Hartbergs Trainer Manfred Schmid reagierte Montag nach dem 0:2 beim LASK und der verpassten Chance auf einen Europacupplatz im Sky-Interview etwa verwundert auf die Frage, ob er auch nächste Saison im Amt sein werde: „Das nehme ich doch an. Ich hab ja einen Vertrag!“ Stimmt, der läuft bis 2026. Aber wenig später war aus Obmann Erich Korherr doch der Ärger über die durchwachsene Leistung in Linz herauszuhören, die vielleicht auch damit zusammenhing, dass der torgefährlichste Stürmer, Patrik Mijic, und der beste Offensivspieler Donis Avdijaj, erst ab der 69. Minute spielten, als das Match eigentlich schon verloren war. Aber an Schmid wird er dennoch nicht rütteln.
Korherr hat genug andere Baustellen. Der Abgang von Torhüter Raphael Sallinger, für den Hibernias Edinburgh eine Ablöse zahlen und Avdijaj, der Stadionumbau, dadurch nächste Saison Heimspiele mehr als 100 Kilometer entfernt in der Südstadt. Für wie lange? Ein Tag nach dem k.o. in Linz gab es für Hartberg und Korherr doch einen Sieg und einen kleinen Trost: Der Kampf um Abwehrchef Paul Komposch (Bild) wurde vor dem Strafsenat der Bundesliga gewonnen. Der bestätigt, dass es rechtens und korrekt war, dass Hartberg die Option auf Komposch zog. Was der 24 jährige und sein Berater Thomas Freismuth von der Agentur Grow bestritten, Rechtsanwälte einschalteten. Weil an dem Tag, an dem Korherr die Option zog, Hartberg noch keine Bundesligalizenz für die Saison 2025/26 hatte. Die war Bedingung, damit die Option wirksam wurde. Die Lizenz bekam Hartberg wenige Tage später.
Mit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe über den Ausgang des Lizenzierungsverfahrens durch die Liga hat Hartberg nichts zu tun, das kann man dem Klub beim besten Willen nicht anlasten. So sah es auch der Senat eins in erster Instanz. Komposch, der auch von der Vereinigung der Fußballer unterstützt wurde, kann noch das Protestkomitee anrufen. Andere Fakten gibt es aber nicht. Korherr bot Komposch bereits einen Dreijahresvertrag an, zu dem er weiterhin steht. Wenn der 24 jährige Innenverteidiger unbedingt wechseln will, kann Hartberg für ihn nach derzeitigem Stand eine Ablöse fordern.
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