Fußball

Hinteregger und die Jagd

Duell von Österreichs Teamspielern, die miteinander bei Salzburg das Double holten in der deutschen Bundesliga:  Sechs Tage vor der WM-Qualifikation gegenWales im Wiener Happel-Stadion treffen Freitag in Leipzig  Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker mit dem  ungeschlagenen Aufsteiger vor erwarteten  42.000 Zuschauern auf Martin Hinteregger und Augsburg. Leipzig hat nach fünf Runden als Siebenter zwei Punkte mehr als der Elfte Augsburg, der mit Hinteregger im Abwehrzentrum in vier Partien  zweimal gewann,ein Unentschieden holte, daheim gegen Mainz verlor. Aber nicht nur deswegen steht der Kärntner im Mittelpunkt. Sondern wegen der Weigerung, so wie vor ihm seine früheren Mitspieler Keita, Sabitzer, Ilsanker  oder Keeper Gulasci von Salzburg nach Leipzig zu wechseln, als Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick nach ihm rief. Der war im August sicher, dass Hinteregger kommen wird, aber der ging lieber zu Augsburg.  Und setzte Mittwoch  via „Bild“ noch einen drauf: „Selbst wenn wir absteigen sollten und Leipzig Meister wird, bin ich froh, nach Augsburg gegangen zu sein.“ Die Begründung, die der 24jährige nachlieferte, klingt aber nicht sehr glaubwürdig: „In Leipzig wäre ich, so glaube ichd er Zweitälteste gewesen, bei Augsburg bin ich der Zweitjüngster und sehr happy.“

Da klingt die Augsburger Version, wonach Hinteregger unter keinen Umständen auf Grund seiner Salzburger Erfahrungen wieder zu Rangnick wollte, schon glaubhafter. Vor allem, wenn man sich  an die Kritik erinnert, die Hinteregger bei Österreichs Team vor dem Start in die WM-Qualifikation gegen Georgien äußerte, erinnert. Über die Art, wie Rangnick Salzburg schwäche, in dem er die besten Spieler nach Leipzig holt. Hinteregger wollt da nicht mitspielen. Im Augsburger Umfeld erzählt man sich sogar, dass er dies mit Hilfe seines großen Hobbys, der Jagd, in die Tat umsetzte. Er soll mit Red Bull-Boss Didi Mateschitz jagen gewesen  sein und den dabei überredet oder überzeugt haben, ihn nach Augsburg wechseln zu lassen. Für Salzburg war das kein schlechtes Geschäft, sondern sogar ein überragendes : Denn Augsburg stand gegen Ende der Transferzeit unter Zugzwang, legte daher für Hinteregger  sieben Millionen Euro Ablöse auf den Tisch. Wenn man noch die zwei Millionen Leihgebühr dazurechnet,  die Mönchengladbach im Frühjahr als Leihgebühr für Hinteregger  gezahlt hatte, dann brachte er Österreichs Meister stolze neun Millionen. Um den 14jährigen Hinteregger 2006 von Sirnitz zu holen, musste Salzburg nur einen Bruchteil davon investieren.

Hinteregger rechnet sich auch in Leipzig Chancen aus: „Wir werden ihnen nicht den Gefallen tun, ins offene Messer zu laufen. Wenn sie das Spiel machen müssen,wird´s für sie schwierig.“ Ziemlich selbstbewusst, wenn man Leipzigs bisherige Werte liest: In fünf Runden 579 Kilometer gelaufen,  pro Spiel 212 Sprints angezogen. Da wird Hinteregger hellwach sein müssen.

Nicht nur in den ersten Liga gibt´s Freitag ein Österreicher-Duell, sondern auch in der zweiten: Guido Burgstaller empfängt mit Nürnberg  Christopher Trimmel und Philipp Hosiner mit Union Berlin.  Auch ein Duell ehemaliger Mitspieler bei Rapid(Burgstaller, Trimmel). Um Platz zwei beneidet der fünffache Torschütze Burgstaller sicher  Trimmel. Nürnberg ist nach sieben Runden nur Drittletzter , was nicht zu den Aufstiegsambitionen passt. Burgstaller muss  bei Koller wieder nur auf Abruf warten. Er kennt zwar zum Unterschied von Deni Alar schon Kollers Spielphilosophie. Aber das hilft ihm trotz seiner Tore auch nicht weiter.

 

 

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