Eishockey

Historischer „El Dosico“ auf dem Eis

Im Herbst gab es die Premiere des „El Dosico“, des Duells der Klubs von Red Bull, in der Europa League. Mit zwei umjubelten Siegen von Salzburg über Leipzig. Ab Dienstag folgt das historische  Dosen-Duell auf dem Eis: Red Bull  München und Red Bull Salzburg kämpfen als Meister von Deutschland und Österreich im Halbfinale der Champions Hockey League um den Einzug ins Endspiel. Und das wird garantiert ein heißer Tanz: Jeder will intern zeigen, wer die bessere Red Bull-Mannschaft ist. Dienstag zunächst in der Münchner Olympiahalle, acht Tage darauf im Salzburger Volksgarten.

Im Viertelfinale schafften beide eine Sensation: Salzburg setzte sich  gegen Kärpät Oulu aus Finnland durch, München gegen die Malmö Redhawks, die Mannschaft des österreichischen Teamspielers Konstantin Komarek. Ein Beweis dafür, dass sich das deutsche Eishockey im Aufschwung befindet. Wie schon das historische Olympia-Silber von Pyeongchang in Südkorea, das wie Gold glänzte, gezeigt hatte. Ein Jahr später will jetzt Red Bull Geschichte schreiben. Mit sieben  Olympiahelden wie Danny aus den Birken, zum besten Tormann des Turniers gewählt, den Verteidigern Yannic Seidenberg und Daryl Boyle, den Stürmern Frank Mauer, Yasin Ehliz, Patrick Hager und Michael Wolf sowie zwölf Legionären. Bei Salzburg spielten zuletzt wegen der Verletzung von US-Stürmer Dustin Gazley acht. Gemessen am Budget sind die Münchner der Favorit, haben mit 13,5 Millionen ein um sechs Millionen höheres als Salzburg. Und daher stehen in den Reihen des deutsche Meisters die besseren Einzelspieler. Aber Salzburg ist eine verschworene Gemeinschaft um seinen 39jährigen Kapitän Matthias Trattnig, Österreichs besten Verteidiger Dominique Heinrich, Kämpfer Thomas Raffl (Bild oben) oder Raphael Herburger. Und dann gibt´s noch als große Hoffnung den 1,91 Meter großen amerikanischen Tormannriesen Steve Michalek, der auf der Kandidatenliste zur Wahl des wertvollsten Spielers der Champions League steht.

Red Bull München war mit Trainer Don Jackson, der 2014 mit seinem Co-Trainer Matt McIlvane von Salzburg nach München kam, auch Fitnesstrainer und Physiotherapeuten mitnahm, von 2016 bis 2018 dreimal in Serie deutscher Meister, greift jetzt nach dem internationalen Titel. Gewann Sonntag in der DEL das bayrische Derby bei Straubing 3:1, liegt mit acht Punkten Rückstand auf Tabellenführer Mannheim an zweiter Stelle. Die Erfahrungen, die sowohl München als auch Salzburg in der Champions League machten? Ein höheres Tempo als in der Meisterschaft, die Mannschaften aus Schweden und Finnland ließen keine Sekunde zum Durchschnaufen, man muss schon vor der Puckannahme wissen, was man macht. Ob das auch beim „El Dosico“ auf dem Eis so sein wird?  Im zweiten CHL-Halbfinale stehen Frölunda aus Schweden und Pilsen aus Tschechien.

Salzburg kam Montag aus Bozen nach München. In Südtirol war beim EBEL-Champion nach drei Niederlagen hintereinander, nach denen Routinier Herburger meinte, man müsse rasch etwas ändern, mit 4:2 der erste Sieg nach drei Niederlagen, bei dem Stürmer John Hughes an seinem 31.Geburtstag drei Assists gelangen. Damit eroberte Salzburg Platz vier zurück, ist aber mit 13 Punkten Rückstand auf die Vienna Capitals an der Tabellenspitze klar hinter den Erwartungen. „Wir spielen nicht viel anders als bei den drei Niederlagen zuvor“, behauptete Trainer Greg Poss, „hatten bei denen schon mehr Schüsse als die siegreichen Gegner. In Bozen erzielten wir nur mehr Tore.“ Poss ist auch in Deutschland  bekannt. Für seine erfolglose Zeit als Bundestrainer in den Jahren 2004 und 2005. Beim achtfachen Meister Salzburg stützen ihn in erster Linie  Managing Director Rene Dimter und Sportchef Stefan Wagner.

 

Foto: EBEL Media.

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