Fußball

Hasenhüttls Augenschmaus verhindert neue deutsche Schäm-Dich-League

Vor drei Wochen kassierten die deutschen Klubs in der Champions und Europa League nur Niederlagen. Darauf folgten in  den Medien Schlagzeilen von der Schäm-Dich-League.  Die Neuauflage verhinderte nicht Tabellenführer Borussia Dortmund, sondern RB Leipzig mit österreichischer Beteiligung, sprich Ralph Hasenhüttl als Trainer und Marcel Sabitzer als starker, überzeugender Stürmer: Das  3:2 gegen den FC Porto, der erste deutsche Sieg in der Champions League seit 12. September, dem 3:0 von Bayern gegen Anderlecht, rettete die deutsche Ehre, wie „FussballBild“ in einer der Mittwoch-Schlagzeilen feststellte. Auf Seite eins ein Leipziger Torfest bejubelte, hingegen Dortmunds blamables 1:1 auf Zypern bei Apoel Nikosia als Prolongierung der Schäm-Dich-League geisselte: „Bürki, Blamage“ stand in Balkenlettern. Der Schweizer Torhüter Roman Bürki ermöglichte mit einem Doppel-Fehler den Zyprioten die Führung, erwies sich nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen als Schwachpunkt. Daher wird Dortmund wohl nur Platz drei hinter Real Madrid und Tottenham schaffen, 2018 in der Europa League weiter spielen.

Leipzig eroberte mit seinem ersten Sieg in der Champions League Platz zwei hinter dem souveränen Tabellenführer Besiktas Istanbul, der mit dem 1:0 in Monaco seinen dritten Sieg feierte. Für Leipzig ging das Feiern  vier Tage nach der 3:2-Gala in Dortmund  weiter. Hasenhüttl trug aus Aberglauben das gleiche Outfit wie letzten Samstag. Blauer Pullover  und blaue Hose statt grauer Anzug, der noble Zwirn blieb im Schrank: „Das war ja ein Augenschmaus“ lobte er das Match. Wobei etwas hilfreich war, dass sein Kollege Sergei Conceicao  nicht die Ikone Iker Casillas zwischen die Pfosten stellte, sondern Portugals Unter 23-Keeper Jose Sa. Der patzte beim ersten Leipziger Tor ähnlich wie Dortmunds Bprki in Nikosia.

Aber auch Leipzigs Defensive erwies sich nicht als stabil. Was nachher auch Sabitzer, der  die 2:1-Führung durch den Schweden Emil Forsberg perfekt vorbereitete, trotz aller Freude über Leidenschaft, Einsatz und fußballerische Qualität ansprach: „Offensiv hätten wir mehr Tore schießen können oder müssen. Aber hinten kassieren wir zu viele Gegentore, vor allem vermeidbare. Das müssen wir auf diesem  Niveau abstellen, sonst wird´s nichts.“ Leipzig will unbedingt in der Champions League überwintern. Das könnte jetzt gelingen: „Wir sind jetzt auch in der Champions League angekommen, im dritten Spiel durfte es keine Ausreden mehr geben, da mussten wir zeigen, was wir können“, meinte Hasenhüttl. Dabei setzte er bei dem Spektakel, für das auch die Ex-Salzburger Naby Keita und Kevin Kampl im zentralen Mittelfeld sorgten,  sein Torjäger Timo Werner nach seiner Nackenverletzung nur in den letzten 15 Minuten ein. Hasenhüttl hat also noch Asse im Talon: „Wenn wir die defensiven Leichtsinnigkeiten und Nachlässigkeiten abstellen, dann stehen wir vor einer schönen Zukunft“, prophezeite Hasenhüttl. Und das vor den zwei Duellen gegen Bayern in der kommenden Woche.

Die Bayern hatte wie erwartet daheim gegen Celtic Glasgow keine Probleme, gewannen mit David Alaba locker 3:0 (2:0). Der zweite Sieg ohne Gegentor im zweiten Match des Comebacks von Jupp Heynckes auf der Trainerbank. Sein vor drei Wochen entlassener Vorgänger Carlo Ancelotti sah live in London an der Stamford Bridge, wie sein Ex-Klub Chelsea gegen AS Roma ein 2:0 verspielte, 2:3 zurücklag, aber noch ein 3:3 rettete. Nicht nur bei RB Leipzig jubelte ein Ex-Salzburger, auch beim Schweizer Meister FC Basel: Der 20jährige Dimitri Oberlin sorgte beim 2:0-Auswärtssieg gegen ZSKA Moskau im Finish für den Endstand. Seinen dritten Sitzer verwertete Oberlin.

 

Foto: Fussball Bild.

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