Fußball

Höchster Sieg seit 23.Juli 2016! Hat Rapid wirklich alle Ziele erreicht?

5:0 (3:0) beim Schusslicht St. Pölten mit drei Toren der bisher abschlusschwachen Legionäre Joelinton und Vetin Berisha, der höchste Rapid-Sieg seit 23. Juli 2016, seit dem 5:0 gegen Ried beim ersten Bundesligaspiel im neuen Allianz-Stadion. Der erblondete Joelinton, dem gegen Ried das 5:0 gelungen war,  kam zu seinem ersten Doppelpack in Grün-Weiß, es wäre ohne vergebenen Elfmeter sogar ein Dreierpack geworden. Sommerkauf Berisha erzielte seinen ersten Treffer beim elften Einsatz mit dem gesamt 15. Schuss. Bereits zur Pause stellte Alfred Tatar im Sky“-Studio fest: „St.Pölten ist der zweite Mann Rapids.“ Weil Verteidiger David Stec mit einem verunglückten Outeinwurf Joelinton ein Solo aus der eigenen Hälfte zur Führung ermöglichte, Kapitän Michael Huber unnötig Philipp Schobesberger foulte, als der aus dem Strafraum raus dribbelte. Elfmeter und 2:0, die Entscheidung.

Trainer Goran Djuricin stimmt sogar mit Tatar überein, als er zugab, die Leistung vor der Pause sei nicht gut gewesen. Nur habe diesmal endlich die Effizienz gestimmt. In der zweiten Hälfte folgte phasenweise ein grün-weißer Spielrausch mit dem spektakulärsten Treffer zum Endstand als Krönung:  Idealer Pass von Steffen Hofmann in den Lauf von Stefan Schwab, der den Ball mitnahm und aus der Luft verwertete. Schöner geht´s nicht mehr. Ja, Steffen Hofmann sass überraschend nicht auf der Tribüne, durfte mitspielen. Viele meinten zwar, es sei wie eine Provokation des Ehrenkapitäns gewesen, ihn in der 86. Minute bei einer 4:0-Führung noch einzutauschen. Aber er nützte die kurze Zeit, um mit seinem ersten Assist in dieser Saison allen zu zeigen, dass er es noch immer kann, Djuricin diese Option im Herbst zum Schaden Rapids viel zu wenig nutzte. Der 37jährige ist jetzt der  Rapidler mit den meisten Siegen in der Bundesliga. 211 sind es. Damit übertraf er Reinhard Kienast.

Bereits in der Halbzeit sagte Sportchef Fredy Bickel zum Thema Winterkauf wenig überraschend nichts konkretes, meinte aber eindeutig, für ihn spreche nichts dagegen, den Vertrag mit Djuricin, den ja er nach der Trennung von Damir Canadi im April installierte, über die Saison hinaus zu verlängern. Offenbar sieht er so wie der Trainer alle Rapid-Ziele erreicht: Unter den ersten drei in der Bundesliga, noch im Cup dabei. Darf Grün-Weiß als größter und populärster Klub Österreichs bei zehn Punkten weniger als Sturm Graz und neun als Salzburg wirklich kommunizieren, alle Ziele erreicht zu haben? Sind die Ansprüche in Hütteldorf schon so gering, dass es reicht, zwei Punkte mehr als der Vierte Admira zu haben?

Da lag Sky-Kommentator Andi Herzog mit der Meinung, Rapid müsste schleunigst wieder ganz vorne mitmischen, der Wahrheit schon viel näher. Eine Verstärkung hat Rapid für 2018 ja schon sicher. Und das ist, egal welcher Spieler noch kommen mag, die wichtigste: Thomas Hickersberger gehört ab Jänner nach 14 Monaten Pause wieder zum Trainerteam. Damit wird Djuricin sicher besser.

Meist gelesen

Nach oben