Zwei Siege setzte sich Österreichs Eishockeyteam als Ziel bei seiner erster Teilnahme am Deutschland-Cup in Krefeld. Als „Ersatz“ für Nachbar Schweiz, der durch Russlands Sperre beim Karjala-Cup spielt und in Turku Weltmeister Finnland nach Verlängerung 3:2 bezwang. So wie Österreich in Krefeld Nachbar Slowakei, die Nummer acht der Weltrangliste. Das 3:2 (1:1, 1:0, 0:1, 1:0) war nicht unbedingt zu erwarten, auch wenn die Slowaken nicht in Bestbesetzung spielten. Österreich allerdings auch nicht. KAC-Center Lukas Haudum (Bild oben) sorgte nach 32 Sekunden der Verlängerung bei vier gegen vier für den Siegestreffer und großen Jubel. Auch bei den wenigen Fans aus Österreich, die nach Krefeld gekommen waren.
Neun Jahre ist es her, dass Österreich die Slowakei bezwingen konnte. In der Hartwall-Arena von Helsinki bei der WM als krasser Außenseiter mit Manny Viveiros als Teamchef Manny Viveiros. Das 2:1 nach Penaltyschießen verhinderte aber nicht Österreichs Abstieg. Den entscheidenden Penalty gegen den damaligen Vizeweltmeister verwandelte NHL-Star Thomas Vanek. Der große Held war Tormann Bernhard Starkbaum. So wie Donnerstag in Krefeld David Kickert, der 34 von 36 Schüssen abwehrte, zum „man of the match“ gewählt wurde. Der Wechsel zu Red Bull Salzburg hat ihm offenbar gut getan.
Ein Drittel brauchte das Team, um auf Touren zu kommen. Dann entsprachen Tempo und Intensität den Vorstellungen von Teamchef Roger Bader, zu dessen erster Linie nur ein Spieler gehörte, der älter als 20 Jahre alt ist. Nämlich Siegestorschütze Haudum mit 25. Weiters zwei 18 jährige Legionäre (Verteidiger David Reinbacher, Center Marco Kasper) und zwei 20 jährige (KAC-Verteidiger David Maier, Salzburg-Stürmer Paul Huber). Durchschnittsalter daher 20,6 Jahre. Nicht zum ersten Mal, dass Bader der Jugend vertraut: „Wir konnten vieles, was wir uns vorgenommen haben, umsetzen. Man hat gesehen, wie breit wir mittlerweile geworden sind.“ Dassah Bader als erfreulichsten Aspekt.“
Zwei der drei Tore erzielte Verteidiger. Lugano-Legionär Bernd Wolf zum 1:1, Dominique Heinrich bei seinem Erfolgsdebüt als Teamkapitän im Powerplay von der blauen Linie zum 2:1. Bader ließ bei Österreichs bisher siebentem Sieg gegen die Slowakei mit vier Linien durchspielen, so wird es auch Samstag im Derby gegen Deutschland und 15 Stunden später bei der Sonntag-Matinee gegen Dänemark sein. Deutschland schlug Dänemark 3:2 nach Verlängerung, eine Parallele vor dem 77. Duell. Der letzte Sieg gegen Deutschland gelang vor drei Jahren im Rahmen der WM-Vorbereitung in Regensburg (3:2). Das rot-weiß-rote Selbstvertrauen stieg it dem Sieg gegen die Slowakei. „Gegen Deutschland zu spielen, ist immer cool. Wir werden uns voll reinhauen, da ist immer eine Extramotivation drin. Es ist Zeit, dass wir sie schlagen“, fand Haudum. Forsche Töne, die auch Youngster Kasper nicht fremd sind: „Jeder will zeigen, wie gut wir als Österreich sind!“
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