Fußball

Ibertsbergers goldenes Händchen demütigte die Austria

Drei Tage nach Rapids Demütigung durch Red Bull Salzburg folgte eine ähnliche für die Austria. Zwar nicht in diesem Ausmaß. aber das 2:5 (2:2) gegen St. Pölten war ähnlich peinlich wie Rapids 2:7. Erstmals in dieser Saison kassierte Austria fünf Tore, in einem Heimspiel erstmals seit fünf Jahren. Und das nach zweimaliger Führung. Aus der ersten Chance entstand das 1:0, etwas glücklich und kurios fiel das 2:1  Schlimm wie sich Violett nach der fixierten Qualifikation für das Play-off präsentierte. Das war genau das Zurücklehnen, das Trainer Christian Ilzer gar nicht sehen wollte, ds er nachher auch schonungslos ansprach: „Wir haben ganz schlecht verteidigt, das war ein schlechter Begleitschutz. Es fehlten Bereitschaft und Duell-Qualität, das ärgert mich massiv!“ Also folgte ein schnelles Ende der violetten „Herrlichkeit“ nach vier Siegen.

St.Pölten betrieb viel mehr Aufwand, war giftiger, laufstärker, fitter. Die Austria hatte zu viele Spieler, die zwar mitunter mit starke Szenen auffielen, aber ansonst abtauchten. Etwa Manprit Sarkaria: Zwei „Genieblitze“, darunter der Assist zum Führungstor von Dominik Pichler, aber ansonst nichts, Oder Dominik Prokop, erstmals in diesem Jahr im Einsatz. Einer, bei dem es auch um den neuen Vertrag geht, der muss sich anders präsentieren als er. Die erste Niederlage gegen St.Pölten nach sieben Spielen brachte Austria in Schwierigkeiten: Altach kam mit dem 1:0 (1:0) in Innsbruck gegen WSG Swarovski Tirol bis auf zwei Punkte  an Austria heran, kann sie Dienstag im direkten Duell, dem Vorgeschmack auf das Play-off, von Platz eins holen. Den zu verlieren, hätte zur Folge, dass die Austria das Play-off mit einem Auswärtsspiel in Altach beginnen müsste.

Für St.Pöltens Trainer Robert Ibertsberger (Bild oben) bedeutete der klare Sieg seine „Rache“ an der  Austria. bei der er letzten Sommer gehen musste, obwohl er die Qualifikation zur Europa League geschafft hatte. Der Salzburger ließ sich die Genugtuung darüber nicht anmerken. Obwohl er allen Grund dazu gehabt hätte. Sein goldenes Händchen trug entscheidend zum Triumph bei: Nach 58 Minuten tauschte er bei 2:2 George Davies für die rechte Außenbahn ein. Zwischen der 60. und 63.Minuten sorgte der 23 jährige mit seinen ersten zwei Toren in der Bundesliga für die Entscheidung. Das erste fiel mit seinem ersten Ballkontakt. Der erste Doppelpack in der Bundesliga von einem Legionär aus Sierra Leone. Corey Burke war ähnliches am 2. Juni beim 5:0-Startsieg in Tirol gelungen: Der erste Dreierpack eines Legionärs aus Jamaika. Es passte zu dem Tag, dass für das fünfte Tor ebenfalls einer sorgte, den Ibertsberger von der Bank brachte: Der Brasilianer Alan Lima Carius „tunnelte“ Austrias Tormann Patrick Pentz, der auch keinen guten Tag hatte. Ebenfalls auffällig bei St.Pölten: Robert Ljubicic, der jüngere Bruder des Rapid-Speilers. Einen Tag nach bestandener Matura traf er zum 1:1, gab mit einer Flanke den perfekten Assist zum zweiten Davies-Treffer. Einen so guten Mittelfeldspieler wie Ljubicic hatte die Austria Samstag nicht.

Ibertsberger ist nahe daran, seine St.Pölten-Mission zu erfüllen. Auch, weil keines der zwei Spiele gegen Austria in der Qualifikationsrunde gegen Austria verloren wurde, was vier Punkte brachte. Jetzt liegt St.Pölten zwei Runden vor Schluss vier Punkte vor Schlusslicht WSG Tirol. Das sieht nicht schlecht aus. Bei Klassenerhalt verlängerte sich sein Vertrag automatisch. Dienstag folgt das Niederösterreich-Derby in der Südstadt bei einer Admira, die Samstag mit einem 2:1 (0:1) in Mattersburg die rote Laterne nach Tirol schickte. Auch beim zweiten niederösterreichischen Klub kam der Siegestorschütze von der Bank: Sinan Bakis traf erstmals in diesem Jahr: „Dazu ist er da“, bemerkte Sportchef Ernst Baumeister ganz trocken, „es wurde auch schon Zeit!“ Bakis kam sieben Minuten vor seinem zwölften Saisontor für Jimmy Hoffer, der mit einem starken Rettungstat auf der Linie die 2:1-Führung für Mattersburg durch Joker Patrick Bürger verhinderte. Admira hatte den Joker, der stach. Mattersburg kann Dienstag mit einem Heimsieg gegen WSG Tirol den Klassenerhalt schaffen.

 

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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