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Horn wird in Salzburg sicher kein „neuer Junuzovic“

SALZBURG, AUSTRIA: Timo Horn (M) with Stephan Reiter (L/CEO) and Bernhard Seonbuchner (R/Director of Sports) of FC Red Bull Salzburg after his contract signing at Red Bull Arena in Salzburg, Austria. (Photo by FC Red Bull Salzburg)

Erstmals seit fünfeinhalb Jahren unterschrieb Salzburgs Geschäftsführer Christoph Reiter am Dreikönigstag wieder einen Vertrag mit einem 30 jährigen (Bild). Für Sportchef Bernhard Seonbuchner war es der erste mit einem Spieler dieses Alters.  Mit dem deutschen Torhüter Timo Horn, der nach 21 Jahren beim 1.FC Köln seit Sommer vereinslos auf dem Markt war, aber keinen Abnehmer fand. Daher akzeptierte er auch die Rolle als Nummer zwei bei Österreichs Meister hinter Teamtorhüter Alexander Schlager. Der Horn-Vertrag läuft nur bis zum Ende der Saison. Er setzte seinen sieben Jahre jüngeren Landsmann Nico Mantl, den Salzburg im Sommer 2021 um zwei Millionen Euro Ablöse von Unterhaching holte. Eigentlich war er als neue Nummer eins „programmiert“. Doch den Sprung dazu schaffte er nie. Weder gegen den Schweizer Philipp Köhn, noch gegen Schlager. Im Frühjahr verlieh Salzburg Mantl nach Dänemark an Aalborg, damit er Spielpraxis bekommt. Im Sommer kam er zurück, spielte jedoch nur einmal. Bei der unerwarteten 0:1-Heimpleite gegen Blau Weiß Linz. Auch jetzt soll Mantl aus dem gleichen Grund erneut nach Dänemak wechseln, im Sommer wider zurückehren. Ob er dann Schlager wirklich den Kampf um die Nummer eins ansagen kann?  Daran kann man mit gutem Grund zweifeln.

Schlager war mit 27 Jahren im letzten Sommer der älteste Neuzugang, der serbische Stürmer Petar Ratkov mit 20  der jüngste. Der dänische Mittelfeldspieler Mads Bistrup war 22, Linksverteidiger Aleksa Terzic 24. Und jetzt Horn. Der erste 30 jährige, den Salzburg seit Zlatko Junuzovic 2018 holte. Er kam damals von Werder Bremen, setzte im Mittelfeld Akzente, hatte seinen Anteil an vier Doubles. So eine wichtige Rolle wie Junuzovic wird Torhüter Horn mit 30 bei Salzburg garantiert nicht spielen. Junuzovic war Fixstarter, Horn wird es nicht. Einer mit der Kreativität von Junuzovic würde Salzburg derzeit sehr guttun, wäre wichtiger als ein routinierter Tormann auf der Ersatzbank. Das gab indirekt auch Gerhard Struber zu, als er zum Vorbereitungsstart die Vorgaben für das Frühjahr formulierte: „Dominanter und attraktiver spielen!“  Das hat nichts mit einem Tormann zu tun.

Ein Ex-Salzburger beendete mit 34 seine Karriere: Stefan Ilsanker, der 2014 und 2015 zur Mannschaft gehört, die das Doule gewann, fand nach seinem Aus beim FC Genoa im letzten Sommer keinen neuen Verein mehr. Der Mittelfeldspieler kam 61 mal in Österreichs Team zum Einsatz, war bei den Europameisterschaften 2016 und 2021 dabei, hatte seine beste Zeit zwischen 2015 und 2020 bei RB Leipzig. Sein Vater Herbert ist seit 2005 Jahren Salzburgs Tormanntrainer.

 

Foto: Red Bull Salzburg.

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