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Goiginger, Hinteregger, Hütter, Rose, Trauner

Montag Abend heißt es bereits zum 23.Mal Bühne frei für den „Bruno“. Das ist die Gala der VdF, der Vereinigung der Fußballer. In der Topleistungen der vergangenen Saison ausgezeichnet werden. Der „Bruno“ ist somit irgendwie der Oscar der heimische Fußballszene, um einen Vergleich mit Hollywood und der Filmbranche zu bemühen. Benannt nach einer Legende, dem 1994 mit 39 Jahren viel zu früh verstorbenen ehemaligen Weltklassespieler Bruno Pezzey. 2019 ist erstmals das Gartenbau-Kino am Wiener Ring der Schauplatz, wenn ein „Bruno“ für 16 Kategorien verliehen wird, was auch live in ORF Sport+ zu sehen sein wird. Die Stimmen zur Wahl kamen von Spielerinnen und Spielern. „Heuer sind wir so gut und prominent besetzt wie noch nie“,prophezeite erfreut Gernot Zirngast der Vorsitzende der VdF, Für den künstlerischen Teil zeichnet nicht zum ersten Mal Kabarettist Gregor Seberg  verantwortlich.

Geehrt werden von prominenten Laudatoren wie Kammerschauspieler Erwin Steinhauer unter anderem die Spielerin der Saison, wobei die Rekord-Tamspielerin Nina Burger als heißer Tipp gilt, oder die Frauen-Mannschaft der Saison. Auch ein „Comebackstronger“-Preis wird verliehen. Entweder an Hannes Wolf, den Ex-Salzburger in RB Leipzig-Diensten oder an Marc Andre Schmerböck vom Sensationsteam Wolfsberg. Für das Traumtor der Saison gibt es zwei Anwärter vom LASK (Christian Ramsebner, Reinhold Ranftl) und einen von der Austria (Dominik Prokop). Der Schiedsrichter der Saison kann einen „Bruno“ mit nach Hause nehmen. Zur Diskussion stehen Harald Lechner, Rene Eisner und erstmals Christian Petru-Ciochirca. Ebenso der beste Spieler der zweiten Liga. Entweder Austria Lustenaus Torjäger Ronivaldo, Benjamin Pranter von WSG Swarovski Tirol (letzte Saison WSG Wattens) und Darjo Pecirep, inzwischen von Ried zu Austria Klagenfurt übersiedelt, zur Auswahl. Tormann der Saison wird entweder Cican Stankovic, Alex Schlager oder Rapids Richard Strebinger. Wobei den größten Sprung dieses Trios nach vorne Schlager machte.

Die „begehrtesten“ Kategorien sind Spieler, Aufsteiger, Legionär, Trainer und Mannschaft der  Saison, dazu der Ehrenpreis. Die Kandidatenliste bei den Spielern umfasst LASK-Kapitän Gernot Trauner, seinen Mitspieler Thomas Goiginger und Munas Dabbur. Da der letzte Bundesliga-Schützenkönig Dabbur bei Israels Team weilt,  wird´s einer vom LASK. Goiginger geht auch als Aufsteiger gegen Salzburgs Dominik Szoboszlai und Wolf ins Rennen, daher wäre Trauner keine Sensation. Er hätte es sich als bester Innenverteidiger der Bundesliga auch verdient. Bei den Legionären stehen Martin Hinteregger, Marko Arnautovic und Valentino Lazaro zur Auswahl, Hinteregger gehört zu den prominenten Gästen, die angekündigt wurden. Er kam zum Unterschied seiner Konkurrenz bis ins Semifinale der Europa League, hatte ab Februar großen Anteil am Erfolg von Eintracht Frankfurt. Bei den Trainern stehen Vorjahrssieger Marco Rose, Oliver Glasner für den Höhenflug mit dem LASK sowie Christian Ilzer für Platz drei mit Wolfsberg zur Auswahl. Rose kommt für den „Bruno“-Abend extra nach Wien. Ein kleiner Fingerzeig. Salzburgs Leistungen waren auch herausragend: Das Double geholt, keine Niederlage in der Gruppenphase der Europa League, zweimal  RB Leipzig besiegt, im Achtelfinale unglücklich an Napoli gescheitert. Daher kann bei der Mannschaft der Saison die Wahl wieder nur auf Red Bull Salzburg fallen, obwohl die Konkurrenz (LASK, Österreichs U 21) auch beachtliches leistete. Diese Saison setzte Salzburg seine herausragenden Auftritte bereits fort. Freitag gab es einen, der Neuland bedeutete, weil er in der Kulturszene stattfand: Am Ende eines Konzerts des Mozarteumorchesters im Großen Festspielhaus vor 2000 illustren Gästen betrat zur Hymne der Champions League die Mannschaft mit ihrem Trainer Jesse Marsch die Bühne, bekam neun Tage nach dem denkwürdigen 3:4 beim Champions League-Titelverteidiger FC Liverpool riesigen Beifall. Im Festspielhaus wurde zuvor noch nie eine Fußballmannschaft umjubelt.

Bleibt der Ehrenpreis. Auf der Kandidatenliste stehen mit Hannes Aigner und Roman Wallner zwei, die ihre aktive Karriere bei Altach  und Grödig beendeten. Und einer der erfolgreichen österreichischen Trainerlegionäre: Adi Hütter, letzten Freitag zu Gast bei einem Stammklub Altach im Ländle, fliegt extra nach Wien. Das lässt schon auf etwas schließen. In dieser Saison macht sich Hütter bei Frankfurt auch als Großmeister der Rotation einen Namen: In bisher 15 Partien in Bundesliga, Pokal und Europa League 25 Spieler eingesetzt. So viel wie kein anderer in der Bundesliga. Es gab bisher auch 13 verschiedene Torschützen. Jeder trägt zum Erfolg bei, Hütter hat trotz des Verlust seiner „Torbüffel“ Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic aus Frankfurt eine unberechenbare Mannschaft, die für Spektakel steht, ihre Fans mitreißt, geformt. Verdient schon einen Ehrenpreis als Österreichs Vorzeige- Botschafter in Deutschland.  Je ein „Bruno“ für Hütter und Hinteregger würde auch in Frankfurt, nicht nur bei den Eintracht-Fans, registriert werden. Weil  Bruno Pezzey zu den herausragenden Figuren der Eintracht gehörte, als die 1980 den UEFA-Cup gewonnen hatte. Hütter ist wie Pezzey ein gebürtiger Vorarlberger.

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