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Große Erwartungen mit Südkorea: Herzog erster Österreicher beim Asien-Cup

Fünf Jahre lang, von 2011 bis 2016, waren Jürgen Klinsmann und Andreas Herzog für das Nationalteam der USA verantwortlich. Die Bilanz: 2013 den Gold Cup gewonnen, wobei beim Finalsieg über Panama Chef Klinsmann gesperrt war, Assistent Herzog auf der Bank und in der Kabine das Sagen hatte. Ein Jahr später kamen die Amerikaner bei der WM in Brasilien ins Achtelfinale, schieden gegen Belgien aus. 2016 zerstörte im Semifinale des Amerika-Cups Lionel Messi mit Argentinien in Houston durch einen 4:0-Sieg die US-Träume. Danach trennten sich die Wege von Klinsmann und Herzog, der Teamchef in Israel wurde, 2021/22 die Admira trainierte. Seit Klinsmann im März als Nachfolger des Portugiesen Paolo Bento Teamchef in Südkorea wurde, sind sie wieder vereint. Klinsmann sicherte sich die bewährten Dienste von Herzog als Assistent, der sich vor allem um die Legionäre in Europa kümmert. Jetzt wartet auf das Duo die erste große Bewährungsprobe: Der Asien-Cup ab 10. Jänner in Katar, dem Land der letzten Weltmeisterschaft. Bei der Südkorea im Achtelfinale gegen Brasilien chancenlos war, 1:4 verlor. Herzog wird der erste österreichische Trainer sein, der beim Asien-Cup auf der Bank sitzt.

Die ersten fünf Spiele von Klinsmann und Herzog mit Südkorea endeten gegen Kolumbien, Uruguay, Peru, El Salvador und Wales sieglos. Nach zwei Niederlagen und drei Unentschieden ging es ab September aber aufwärts: Das 1:0 in Newcastle gegen Saudiarabien mit Europameister Roberto Mancini als Teamchef bedeutete den ersten Sieg. Dem vier weitere ohne Gegentor folgten. Zuletzt in der WM-Qualifikation gegen Singapur (5:0) und in China (3:0).  Die Stützen sind Legionäre in Europa, kommen von prominenten Teams: Von Tottenham Kapitän und Stürmerstar Heung-Min Son, von Bayern München Innenverteidiger Minjae Kim, der letzte Saison bei Italiens Meister Napoli spielte, vom schottischen Meister Celtic Glasgow die Stürmer Hyun-Jun Yang und Hyun-Gyu Oh, von Paris St. Germain der  22 jährige Kreativspieler Kang-In Lee, dessen Dress in dieser Saison öfters verkauft wurde als der von Kylian Mbappe. Wichtig ist auch Hee-Chan Hwang der Ex-Salzburger in Diensten von Wolverhampton, zuletzt zweifacher Torschütze beim 4:1 gegen Brentford. Auch Mitspieler von österreichischen Legionären sind dabei: Jae-Sung Lee kämpft bei Mainz mit Teamverteidiger Philipp Mwene und Karim Onisiwo gegen den Abstieg, In-beam Hwang bestritt in dieser Saison 18 Partien mit Aleksandar Dragovic bei Roter Stern Belgrad.

Bei den Fans in Südkorea, vor allem bei den weiblichen, sind Kapitän Heung Min Son und Kang-In Lee die absoluten Überflieger: „In Seoul sind stets viele junge, weibliche Fans bei unseren Spielen im Stadion. Wenn sie auf der Vidiwall ein Bild von Son oder Kang-In Lee sehen, beginnt das große Kreischen. Dann es ist lauter als nach erzielten Toren“, erzählt Herzog. Dienstag wird er nach Abu Dhabi fliegen, dort bereitet sich Südkorea eine Woche auf das große Turnier vor. Die Vorrundengegner sind Bahrain, Jordanien, Malaysia. Quasi ein Aufwärmen für das große Ziel, das Klinsmann bereits bei Amtsantritt nannte: Der erste Triumph Südkoreas im Asien-Cup seit 1960. „Es gibt noch einige Teams, die ähnlich stark sind wie wir“, behauptet Herzog, nannte Japan, den Iran, Saudiarabien und Australien. Besonders Japan schätzt Herzog sehr hoch ein. Kein Wunder, beendeten die Japaner erst vor drei Monaten mit einem 4:1 gegen Deutschland in Wolfsburg die Teamchefära von Hansi Flick.

 

Foto: AP.

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