Fußball

Haaland bereit für Champions League: „Dienstag muss es noch besser werden“

Perfekter hätte die Generalprobe von Red Bull Salzburg für die Champions League, für Red Bull Salzburgs Startspiel gegen Genk nicht sein können. Belgiens Meister verlor Freitag Abend in Charleroi 1:2, ist nur Siebenter, Salzburg schoss Samstag so viele Tore wie noch nie in dieser Saison. Sechs waren es bereits in St.Pölten, viermal bereits fünf, gegen Hartberg sogar sieben mit 34 Torschüssen. Das 7:2 (2:1) bedeutete das torreichste Spiel dieser Saison, das 68.Heimspiel hintereinander ohne Niederlage. Eine Wahnsinnsbilanz auch für Jesse Marsch. Die ersten sieben Partien zu gewinnen gelang vor dem Amerikaner in Österreich noch keinem Trainer.

Sein Vorgänger Marco Rose hatte im Juli den aus Salzburg mitgekommenen Stefan Lainer in Mönchengladbach als „Naturgewalt“ präsentiert In Salzburg gibt es jetzt eine neue namens Erling Haaland. Der 19jährige Norweger ist zumindest in Österreichs Bundesliga unwiderstehlich, von keinem zu bremsen: „Wir sind bereit für die Champions League“ sagte er nach seinen drei Toren und zwei Assists im Sky-Interview, wusste darin aber auch einzuschränken: „Es muss noch besser werden, ich hätte fünf oder sechs Tore schießen können.“ Dass es Dienstag besser werden muss, betonte mit Zlatko Junuzovic auch der erfahrenste Spieler des Meisters. Er empfand das Verhalten nach Ballverlusten für verbesserungswürdig, ihn störten die zwei Gegentore.

Dabei ließ Marsch gar nicht die erste Garnitur beginnen, schonte mit Blickpunkt Champions League Südkoreas Teamstürmer Hee Chan Hwang überhaupt, ließ zu Beginn Max Wöber, Antoine Bernede und Takumi Minamino draußen, brachte Jerome Onguene, Enock Mwepu, Masaya Okugawa und Patson Daka, der zwei Tore erzielte: „Wir haben so viele gute Spieler, alle haben eine Supermentalität. Das ist unsere größte Stärke“, schwärmte Marsch nachher. Wöber kam nach 72 Minuten für Kapitän Andreas Ulmer als Linksverteidiger, gab den Assist zum 5:2 und traf einmal die Latte. Bernede ersetzte nach einer Stunde Junuzovic, Minamino nach 65 Minuten den von Krämpfen geplagten Landsmann Okugawa.

Am beeindrucksten bei den Salzburegr Festspielen aber die Bilanz von Tormonster Haaland. Zunächst die Assists zum 2:0 und 3:1, dann begann er selbst zu treffen. Dreimal in 38 Minuten zum 4:1, 5:2 (mit der Ferse) und 7:2. Die letzten drei Tore von Salzburg fielen ab der 85.Minute.  Sie lassen nie nach. Haaland gelangen bereits zum zweiten Mal in dieser Saison drei Tore. Zuvor gelang ihm dies am 10. August beim 5:2 gegen Wolfsberg. Damals brauchte r dazu noch 68 Minuten. Als er nach Salzburg kam und gleich bis 2023 unterschrieb, hatte er einen Marktwert von fünf Millionen. Jetzt liegt er laut „transfermarkt“ schon bei zwölf. Wenn er sich auch international ähnlich gut  in Szene setzen kann, wird er Salzburg 50 Millionen oder noch mehr bringen! Sein Kurs Richtung Hans Krankls Torrekord aus der Saison 1977/78 mit 41 Toren aus 36 Spielen passt perfekt: Elf Tore und fünf Assists nach sieben Runden. Hochgerechnet auf 32 Runden bedeutet dies 50!

Salzburgs Punktemaximum bedeutet in der Tabelle fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. Das ist Vizemeister LASK, der sich in dieser Position durch das verdiente 2:0 (0:0) bei Sturm Graz, bei dem Neuzugang Petar Filipovic im Abwehrzentum debütierte und dabei gut gefiel, bestätigte. Die Entscheidung fiel durch einen Doppelschlag von Thomas Goiginger, der kurz nach dem Führungstor ausgetauscht wurde, und der Brasilianer Joao Klauss zwischen der 75.und 77.Minute. Auch eine gelungene Generalprobe  – für die Premiere in der Gruppenphase der Europa League am Donnerstag Abend im Linzer Stadion gegen Norwegens Meister Rosenborg Trondheim. Aufsteiger WSG Swarovski Tirol überholte mit dem 2:0 (1:0) in Mattersburg, den ersten Sieg seit dem Auftakt gegen Austria, die Burgenländer, hat mit acht Punkten aus sieben Runden eine respektable Bilanz. Die vorerst gar nicht nach Abstiegskampf aussieht.

Noch ein Blick zu Salzburg und der bevorstehenden Champions League: Titelverteidiger FC Liverpool, der zweite Gegner, schlug Samstag an der Anfield Road, wo Österreichs Meister am 2. Oktober gastieren wird, Newcastle 3:1. So wie Salzburg hat auch Liverpool das Punktemaximum nach fünf Runden. Der Ex-Salzburger Sadio Mane erzielte die Tore zum 1:1 und 2:1, der Schlenzer zum Ausgleich war Weltklasse.  Es war Liverpools 43. Heimspiel ohne Niederlage. Salzburg hat 25 mehr.

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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