Fußball

Hartbergs Ex-Co-Trainer nach Impfskandal bei Werder Bremen Chef für ein Spiel

Erster Trainerwechsel im Fußball wegen eines Impfskandals. Passiert bei den Grün-Weißen im Norden von Deutschland, bei Werder Bremen. Und betrifft einen, der auch in Österreich spiele: Markus Anfang, zwischen 1998 und 2002 Mittelfeldspieler in den Meistermannschaften des FC Tirol unter Kurt Jara und Jogi Löw, trat Samstag zehn Stunden vor dem Anpfiff des Zweitliga-Schlagers gegen Schalke zurück. Der 47 jährige, 2018/19 Trainer von Florian Kainz und Louis Schaub beim 1.FC Köln, soll ein gefälschtes Impf-Zertifikat verwendet haben. Die Polizei hatte schon einen Durchsuchungsbefehl für Anfangs Wohnung, er übergab aber zuvor das Dokument, beteuert seine Unschuld. Die Vorwürfe gegen Anfang und seinen Assistenten Florian Junge, der ebenfalls zurücktrat, sollen aber ziemlich massiv sein, wie Werder Bremens Sportchef Franz Baumann behauptete. Sie entstanden rund um den positiven Corona-Test eines der zwei österreichischen Legionäre bei Bremen, des Tirolers Marco Friedl.

Bremen kaufte Anfang vor der Saison um eine hohe Ablöse aus dem Vertrag bei Darmstadt heraus, wollte mit ihm den sofortigen Wiederaufstieg schaffen. Nach 13 Runden liegt Werder aber nur auf Rang acht. Anfang verzichtete im Zuge der Vertragslösung auf eine Abfertigung. Durch den Eklat um ihn wurde ein Österreicher zumindest für ein Spiel Cheftrainer bei Werder Bremen: der 34 jährige Danijel Zenkovic (Bild oben), der in der Saison 2019/20 bei Hartberg sowohl Co-Trainer von Markus Schopp, Sport-Koordinator und Analyst war. Zuvor arbeitete der in Bosnien geborene Zenkovic von 2016 bis 2019 als Nachwuchstrainer bei Ajax Amsterdam. Bei Bremen war er letzte Saison Assistent von Florian Kohfeldt, blieb trotz Abstieg auch bei Anfang im Trainerstaff. Jetzt machte ihn der Impfskandal zum Chef für ein Spiel gegen Schalke. Das vor 42.000 Zuschauern mit 1:1 (0:0) beendete, wobei der Ausgleich Bremens gegen Schalkes österreichischen Tormann Martin Fraisl in der 99. Minute (!) aus einem Witz-Elfmeter fiel. Romano Schmid spielte bei Bremen bis zur 69. Minute, wurde bei 0:0 ausgetauscht.

Dass Zenkovic zu einer Dauerlösung wird, gilt in Werder-Krisen als ausgeschlossen. Baumann sucht nach einer schnellen Lösung, hat auch einen ehemaligen Mitspieler im Hinterkopf. Sein Name: Andreas Herzog. Beide gehörten 1993 zu Werder Bremens Meistermannschaft unter Otto Rehhagel. Herzog hat in seinem Vertrag mit Admira auch eine Ausstiegsklausel für Bremen.

Foto: Werder Bremen .

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