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Höchste Zeit für den Neustart! Aber Austria Lustenau wird nicht Pasching sein

Dem Zögern und Zaudern der Politik, ihrer Angst vor einer Vorreiterolle in Europa, die man lieber Deutschland überließ, ist es zu verdanken, dass in Österreichs Fußball der Neustart nach der Corona-Pause erst mit mindestens zweiwöchiger Verspätung Freitag in der Klagenfurter Wörthersee-Arena mit dem Finale des Uniqa-Cups erfolgt. Es wird auch schon höchste Zeit. Das merkte man auch daran, dass sogar positive Meldungen, wie dem Schulterschluss zwischen Sky und ORF über 15 Live-Spiele im Free-TV vom Play-off am Ende aus nicht nachvollziehbaren Gründen ein negativer  Beigeschmack blieb. Ganz einfach, weil es keine anderen Themen gab. Der Sündenfalls des LASK kann auch nicht jeden Tag herhalten, er wird es leider ohnehin noch einige Male tun.

Kaum war die TV-Einigung offiziell, kamen die Einwände. Sky-Kunden könnten sich benachteiligt fühlen. Daher beeilte sich Sky rasch klar zustellen, dass die Duelle zwischen Tabellenführer LASK und Meister Salzburg und auch die zwischen dem Dritten (Rapid) und Fünften (Sturm Graz) sowie das Spiel Sturm – LASK nur bei Sky live und exklusiv zu  sehen sein werden. Darauf folgte ein Schrei der Empörung aus der Steiermark, weil der ORF plante, weder von Sturm Graz noch von Hartberg ein Match live zu zeigen. Der ORF gab nach, korrigierte dies. Aber warum eigentlich? Sicher hat der Staatsfunk für seinen Millioneneinsatz das legitime Recht, die Spiele zu zeigen, von denen er sich die besten Quoten verspricht.

In Deutschland gab es zum Neustart eine Bundesligarunde, in Österreich beginnt es mit dem Cupfinale. Die Spannung darauf wird sich in Grenzen halten. Wegen der klar verteilten Rollen zwischen  dem Favoriten (Titelverteidiger Red Bull Salzburg) und dem krassen Außenseiter  (Austria Lustenau). Dem ersten Zweitligisten, der seit sechs Jahren in Klagenfurt gegen die Bullen im Cupendspiel steht. Damals war es St.Pölten, verkaufte sich beim 2:4 (1:2)  recht gut. Ob das auch den Vorarlbergern und ihrem Trainer Roman Mählich gelingen wird? Ein Paukenschag wie vor sieben Jahren von Pasching mit dem nunmehrigen Ried-Trainer Gerald Baumgartner und dem jetzigen Rapid-Scout Martin Hiden als Assistenten ist ihnen nicht zuzutrauen. Pasching  holte damals als erster Drittligist am 30. Mai 2013 im Wiener Happel-Stadion den Cupsieg, schaltete davor am Weg ins Endspiel schon Rapid und Salzburg aus. Jeweils auswärts. Zur Krönung wurde Meister Austria 1:0 (0:0) besiegt. Was dem damaligen violetten Meistermacher Peter Stöger noch heute als  Sportvorstand  ärgert.

Mit ziemlicher Sicherheit machte damals auch die Austria-Meisterfeier mit ihren Fans am Rathausplatz drei Tage vor dem Finale die Riesensensation möglich. Das kann es diesmal bei Salzburg nicht geben. Schon deshalb, weil die Bundesliga noch nicht beendet ist, sondern noch zehn Runden ausstehen.  Eine Parallele zwischen Pasching und Austria Lustenau gibt es schon, aber die zählt nicht. Daniel Sobkova, Paschings Goldschütze gegen Austria, spielte danach vier Jahe lang, bis 2018 bei Austria Lustenau.

 

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