PETERLINDEN.LIVE

Graz erobert Kraichgau: Sturm-Connection bei Hoffenheim perfekt!

Freitag genau um 14.58 Uhr kam von Österreichs Meister die Vollzugsmeldung, die keine Überraschung mehr war: Der Grazer Fußball erobert den deutschen Kraichgau, die Sturm-Connection bei Hoffenheim ist perfekt. Denn auf Sportchef Andreas Schicker und den technischen Direktor Paul Pajduch folgten Trainer Christian Ilzer, seine Co-Trainer Uwe Hölzl und Dominik Deutschl, ab Dezember auch Athletiktrainer Marco Angeler. Trainer und Sportchef aus Österreich – diese Konstellation gab es zuvor noch nie bei einem Klub der deutschen Bundesliga. Sturm-Präsident Christian Jauk wollte Ilzers explizitem Wunsch nach einem sofortigen Wechsel, dessen Zeitpunkt für ihn überraschend kam, nachkommen. Das Schmerzensgeld: Die höchste Ablöse, die je für ein Trainerteam aus der österreichischen Bundesliga bezahlt wurde, wie Jauk versicherte. Bisher lag sie bei vier Millionen Euro, die Al Ahli aus Saudi Arabien 2023 an Red Bull Salzburg für Matthias Jaissle zahlte.

Ilzer fand, dass bei Sturm mit dem Double alles ausgereizt war. Schickers Überlegung bei Ilzers Verpflichtung sind nicht schwer zu erraten: Er suchte jemanden, auf den er sich hundertprozentig verlassen kann, wenn es gilt, seine Ideen für Hoffenheim umzusetzen. Das sind Ilzer, dessen Assistenten und Pajduch als Schickers rechte Hand. Wären diese Positionen mit Personen besetzt worden, die Schicker bisher nicht kannte, hätte er dies zumindest auf Anhieb nicht tun können. Damit trägt aber Schicker auch die alleinige Verantwortung, wenn Hoffenheim so wie bisher in dieser Saison weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. Ilzer wird Montag präsentiert, das erste Training leiten. Seine Premiere beim 15. der Bundesliga ist das Heimspiel gegen RB Leipzig am 22. November. Fünf Tage später gastiert Hoffenheim in der Europa League bei Rapid-Bezwinger Sporting Braga in Portugal.

Bei Sturm wird, wie sich abzeichnete, interimistisch der Trainer der zweiten Mannschaft, Jürgen Säumel „befördert“, ebenso sein Assistent Michael Madl. Sturm hat bis Weihnachten noch fünf Partien: In der Bundesliga daheim gegen Klagenfurt sowie auswärts in Altach und Innsbruck bei WSG Tirol, in der Champions League gegen Girona in Klagenfurt sowie in Lille beim französischen Bezwinger von Real und Atletico Madrid. Säumel bekommt eine intakte Mannschaft, stand in den letzten Monaten in ständigem Austausch mit Ilzer, verfolgte auch mit dem „zweiten Anzug“ in der zweiten Liga dieselben Prinzipien. Dennoch: Der Umbruch in Sturms Trainerteam könnte für die Konkurrenz in der Bundesliga eine Chance bedeuten, schon vor der Punkteteilung näher an Sturm heranzukommen.

Sturms erster Verfolger, Rapid, verlor Freitag ein Trainingsspiel im Körner Trainingszentrum gegen den Wiener Zweitligisten Floridsdorfer AC 1:2 (1:0). Von der Startelf der letzten Runde beim 2:0 gegen Austria Klagenfurt spielten nur Youngster Jakob Schöller und Torschütze Noah Bischof. Auch Hartberg, der nächste Gegner der Wiener Austria, verlor gegen einen Wiener Zweitligisten. Daheim gegen die Vienna, die wie der FAC ein 0:1 zur Pause in ein 2:1 verwandelte. Durch Tore von Kelvin Boateng und Joel Kitenge. Die Wiener Austria siegte beim Regionalligaklub Traiskirchen 3:1 (3:0), wobei mit Florian Wustinger und Marco Raguz zwei ehemalige Langzeitverletzte je einen Elfmeter verwandelten. Johannes Handl bestritt sein erstes Spiel seit Monaten, Luca Pazourek seit Wochen.

 

 

Foto: picturedesk/Harald Dostal.

Die mobile Version verlassen