Fußball

Hütter nach blamablem Pokal-Zusammenbruch in Bedrängnis

Adi Hütter in der schwierigsten Phase seiner Trainerkarriere. Durch Mönchengladbachs Pokal-Zusammenbruch: 84 Tage nach dem sensationellen 5:0-Triumph gegen Bayern München gab es ein blamables 0:3 (0:2) bei Hannover 96, dem Zwölften der zweiten Liga. Unfassbar, dass einer Mannschaft, die Bayern die höchste Pokalniederlage zufügte, so etwas passiert.  Hannover erzielte bisher die wenigsten Tore in der zweiten Liga, hätte auch höher gewinnen können. Mönchengladbach kassierte mehr Tore als in allen sechs Pokalspielen davor, verlor sechs der achten Pflichtspiele. „Bild“ schrieb von Hütter-Haue.

Dabei sorgte das 2:1 zu Beginn der Bundesliga-Rückrunde bei Bayern für Hoffnung auf die Trendwende. Letzten Samstag gab es mit der 1:2-Heimniederlage gegen Leverkusen den ersten Rückschlag, auf den Hütter mit vier Umstellungen reagierte. Unter anderem brachte er den deutschen Teamspieler Matthias Ginther, der zum Saisonende geht, neu in die Dreierkette. Hütters Verzicht auf ihn,  gegen Leverkusen sorgte für mächtige Aufregung und Kritik. Mit ihm war Gladbachs Abwehrzentrum aber noch löchriger. 0:1 nach vier Minuten durch einen Fehler des Schweizer Teamspielers Nico Elvedi, nach 37 Minuten wie gegen Leverkusen nach Intervention des Video Assistant Referees ein zweifelhafter Elfmeter gegen Gladbach. Wie gegen Leverkusen „verschuldet“ von Winterkauf Marvin Friedrich. Ein Hands ohne Absicht. So fiel das 0:2. Nach sechs Minuten der zweiten Hälfte  ließ sich Mönchengladbach nach einem Eckball schlimm auskontern. Hütter schüttelte nach dem 0:3 den Kopf. Auch als alle Chancen ungenutzt blieben. Hannovers Keeper Ron Robert Zieler, 2014 in Deutschlands WM-Aufgebot, hielt alles. Stefan Lainer spielte bis zur 67. Minute.

Die größte Chance auf einen Europacupplatz, Hütters Saisonziel, wurde leichtfertig verschenkt, Mönchengladbach scheiterte erstmals seit 2015 an einem unterklassigen Gegner, Hannover ist nach St. Pauli und dem Hamburger SV als dritter Zweitligist im Viertelfinale. „Wir haben uns das ganz anders vorgestellt, aber zu oft zum falschen Zeitpunkt die falschen Entscheidungen getroffen, wichtige Zweikämpfe verloren, zu langsam gespielt“, begründete der merkbar enttäuschte Hütter die Blamage, „das ärgert mich sehr, wie wir aufgetreten sind und uns blamierten.“ Auf die Frage im „Sky“-Interview, ob er um seinen Job fürchte,kam von ihm rasch ein klares „nein“.

Andere Österreicher kamen zu Erfolgserlebnissen: Philipp Lienhart feierte mit Freiburg den ersten Sieg in diesem Jahr, kam bei Hoffenheim im Österreicher-Duell gegen Stefan Posch und Christoph Baumgartner mit 4:1 (2:0) unter die letzten acht. Der starke Lienhart rettete einmal auf der Linie, Baumgartner schied nach 75 Minuten verletzt aus. Er fiel bei einem Zweikampf mit der linken Gesichtshälfte einem Freiburger  auf die Ferse, hielt sich Kiefer und Hinterkopf, als ihn zwei Betreuer vom Feld führten. Konrad Laimer feierte beim 2:0 (1:0) von RB Leipzig gegen Zweitligist Hansa Rostock ab der 74. Minute sein Comeback. Acht Minuten später fiel der zweite Treffer. Christopher Trimmel fiel vor dem Berliner Derby der Rotation von Union-Trainer Urs Fischer zum Opfer. Der Kapitän kam beim 3:2 (2:0) gegen Hertha BSC im Olympiastadion erst in der 71. Minute, als es 3:1 stand.  Hertha erzielte sein zweites Tor erst in der 95. Minute, danach jubelte Trimmel über den Triumph im Spiel des Jahres, über die Vormachtstellung in der Hauptstadt.

Foto: Borussia Mönchengladbach.

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