Fußball

Herzog oder Kühbauer: Warum holt Rapid nicht beide?

Das ging schneller als erwartet: Nicht einmal 20 Stunden nach der 0:1-Heimpleite gegen Wolfsberg teilte Rapids Präsident Michel Krammer in einem persönlichen Gespräch Sportvorstand Andreas Müller und den von ihm geholten Trainer Mike Büskens das Ende ihrer Ära mit. Bevor der Ärger der Fans vor der Generalversammlung am 28. November zu groß und damit gefährlich wurde, zog Krammer die Reißleine. Viel, viel verständlicher als die Trennung von Zoran Barisic vor vier Monaten. Krammer begründete das Ende von Büskens und Müller zu dem sich das Präsidium und Wirtschaftsvorstand Christoph Peschek einstimmig entschlossen, mit der unbefriedigenden Bilanz in der Bundesliga mit nur zwei Siegen in den letzten zehn Spielen, die Rapids Ansprüchen nicht genügt. Und dass keine Weiterentwicklung in der Mannschaft zu erkennen gewesen sei. Müller habe a bei der Trainerauswahl freie Hand gehabt.

Büskens glaubt, dass es Rapid nur an Effizienz fehlt -offenbar sah das die Führungsetage etwas anders. Während der Länderspielpause soll der neue Trainer gefunden werden, mit dem neuen Sportvorstand will man sich Zeit lassen, da keine Vertragsgespräche mit Spielern anstehen. Deutsch muss er können, er könnte auch wieder aus dem Ausland kommen. Interessant, das interimistisch Thomas Hickersberger und nicht Carsten Jancker das Training leitet. Denn Rapid-Insider behaupteteten, dass Hickersberger unter Büskens weniger in die Entscheidungen eingebunden mehr als Jancker. Zuvor bei Barisic war das noch anders. Der Büskens-Nachfolger darf laut Krammer das Trainerteam nach seinen Wünschen aufstellen.

Bei der Suche nach dem Nachfolger muss man sich fragen, wer wirklich  beurteilen kann, welche Lösung die beste für Rapid ist. Die fußballerische Kompetenz im Präsidium, im sogenannten Personalausschuss, ist überschaubar. Da in Hütteldorf immer sehr viel zählt, wie die Fans denken, was sie wünschen, könnte auch das zum Kriterium werden. Der Block West kann am besten mit einem  seiner ehemaligen Lieblinge und Favoriten, der noch immer sehr hoch im Kurs steht,  beruhigt werden. Seine Name: Dietmar „Didi“ Kühbauer, der bei seinen bisherigen Trainerstationen (Admira, Wolfsberg) rasch das Geschehen in den Griff bekam, gut zu einem Klub, der von Emotionen lebt, passt. Immer öfters fiel in den letzten erfolglosen Wochen auch der Name von Andreas Herzog. Er hat auch Rapid-Vrgangenheit,   durch die Jahre als von Jürgen Klinsmann hoch geschätzter Assistent beim amerikanischen Nationalteam viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. die er jetzt nützen könnte. Herzog hat mit Klinsmann eine Vereinbarung, bei einem entsprechenden Angebot aus dem Vertrag mit dem US-Verband jederzeit aussteigen zu können. Ob er zu Rapid ja sagen würde? auch private Gründe sprechen dafür. Irgendwann wird es einem zu viel, mehr im Flugzeug zu sitzen als daheim bei Frau und Kindern zu sein.

Aber Rapid wäre gut beraten, nicht nur die Frage Kühbauer oder Herzog zu überlegen, sondern auch die Variante mit Kühbauer und Herzog. Sie kennen sich aus Zeiten der Nationalmannschaft von der erfolgreichen Qualifikation zur WM 1998. Kühbauer als Trainer und Herzog als Sportchef wäre eine ernste Überlegung wert. Wobei man nicht weiß, ob Herzog seine Zukunft nur als Trainer oder auch als Sportchef sieht. Aber das könnte man ja auf Anfrage erfahren.

 

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