Fußball

Hasenhüttl in aller Munde: Leipzig hätte 80.000 Karten verkaufen können

17 Punkte liegen zwischen Tabellenführer Leipzig und dem Zwölften Augsburg. Leipzig hätte für das Samstagspiel gegen Schalke gut 80.000 Karten verkaufen können, 42 959 Zuschauer dürfen in die Red Bull-Arena, das vormalige Zentralstadion. Augsburg fordert 24 Stunden später daheim vor 30.000 Besuchern den Sensationsdritten Eintracht Frankfurt. Aber dennoch bleibt  Österreichs Teamspieler Martin Hinteregger dabei: „Es hätte für mich keine bessere Entscheidung als Augsburg geben können, ich würde auch jetzt nicht nach Leipzig wechseln wollen.“ So wie es dort Sportchef Ralf Rangnick und Trainer Ralph Hasenhüttl im August erfolglos planten. Die Ehrlichkeit des Ex-Salzbruegrs ehrt ihn,  in Leipzig sieht man auf Grund des Höhenflugs des Sensationsaufsteigers gelassen über solche verbalen Querschüsse hinweg. Auch über den Sager von Schalkes Torhüter  Ralf Fährmann, man werde Leipzig zeigen, wie ehrlicher Bundesliga-Fußball geht. Oder die Prognose von Leverkusens Sportchef Rudi Völler, das Leipzig nicht Meister wird, aber zu stabil sei, um aus den Europacup-Plätzen zu fliegen. Bayern-Trainer Carlo Ancelotti ist darauf eingestellt, dass Leipzig bis zum Saisonende ein harter Rivale bleibt.

Die Prognosen von Völler und Ancelotti  würde Hasenhüttl so unterschreiben. Der Steirer ist weiter in aller Munde. Das in der englischen „Sun“ in die Welt gesetzte Gerücht, wonach er  bei Arsenal  ein heißer Kandidat für die Nachfolge von Arsene Wenger sei, sollte der nach 20 Jahren oder noch später seinen am 1. Oktober 1996 angetretenen Trainerjob zurücklegen, beschäftigt ihn nicht. Hasenhüttl steht zum Dreijahresvertrag in Leipzig. Wo Abwehrchef Marvin Compper, nach Verletzungspause wieder fit, versicherte, das kontrollierte Spiel mit der guten Balance zwischen Offensive und Defensive sei zum größten Teil ein Verdienst von Hasenhüttl, der versichert:  „Bei uns hat jeder seine Bedeutung, aber keiner ist allein entscheidend.Die rechten Flanken dürften Samstag ab 18.30 Uhr  fest in rot-weiß-roter Hand sein, genau gesagt in Salzburger, Steirer und Tiroler Hand: Bei Leipzig durch Stefan Ilsanker (Rechtsverteidiger),  Marcel Sabitzer (rechts im Mittelfeld), bei Schalke durch Alessandro Schöpf , der im 3-5-2-die rechte Seite bearbeitet. Schalke will in Leipzig Beton anrühren, der Abstand der Feldspieler zueinander darf nicht größer als 22 Meter sein. Dadurch soll Leipzig wenig Raum bekommen. Aber  bei Hassenhüttls Erfolgstruppe war der Abstand der Feldspieler bisher der geringste – nur 20,8 Meter. Daher bekam Ex-Salzburg-Keeper Gulacsi bisher nur 29 Bälle auf sein Tor. Kein Wunder, Leipzig ist auch die laufstärkste Mannschaft der Bundesliga: 116,5 Kilometer pro Spiel!

Kompaktheit ist auch die Stärke von Peter Stögers 1.FC Köln: Nur acht Gegentore und schon fünf Spiele zu null. Stöger und sein Assistent Manfred Schmid sorgten dafür, d ass Köln gemeinsam mit Bayern die beste Abwehr  hat. Derzeit fehlen mit Tormann Horn, Abwehrchef Maroh und  Kapitän Lehmann drei Schlüsselspieler für die Defensivarbeit – klappt es  trotzdem in Hoffenheim? „Enge Spiele, die wir bisher knapp verloren, gehen jetzt 0:0 aus. Das gehört zur Weiterentwicklung“, meinte Stöger. Zwei, mit denen er vor drei Jahren bei Austria Meister wurde, kämpfen in Bremen darum, Anschluss an das Mittelfeld zu finden: Zlatko Junuzovic bei Werder, Markus Suttner bei Ingolstadt. Letzte Saison in Hasenhüttls Ära gewann  Ingolstadt beide Spiele gegen Bremen ohne Gegentor, jetzt  gibt es  nach verpatztem Start mit dem neuen Trainer, dem rothaarigen  1,93 Meter-Mann Maik Walpurgis, wieder  neue Hoffnung. Bei Bremen verflog die Aufbruchstimmung um den neuen Trainer Alex Nouri, der aber laut Sportchef Frank Baumann auch  bei einer Heimniederlage nicht um den Job bangen muss. Abwarten.

Foto: Trainer des RB Leipzig Ralph Hasenhüttl / Alexander Böhm .

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