Eishockey

Grabner krönte den Österreich-Samstag

Es kommen selten vor, dass an einem Tag alle drei Österreicher in der besten Eishockeyliga der Welt für Tore sorgen. Samstag  gelang es: Zunächst Thomas Raffl in Philadelphia, dann die große Show von Michael Grabner beim 5:4 der New York Rangers in Columbus und  zum Abschluss Thomas Vanek in  Kalifornien beim 3:6 von Detroit  in San Jose. Macht zusammen vier Österreicher-Tore und zwei Assists. Mit Grabners  zweiter Gala in vier Tagen mit jeweils zwei Toren und einem Assist. Ein Superlauf für den Villacher.

Grabners Freund Raffl machte am Nachmittag in Philadelphia beim 4:2 (0:1, 4:1, 0:0) über Tampa den Anfang. Sein Coach Dave Hakstol  hatte nach der 2:5-Pleite gegen die Rangers  am Mittwoch drei der vier Sturmlinien verändert. Darunter auch die von Raffl. Aber Kapitän Giroux blieb an seiner Seite. Seinen Pass hämmerte Raffl mit einem One-Timer zum 3:1 genau ins Eck. Die Reaktion von Tampas russischen Goalie Vasilevsky kam bei dem Kracher, Raffls achtem Saisontor, kam  viel zu spät. Philadelphia verteidigte den zweiten Wild Card-Platz im Osten.

Am Abend sorgte  Raffls Freund Grabner in der Nationwide Arena für die zweite Niederlage hintereinander von Columbus nach 16 Siegen in Serie. Die Blue Jackets führten   im ersten Drittel 2:0, als Grabner das  Anschlusstor vorbereitete. Im zweiten Drittel lag Columbus 4:1 vorne, als Grabner erstmals zuschlug.  Solo aus dem eigenen Drittel, vorbei am amerikanischen  Verteidiger Jones, Schuss über die Fanghand von Goalie McElhinney ins lange Eck zum 4:2.  Im letzten Drittel  glichen die Rangers mit McElhinneys Hilfe aus, vergab Jones wieder die Columbus-Führung, ehe ihm im Rangers-Drittel ein verhängnisvoller Fehlpass passierte. Er wollte parallel zur blauen Linie spielen, aber Grabner fing den Puck ab: „Ich habe geahnt, dass die Chance so kommen könnte. Und so passierte es auch.“ Es fehlte eines der Breakaways aus dem eignen Drittel, für die Grabner bekannt ist. Keiner konnte mit seiner Schnelligkeit mithalten. Er behielt noch die Nerven, machte vor dem Keeper einen Haken, brachte backhand den Puck über die Linie. 17 Sekunden vor der Schlusssirene.  Sein 18. Saisontor, genau so viele wie bisher Washington-Topstar Ovechkin erzielte. Der liegt auf Rang zehn der Schützenliste, acht Treffer hinter der Nummer eins, Pittsburgh-Kapitän Sid Crosby. Grabner wurde zum „man of the match“, zur Nummer zwei der Top drei aller Spiele gewählt. Hinter Washington-Goalie Holtby: „Nur unser letztes Drittel war wirklich gut, aber das ermöglichte uns den Sieg.“

Beeindruckend auch die Plus/Minus-Bilanz von Grabner: Plus acht nach 41 von 82 Spielen im Grunddurchgang. Bei Vanek  heißt es plus drei, bei Raffl plus zwei. Alle Österreicher sind positiv. Die New York Rangers  überholten mit dem Sieg in der Metropolitan Division Stanley Cup-Titelverteidiger Pittsburgh, sind als Zweite nur noch einen Punkt hinter Columbus. Vanek fiel mit Detroit durch das 3:6 (1:3, 0:0, 2:3) hingegen  auf den letzten Platz der Atlantic-Division hinter seinem Ex-Klub Buffalo zurück. Er sorgte mit einem abgefälschten Schuss für die Führung, gab den Assist zum 3:6  von Athanasiou. Seine Bilanz: 10 Tore, 15 Assists, 25 Scorerpunkte. So viele wie der berühmteste NHL-Oldie, Jaromir Jagr, einer weniger als Grabner. Gefeiert wurde in San Jose Sharks-Stürmer Joe Pavelski, so wie Vanek 32 Jahre alt: Mit zwei Toren im Schlussdrittel erreichte der Amerikaner nach 765 NHL-Einsätzen 600 Scorerpunkte. Die Bilanz des 32jährigen  aus der Alpenrepublik liest sich besser: Vanek kam schon auf 845 NHL-Spiele und zu 672 Scorerpunkten.

 

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