Fußball

Hamburgs Kultklub St.Pauli holte Admiras Trainingsgast auf den Kiez

In Deutschland galt es für „Bild“ Sonntag sogar als letzter Transferhammer dieses Jahrs , dass ein Spieler, der im Herbst vier Monate bei der Admira, Österreichs Tabellenletzten, in der Südstadt trainiert und sich fit gemacht hatte, bei Hamburgs Kultklub St. Pauli landete. Die Rede ist vom ehemaligen Frankfurter Fußballgott Alex Meier, der im Mai vom deutschen Cupsieger nach 14 Jahren mit 119 Toren in 336 Pflichtspielen verabschiedet wurde. Noch bevor Adi Hütter seinen ersten Arbeitstag bei der Eintracht hatte. Über seinen Berater Jürgen Milewski, der gute Kontakte zu Admiras General Manager Amir Shapourzadeh hat, bei ihm den deutschen Abwehrspieler Bjaerne Thoelke platzierte, kam Meier in die Südstadt. Zumal er mit Shapourzadeh aus früheren Zeiten befreundet ist.

Meier, in der Saison 2014/15 deutscher Schützenkönig gefiel es in der Südstadt. Ihm taugte das Training unter Ernst Baumeister, das interne Klima in der Mannschaft.  Baumeister konnte sich den früheren deutschen Schützenkönig  gut als Verstärkung vorstellen. Auch das war ein Grund, dass es zum Zerwürfnis zwischen Baumeister und Shapourzadeh kam. Als Baumeister überraschend gehen musste, kursierte das Gerücht, Meier könnte dahinter stecken, weil er dem Manager nichts Gutes über den Trainer erzählt haben könnte. Meier meldete sich daraufhin bei Baumeister telefonisch, um klarzustellen, dass daran gar nichts stimmte.

Irgendwann stellte sich Shapourzadeh gegen das Engagement von Meier, obwohl er ihm  die Möglichkeit eröffnet hatte, bei Admira sich fit zu halten. Am Geld  kann es nicht gelegen haben. Denn Meier soll sogar bereit gewesen sein, es billiger als Thoelke zu machen, weil Geld nach 15 Jahren in der deutschen Bundesliga keine Rolle mehr spielt.  Aber Shapourzadeh kam die Erkenntnis, dass Meier nicht ins Admira-System passen würde, Verstärkungen für die Defensive wichtiger wären.

Für St.Pauli, immerhin auf Platz drei der zweiten deutschen Liga, bei nur drei Punkten Rückstand auf den  Lokalrivalen und Tabellenführer Hamburger SV und zwei auf den Zweiten 1.FC Köln voll im Kampf um den Aufstieg dabei , ist Meier offenbar gut genug. Obwohl er am 7.Jänner 36 Jahre alt wird. St.Pauli suchte einen Ersatz für seinen holländischen Torjäger Henk Veerman, der nach einem Kreuzbandriss für den Rest der Saison ausfällt, griff bei Meier zu, der bis Saisonende zusagte. Das gilt auch aus emotionalen Gründen als Transferhammer: Weil es für Meier eine Rückkehr auf den Kiez nach 15 Jahren bedeutetet. Bei St. Pauli hatte er zu Beginn seiner Profikarriere von 2001 bis 2003 gespielt.

Foto: © Admira Wacker Media .

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