Fußball

Hütter erfand ein magisches Dreieck

Franz Wohlfahrt, bis Juni Sportchef der Austria, wusste Freitag Abend auf der Tribüne in Stuttgart nicht, ob er mit seinem ehemaligen Klub bei der 0:3 (0:2)-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt leiden oder sich für einen seiner besten Freunde aus Stuttgarter Zeiten, Fredi Bobic, jetzt Sportvorstand in Frankfurt, freuen sollte. Und zugleich mit Frankfurts Trainer Adi Hütter, mit dem Wohlfahrt in den Neunzigerjahren in Österreichs Nationalteam gespielt hatte. Bobic und Hütter können derzeit eine Erfolgsserie genießen: In der Bundesliga zuletzt am 26.September bei Mönchengladbach verloren, der Sieg in Stuttgart war der vierte in der Bundesliga in fünf Runden. Dazu kam ein Unentschieden in Nürnberg, gelangen zwei Siege in der Europa League.

Stuttgarts offensives Prunkstück war zu Wohlfahrts Zeiten im Tor der Schwaben das magische Dreieck mit dem Bulgaren Krassimir Balakov, dem Brasilianer Giovane Elber und Bobic. Ausgerechnet in Stuttgart erfand Hütter ein magisches Frankfurter Dreieck. Er bot erstmals seine drei torgefährlichsten Spieler, den Franzosen Sebastien Haller, Kroatiens Vizeweltmeister Ante Rebic und den Serbien Luka Jovic gemeinsam auf. Das Ergebnis: Nach 32 Minuten war das Match praktisch für Eintracht gelaufen. Haller erzielte das erste Tor, Rebic nach Vorarbeit von Jovic das zweite. Frankfurt setzt sich im oberen Tabellendrittel der Bundesliga fest, liegt auf Platz vier: „Die drei Angreifer haben gut harmoniert. Wir hätten mit dieser tollen, souveränen Leistung auch höher gewinnen können“, bilanzierte  Hütter zufrieden, „jetzt ist es logischerweise eine angenehme Phase“. Speziell im Vergleich zu Saisonbeginn: „Sieben Spiele in zwei Bewerben hintereinander nicht zu verlieren, ist in Frankfurt nichts alltägliches.“

Hütter hat´s derzeit sicher angenehmer als sein Vorgänger Niko Kovac in München bei Bayern. Der musste in den letzten Tagen zweimal feststellen, dass intern offenbar nicht intern bleibt, Kabinen-Infos inklusive Aufstellung nach außen dringen. Offenbar gibt´s in der Kabine einen Maulwurf. Nicht angenehm. Noch unangenehmer das 1:1 (0:0)-Schockremis im 200. Bundesligaspiel von David Alaba gegen Freiburg. Denn das bedeutet vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund vor dem Spitzenduell am nächsten Samstag. Bayern schaffte erst in der 80.Minute  gegen Freiburgs Abwehrbollwerk die Führung, kassierte zehn Minuten später den Ausgleich. Der einzige Schuss auf Manuel Neuers Tor. Was rund um das Match passierte, war einmalig: Kritik einer Spielerfrau am Trainer via soziale Medien. Lisa Müller, die Gattin von Thomas, postete kurz nach der Einwechslung ihres Ehemanns in der 71.Minute: „Mehr als 70 Minuten, bis der mal nen Geistesblitz hat.“ Eine halbe Stunde nach Schlusspfiff war alles gelöscht.

 

 

Foto: Sport.orf.at.

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