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Grabners Comeback macht Spaß! Auch für Österreich?

Österreichs Teamchef Roger Bader nahm bereits vor Wochen Kontakt zu seinen drei NHL-Legionären Thomas Vanek, Michael Raffl und  Michael Grabner auf. Um ihnen die Eckdaten für seinen Fahrplan Richtung Weltmeisterschaft in Bratislava zu übermitteln. Und um zu erfahren, wie es ihnen geht. Bader rechnet im Prinzip mit keiner Verstärkung aus Nordamerika, machte sich bis letzten Freitag nur auf Raffl, der auch letztes Jahr bei der WM in Kopenhagen gespielt hatte, kleine Hoffnungen. Zumal Grabner nicht so recht mitteilte, wie es seinem im Dezember durch einen Stockschlag verletzten linkem Auge geht. Doch der letzte Freitag veränderte einiges: Grabner gab in Glendale, in der Gila River-Arena vor 17.000 Zuschauern nach 41 verpassten Spielen beim 2:0-Heimsieg der Arizona Coyotes gegen die Calgary Flames ein starkes Comeback, zählte 24 Stunden später beim 4:2 gegen die Los Angeles Kings gleich zu den Helden. Er erzielte die Tore zum 2:0 in Unterzahl und zum 4:2 durch ein Solo aus dem eigenen Drittel, als der Villacher seine Schnelligkeit ausspielte, nicht zu halten war. Beeindruckend, wie er zweimal  Los Angeles-Keeper Jack Campbell austrickste. Die  Chancenverwertung zählte ja bisher nicht zu den großen Stärken Grabners, der in 28 Partien auf acht Tore und fünf Assists kam. Von den acht Toren erzielte der 31jährige fünf in Unterzahl.

„Mit ihm steigen unsere Chancen auf das Play-off“, lobte Arizona-Coach Rick Tocchet. Vor den letzten 13 Spielen des Grunddurchangs fehlt trotz des 1:7 in Chicago nach 1:0-Führung am Montag Abend nur ein Punkt auf den zweiten Wild Card-Platz des Westens, auf dem derzeit Minnesota liegt. „Am besten, wir gewinnen jedes Spiel“, meinte Grabner.  Sein Comeback für die Coyotes war eine Erfolgsstory mit zwei Heimsiegen, die Spaß machte. Wird es auch eine vielleicht für Österreichs Team? Als einziger der drei NHL-Österreicher hat er einen Vertrag, der über das Saisonende hinaus geht. Wenn keine weitere Verletzung dazwischen kommt, könnte auch Arizonas General Manager John Chayka grünes Licht geben. Die Play-offs in der NHL beginnen bereits am 10.April. Abwarten, wie lange die Coyotes, so ferne sie es überhaupt schaffen, drin bleiben. Vor der Saison trauten ihnen nur die wenigsten das Play off überhaupt zu. Österreichs erstes WM-Spiel in Bratislava ist erst einen Monat später, am 11. Mai gegen Lettland.

Bei Michael Raffl und den Philadelphia Flyers läuft es gut, na h dem 3:2 gegen Ottawa, in dem der Kärntner in seinem 400. NHL-Spiel auf je ein Tor und einen Asist kam, fehlen vor den letzten 14 Partien nur noch drei Punkte auf die Wild Card für das Play-off, die derzeit Columbus hat. In Sachen neuer Vertrag tat sich bei Raffl noch nichts, bei Spielern, die meist in der dritten und vierten Linie zum Zug kommen, ist das so üblich. Raffl kam in 55 Partien auf sechs Tore und zwölf Assists. Der beste österreichische Scorer ist mit seinen 35 Jahren weiter Vanek mit 14 Toren und 19 Assists in 58 Partien. Aber wie es aussieht, reizt ihn die WM nicht mehr. Umso mehr, als er sich ach der Saison womöglich einer Knieoperation unterziehen muss.

Die WM-Vorbereitung von Bader beginnt am 25. März. Mit den Spielern der Klubs, für die nach der Platzierungsrunde die Saison vorbei ist . Wie Villach, Dornbirn und Innsbruck. Dazu mit Legionären, deren Klubs nicht im Play-off stehen. Am 25.März könnte noch das Play-off-Viertelfinale der EBEL-Liga im Gange sein. Die Paarungen stehen seit Sonntag fest: Die Vienna Capitals, die in der Platzierungsrunde keines der zehn Spiele verloren, wählten Znaim als Gegner die Grazer 99ers die Black Wings aus Linz. Die weiteren Duelle: KAC – Bozen und Fehervar – Salzburg. Die „Bullen“ haben den einzigen österreichischen Trainer im Play-off, da Andreas Brucker bereits vor zwei Wochen vom Assistenten zum Chef befördert wurde. Der Amerikaner Greg Poss war einfach nicht mehr haltbar, da stimmte die Chemie mit der Mannschaft gar nicht mehr.

Baders größte Sorgen blieben weiter die Torhüter. Keiner seiner vier WM-Kandidaten wird im Play-off regelmäßig zum Einsatz kommen. Weder Bernhard Starkbaum bei den Vienna Capitals, noch David Madlener beim KAC, Lukas Herzog bei Salzburg und David Kickert in Linz. Eine Tatsache, die bedenklich ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Letten zwischen vier Legionären wählen können. Allen voran Elvis Merzlikins, der in Lugano mit Österreichs Teamverteidiger Stefan Ulmer spielt und als Spitzentormann der Schweizer Liga gilt. Ein Legionär aus der Schweizer Liga, Fixstarter in Baders WM-Team,  wurde erstmals Österreichs Spieler des Jahres: Dominic Zwerger, der 22jährige Vorarlberger in Diensten von Ambri Piotta. Er gewann von „Powerplay“, dem Magazin des Eishockeyverbands, vor Peter Schneider, der Vienna Capitals-Stütze aus  Klosterneuburg. Erst danach folgten die NHL-Legionäre Raffl, Grabner und Vanek.

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