Fußball

Hütter und Stöger beim VfB Stuttgart auf der Liste, aber . . .

Oliver Glasner steht mit Eintracht Frankfurt Mittwoch Abend in der Champions League bei Tottenham an der Londoner White Hart Lane vor einer Riesenherausforderung. Live zu sehen bei Servus TV. Es könnte in den nächsten Tagen passieren, dass Glasner nicht mehr der einzige österreichische Trainer in der deutschen Bundesliga ist. Denn beim Vorletzten VfB Stuttgart, der sich nach der längsten Sieglos-Serie der Klubgeschichte erstmals seit drei Jahren von einem Trainer trennte, Pellegrino Matarazzo nach tausend Tagen beurlaubte, stehen auf der Liste auch zwei Österreicher. Beide mit Erfahrung und Erfolgen in Deutschland: Adi Hütter und Peter Stöger. Der hat mit Stuttgarts Vorstandschef Alexander Wehrle, der ihn vor neun Jahren zum 1. FC Köln geholt hatte, einen großen Fürsprecher.

Matarazzo, eine „Erfindung“ von Sportchef Sven Mislintat, hatte den Job bei den Schwaben 2019 noch in der zweiten Liga angetreten. Schaffte den Aufstieg, danach in der ersten Bundesligasaison souverän Platz neun. In der vergangenen Saison gelang der Klassenerhalt erst in der letzten Runde auch dank eines Kopftors von Österreichs Teamstürmer Sasa Kalajdzic mit dem 2:1 gegen den 1.FC Köln. Aktuell ist Stuttgart ohne Kalajdzic nach neun Runden die einzige Mannschaft ohne Sieg. Fünf Unentschieden, vier Niederlager, daher nur Vorletzter. Samstag folgt das Kellerduell gegen Schlusslicht Bochum. Schon mit einem neuen Trainer? Genannt werden der unlängst bei RB Leipzig beurlaubte Domenico Tedesco, der letzten Mittwoch bei Leverkusen entlassene Schweizer Gerardo Seoane, der Ungar Zsolt Löw, zuletzt Co-Trainer von Thomas Tuchel bei Chelsea, Sebastian Hoeneß, dessen Vertrag nach der vergangenen Saison bei Hoffenheim nicht verlängert wurde, der Sonntag  bei Olympique Lyon gefeuerte Holländer Peter Bosz, Ex-Trainer von Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. Sowie Hütter und Stöger.

Bei beiden kribbelt es schon ein bisschen, was die Rückkehr auf die Trainerbank betrifft. Hütter pausiert seit Mai, Stöger seit zehn Monaten. Hütter wird sich nach den Erfahrungen bei Borussia Mönchengladbach genau überlegen, ob die Mannschaft von Stuttgart zu seinen Vorstellungen von Fußball passt. Stöger kann mit Wehrle, der ihn 2013 aus dem Vertrag bei Austria herausgekauft hatte. Die vier erfolgreichen gemeinsamen Kölner Jahre von der zweiten Liga bis in die Europa League haben beide nicht vergessen. 2021 redete Wehrle mit Stöger über dessen Rückkehr nach Köln, sie kamen aber überein, dass dies noch nicht der richtige Zeitpunkt wäre. Wehrle setzte zuletzt bei Stuttgart ein Zeichen in Richtling Mislintat, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft, als er mit Sami Khedira und Philipp Lahm zwei deutsche Ex-Teamspieler als Berater ins Präsidium holte. Die Entscheidung in der Trainerfrage trifft in erster Linie Wehrle. Für Stöger?

Der hätte schon beim Schweizer Meister FC Zürich sowohl im Sommer als auch nach der Trennung von Österreichs Ex-Teamchef Franco Foda einsteigen können, sagte aber ab. Weniger, weil ihn das Rettungskommando beim aktuellen Tabellenletzten der Super League nicht reizte, sondern aus privaten Gründen.  Die sprechen auch gegen eine Rückkehr in die Bundesliga. Außer der Anreiz einer Top-Liga ist zu groß und Wehrle wartet mit geschickten Überredungskünsten auf.

Foto: DPA.

3

Meist gelesen

Nach oben