Wette gegen Sportchef Jörg Schmadtke, der zuvor im Interview den pädagogischen Ansatz lobte, mit dem Glasner an den Trainerjob herangehe, und Sportdirektor Marcel Schäfer. Er prophezeite ihnen, öfters als sie bei ihren Auftritten im Sportstudio zu treffen. Da Schmadtke und Schäfer dies nur je zweimal gelungen war, behielt Glasner Recht. Erfolgreiche Wochen also. Am Rasen sollen sie Donnerstag in der Europa League bei Saint Etienne in Frankreich und Sonntag daheim in der Bundesliga gegen Union Berlin weiter gehen.

Foto: ZDF.

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