Fußball

Glasners Wölfe können auch Wasserschlacht

Philipp Lienhart stand als einziger  Österreicher in „Bild am Sonntag“ nach seiner herausragenden Leistung bei Freiburgs 1:0 gegen Mönchengladbach im „Team der Runde“. Zum zweiten Mal in der Saison. Xaver Schlager zählte Sonntag Nachmittag als fünfter Österreicher nach Lienhart, David Alaba, Philipp Mwene und Karim Onisiwo zu den Siegern der Runde, blieb mit Wolfsburg durch ein 1:0 (0:0) bei Werder Bremen auf Europa League-Kurs. Die „Wölfe“ von Oliver Glasner zeigten, dass sie auch eine Wasserschlacht können: „Wir haben als Mannschaft sehr gut verteidigt, sind in den letzten Wochen auf einem konstant guten Niveau“ konstatierte der siegreiche Trainer nach den 94 Minuten im Bremer Dauerregen, „je länger das Spiel dauerte, desto mehr haben wir es kontrolliert“. Schlagers erste Trainersaison als „Legionär“ in der deutschen Bundesliga kann sich durchaus sehen lassen. Wolfsburg ist ja auch noch in der Europa League vertreten.

Die nachhaltigste Szene bis zur Pause ereignete sich bereits vor dem Anpfiff, als alle 22 Spieler Haltung zeigten, beide Mannschaften rund um den Mittelkreis knieten, mit dem Symbol der amerikanischen „BlackLivesMatter-Bewegung“ wie am Abend zuvor Borussia Dortmund und Hertha BSC Berlin gegen Rassismus demonstrierten.  Schlager und der  Ex-Salzburger Main Pongracic trugen ungewohnte himmelblaue Dressen (Bild oben), in denen sie Bremen selten zur Entfaltung kommen ließen, ehe sie in den letzten zehn Minuten zuschlugen: Zunächst traf Schlager mit einem Knaller aus 20 Metern nur die Latte, wenig später entschied der Holländer Wout Weghorst per Kopf, mit seinem 16.Saisontor, das Match. Kurz danach war für Schlager nach 83 Minuten das Match beendet. Zwölf davon erzielte er auswärts. In der Fremde sind Schlagers Wölfe eher als daheim „reißende“ Wölfe. Die erstmals seit fünf Jahren das Nordduell in Bremen gewannen.

Dadurch muss sich der Tiroler Marco Friedl, Sonntag nur auf der Bank, verstärkt mit dem Gedanken befassen müssen, mit Werder Bremen kommende Saison nur in der zweiten Liga zu spielen. Der erste Abstieg nach 39 Jahren droht dem Traditionsklub mehr als zuvor. Drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, sechs auf das rettende Ufer. Viel in vier Runden. Wer von 13 Heimspielen nur eines gewinnt, in den letzten acht nur ein Tor erzielt, darf sich darüber nicht wundern. Da half es auch nichts, dass ein Physiotherapeut auf der Bank 95 Minuten mit einem Gummihammer auf seinen Alukoffer trommelte, Stimmung machen wollte. Mit Trommelwirbel Richtung zweite Liga.

Wieder keinen Sieg gab es im zwölften Spiel hintereinander für Alessandro Schöpf und Michael Gregoritsch mit Schalke. Guido Burgstaller wird mit einer im Training erlittenen Knieverletzung vermutlich bis Saisonende ausfallen. Es reichte in der Alten Försterei bei Union Berlin nur zu einem 1:1 (1:1). Mit dem Christopher Trimmel und die „Eisernen“ besser leben können: Dadurch liegen sie sieben Punkt vor dem Vorletzten Werder Bremen auf einem Abstiegsplatz. Hinter der Fantribüne hatten sich 30 Union-Fans im Wald versammelt, feuerten von dort ihre Mannschaften an. Da sie in Kleingruppen standen und Abstand hielten, griff die Polizei  nicht ein. 1:1 spielte auch Florian Kainz mit dem 1.FC Köln in Augsburg. Mit dem Abstieg haben die Kölner nicht mehr zu tun, in den  Kampf um die Europa League-Plätze können sie nicht mehr eingreifen .

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