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Hasenhüttl jagt Tabellenführer Arsenal für das nächste „Lebenszeichen“

Seit Monaten kündigten englische Medien das baldige Ende von Ralph Hasenhüttl als Trainer von Southampton an. Diese Saison gab es in elf Runden bereits vier Trainerwechsel in der Premier League, aber der 55 jährige Grazer war nicht darunter. Es begann im August bei Bournemouth  mit Scott Parker, setzte sich Anfang September bei Chelsea und Brighton fort. Chelseas neuer Besitzer Todd Boehly warf Thomas Tuchel, mit dem Chelsea 2021 die Premier League gewonnen hatte, raus, kaufte Graham Potter um 23 Millionen Euro aus dem Vertrag bei Brighton raus. Den Küstenklub trainiert seither der Italiener Roberto De Zerbi. Anfang Oktober entließ Wolverhampton, der Klub von Sasa Kalajdzic, den Portugiesen Bruno Lage, Donnerstag erwischte es einen großen Namen des englischen Fußballs, den 114 fachen Teamspieler Steven Gerrard.  Nach 40 Spielen mit einem Punkeschnitt von 1,18 und zuletzt sechs Niederlagen hintereinander war bei Aston Villa für die 42 jährige Liverpool-Legende Schluss. Im November 2021 war er von den Glasgow Rangers, die er zum Meistertitel geführt hatte, gekommen.

Hasenhüttl und sein Tiroler Assistent Richard Kitzbichler sind immer noch im Amt. Mittwoch jubelte Hassenhüttl mit seiner Mannschaft ausgerechnet im „Vitality-Stadium“ von Bournemouth über ein Lebenszeichen, einen 1:0-Sieg ein Lebenszeichen (Bild oben). Nach einem Match, in dem ihm sogar die Southampton-Fans zu Beginn mit Gesängen seine Entlassung für den nächsten Tag angekündigt hatte. Ein schnelles Tor des schottischen Teamstürmers Che Adams reichte für den dritten Saisonsieg, den Hasenhüttl als „völlig verdient“ bezeichnete. Southampton stieß dadurch von Rang 18 auf 14 vor, liegt zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen mit Wolverhampton, Aufsteiger Nottingham, der Samstag Liverpool 1:0 besiegte, und Leicester. Sonntagnachmittag gastiert Tabellenführer Arsenal im ausverkauften St. Mary´s Stadium bei den „Saints“. Gelingt Hasenhüttl sein nächstes Lebenszeichen?

Arsenal hat mit einem Spiel weniger 16 Punkte mehr als Southampton, verlor von zehn Spielen nur eines (1:3 bei Manchester United in Old Trafford), gewann zuletzt das Londoner Derby gegen Tottenham 3:1, bezwang Liverpool 3:2. Der Höhenflug der „Kanoniere“ im dritten Jahr unter dem spanischen Trainer Mikel Arteta kam nicht erwartet. Er schaffte es, eine Mannschaft zu formen, die mit jugendlicher Frische und attraktivem Stil begeistert. Arteta setzt auf Eigengewächse wie den Teamspieler Bukayo Saka (21), wechselte im September beim 3:0 gegen Brentford sogar ein 15 jähriges Top-Talent ein. Von Manchester City, wo er von 2016 bis 2019 Assistent von Pep Guardiola war, holte er für 50 Millionen Ablöse den brasilianischen Teamstürmer Gabriel Jesus, der Königskauf.  Als Kopf der Mannschaft gilt das ehemalige norwegische Wunderkind, Martin Ödegaard, der vor Jahren bei der Real Madrid-Filiale Castilla mit Philipp Lienhart gespielt hatte. Mit 23 ist Ödegaard Arsenals Kapitän.

Wie Hasenhüttl mit Southampton bestehen will? „Wir werden sie jagen“ kündigte er an. Das ist sein System, mit dem er zuvor mit Ingolstadt und bei RB Leipzig erfolgreich war. „Uns war bewusst, dass es nach der Verjüngung im Sommer ein Auf und Ab geben kann.“ Von den neun Sommerkäufen, die zusammen 71,4 Millionen Euro Ablöse kosteten, kamen zwei aus der U 23 von Manchester City. Die Neuerwerbungen haben ein Durchschnittsalter von nur 21,3 Jahren, die ältesten und erfahrensten sind erst 26: Der englische Mittelfeldspieler Joe Aribo und Ex-Salzburg-Innenverteidiger Duje Caleta-Car. Der um acht Millionen von Olympique Marseille geholte Kroate ist Hasenhüttls neuer Abwehrchef.

 

Foto: FC Southampton.

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