Fußball

Herausforderer Robert Zulj lebt seinen Traum

Neue österreichische Namen in der neuen Saison deer deutschen Bundesliga und damit mehr rot-weiß-rote Legionäre als bisher: Bei Meister Bayern der Tiroler Jungprofi Marco Friedl, bei Vizemeister RB Leipzig Konrad Laimer, bei Hertha BSC Berlin vielleicht Valentino Lazaro, beim SC Freiburg Philipp Lienhart, bei Hoffenheim versuchen gleich drei Österreicher ihr Glück: Bereits im Winter wurde alles mit dem Wechsel von Florian Grillitsch (oben links) aus Bremen klar gemacht, dann wurde U21-Teamspieler Stefan Posch, ein umsichtiger Innenverteidiger, für den die Admira beim internationalen Sportgerichtshof in Lausanne noch eine Ausbildungsentschädigung einfordert, von den Amateuren hochgezogen und zuletzt kam überraschend Robert Zulj von Zweitligisten Fürth, den Hoffenheims Manager Alexander Rosen (oben rechts) präsentierte. Fast alle rechneten mit dem Wechsel des 25jährigen zum Absteiger nach Ingolstadt, aber die Rogon-Agentur von Roger Wittmann, bei der  auch Marcel Sabitzer unter Vertrag steht, hatte noch ein Atout im Ärmel. Hoffenheim, der Vierter der letzten Saison, mit der Chance, sich für die Gruppenphase der Champions League zu qualifizieren, reizt mehr als mit Ingolstadt um den Aufstieg zu kämpfen. Zu Rogon wechselte Zulj vor einem Jahr von Stars&Friends und Jürgen Werner, als der Wechsel von Fürth zu Mainz nicht klappte.

Jetzt bekam Hoffenheim eine der heißesten Zweigligaaktien ablösefrei. Rosen streute Zulj Rosen, als er ihn als einer der herausragenden Persönlichkeiten der zweiten Liga bezeichnete. Obwohl 19 Tore und 15 Assists in 85 Zweitligaspielen  kein wirklich überzeugender Wert sind. Hoffenheim verlor mit Sebastian Rudy und Innenverteidiger Niklas Süle, die beide beim Confed-Cup spielen, zwei seiner Stützen an Meister Bayern. Für Süle kam der Norweger Havard Nordtveit (früher Mönchengladbach) aus der englischen Premier League von West Ham. Die Lücke, die Rudy im zentralen Mittelfeld riss, soll Grillitsch füllen. Das ist nachvollziehbar, zumal der 21jährige Grillitsch zwei Saisonen mit Werder Bremen in den Beinen hat, auch den Sprung in Österreichs Team schaffte.  Schwerer wird´s Bundesliganeuling Zulj fallen, als Kreativspieler  einen Platz im offensiven Mittelfeld zu bekommen. Seine Konkurrenten heißen Kerem Demirbay und Nadiem Amiri. Demirbay erzielte beim Confed-Cup Deutschands Führungstor gegen Kamerun, Amiri ist neuer U 21-Europameister. Und ganz vorne als Spitze? Da gibt´ s Deutschlands Teamneuling Sandro Wagner, Teamspieler aus  Kroatien (Andrej Kramaric) und Ungarn (Adam Szalai).

Hoffenheims Trainer-Jugstar Julian Nagelsmann legt sein Spiel, mit dem er  aus einer durchschnittlich besetzten Mannschaft eine überaus erfolgreiche formte, hauptsächlich auf schnelles Umschalten aus. Und Schnelligkeit  ist nicht die Stärke von Zulj, ganz im Gegenteil.  Mit ein Grund, warum er 2014 in Salzburg bei Roger Schmidt nicht reüssieren konnte und nach Fürth wechselte. Zulj ist sich seiner Rolle aber bewusst, sieht sich als Herausforderer, der sich über das Training ab dem ersten Tag aufdrängen will. Die Vorbereitung führt den Oberösterreicher mit kroatischen Wurzeln, dessen Bruder Peter zu Sturm Graz wechselte,  in die engere Heimat. Trainingslager in Windischgarsten, am 22. Juli ein Test gegen den FC Genua in seiner Geburtsstadt Wels.

 

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