Fußball

Gregoritsch lacht erstmals von Platz eins! Zweites Kalajdzic-Tor im zweiten Spiel

Das hätte sich Michael Gregoritsch bei seiner Rückkehr nach Augsburg sicherl nicht gedacht, dass er nach zwei Runden erstmals in seiner Karriere von Platz eins der deutschen Bundesliga lachen wird. Zumindest für 24 Stunden. Erstmals feierte Augsburg in zehn Saisonen Bundesliga zum Start zwei Siege hintereinander, eroberte damit erstmals die Tabellenführung. Nach dem 3:1 bei Union Berlin mit einem Tor von Österreichs Teamstürmer folgte Samstag das überraschende 2:0 (1:0) gegen Borussia Dortmund, wobei das Führungstor nach einem Freistoß, der auf ein Foul von Emre Can an Gregoritsch folgte, fiel. Dabei hob ausgerechnet Dortmunds Torjäger Erling Haaland im eigenen Strafraum die Abseitsstellung  von Augsburgs Torschützen Felix Udokhai auf. Diesmal spielte Salzburgs Ex-Star in Augsburg nicht die herausragende Rolle wie im Jänner bei seinem Bundesligadebüt mit drei Toren in 20 Minuten. Drei Minuten nach dem zweiten Treffer wurde Gregoritsch ausgetauscht, danach war Augsburg nur darauf bedacht, den Vorsprung zu halten. Riesenjubel nachher bei den 6000 Zuschauern: „Es hat sich fast angefühlt wie ein volles Stadion. Natürlich war auch etwas Glück dabei“, gestand Gregoritsch, „wir wissen das schon richtig einzuordnen. Es ist noch viel zu früh, um jetzt irgendwelche Rückschlüsse daraus zu ziehen!“

Es gab am Samstag noch drei Österreicher, die Grund zum Jubeln hatten. Sasa Kalajdzic über seinen ersten Sieg in der Bundesliga im ersten Spiel von Beginn an. Der 2,00 Meter-Stürmer konnte sich mit Aufsteiger VfB Stuttgart über ein 4:1 (1:1) in Mainz nach 0:1-Rückstand freuen (Bild oben), über sein zweites Bundesligator in der zweiten Runde. Beim 2:3 gegen Freiburg traf er als Joker mit links zum 1:3, in Mainz sorgte er mit rechts für den Schlusspunkt. Aber sicher wichtiger war sein perfekter Assist zur 2:1-Führung von Kapitän Daniel Didavi.  „Damit sind wir in der Liga angekommen“, glaubte Kalajdzic, „von unserem Potezial her können wir einigen Klubs weh tun!“ Wie Samstag Mainz nach den wilden Tagen rund um den Streik der Mannschaft am letzten Mittwoch. Nicht auszuschließen, dass Verlierer Karim Onisiwo nächsten Freitag bei Union Berlin einen anderen Trauner als Achim Beierlorzer hat. Sportchef Rouven Schröder schloss das im „Sky“-Interview nicht aus.

Manuel Prietl jubelte über seinen ersten Sieg mit Aufsteiger Arminia Bielefeld. Das 1:0 (1:0) gegen den FC Köln gelang durch das erste Tor eines Spielers von den Färöer-Inseln in der Bundesliga. Joan Edmundsson traf kurz nach seiner Einwechslung. Mit dem ersten Sieg in der obersten Spielklasse nach elf Jahren hat Bielefeld nach zwei Runden vier Punkte. Nicht schlecht. „Wir sind glücklich“, versicherte Prietl. Köln ist wie Mainz und Schalke ohne Punkt. Schalke verlor nach der 0:8-Blamage bei Bayern zum Start daheim das „Schicksalsspiel“ für Trainer David Wagner gegen Werder Bremen mit 1:3 (0:2). Bei den Siegern spielte Marco Friedl im Abwehrzentrum eine solide Partie – die Erleichterung über die drei Punkte im „El Schrottico“ war nach der Auftaktpleite gegen Hertha BSC Berlin groß. Nicht wunschgemäß läuft es bisher für Stefan Lainer und Borussia Mönchengladbach. Nur 1:1 (0:0) daheim gegen Union Berlin, dessen Kapitän Christopher Trimmel nach 73 Minuten wegen „Rotgefahr“ ausgetauscht wurde. Zwei Minuten später brachte Gladbachs Trainer Marco Rose Hannes Wolf. Auch für den Ex-Salzburger klappte es nachher nicht so, wie er es gerne wollte.

Sonntag Nachmittag kann David Alaba mit Bayern Gregoritsch und Augsburg als Tabellenführer wieder ablösen, wenn ihm im Österreicher-Duell gegen Christoph Baumgartner und Florian Grillitsch bei Hoffenheim ein Sieg gelingt. Für Hoffenheims zweiten Saisonsieg, der die Superserie des Quadruple-Gewinners (22 Siege in Serie) beenden würde, spricht vielleicht die Müdigkeit der Bayern-Stars nach den 120 Minuten um den Supercup gegen den FC Sevilla am Donnerstag in Budapest. Das lässt Bayerns Trainer Hansi Flick nicht gelten: „Es bringt gar nichts, wenn wir klagen, wie kaputt wir sind. Es geht immer was.“ Das zweite Österreicher-Duell am Sonntag: Philipp Lienhart mit Freiburg gegen Oliver Glasner und Xaver Schlager mit Wolfsburg.

Foto: VfB Stuttgart.

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