Fußball

Ilzer auf der Suche nach anderer Austria-Serie

Meister Salzburg verteidigt gegen die Mannschaft, die als letzte in der Bundesliga am 27. November 2016 drei Punkte aus der Red Bull Arena in Wals mitnehmen konnte, seinen stolzen Heimrekord. Das war die Admira, die damals durch ein Tor des nunmehrigen Austrianers Christoph Monschein  1:0 gewann. Seit damals überstand Salzburg 66 Heimspiele ohne Niederlage. Es wäre ein mittleres Wunder, sollte es nicht auch im 67., beim möglichen Einstand von Rekordkauf Max Wöber, gelingen. Und mit dem fünften Sieg in der fünften Runde seinen besten Start in die Bundesliga bestätigen und ausbauen.

Eine weniger imposanten Bilanz  verteidigt die Austria, die ja bisher noch nicht so richtig aus den Startlöchern kam, in Hartberg : Gegen die Oststeirer verlor Violett noch keines der fünf Pflichtspiele, blieb dabei viermal ohne Gegentor. Aber Hartberg wirkte zuletzt besser in Form als die Austria, verlor keines der letzten drei Spiele, hat als Dritter auch drei Punkte mehr.  Für Trainer Christian Ilzer (Bild oben) geht es bei der Mannschaft, die er 2017/18 in die Bundesliga führte,mit der er von 40 Pflichtspielen 23 gewann und nur neun verlor, eine Woche vor seinem ersten Wiener Derby darum, eine andere Serie als bisher zu beginnen. Eine positive. Ein schwieriges Unterfangen, bei dem Kapitän Alexander Grünwald wegen einer Wadenprellung weiter fehle könnte. Der amerikanische Innenverteidiger Erik Palmer Brown hat inzwischen die Spielbewilligung. Daher wäre ein Debt der Leihgabe von Manchester City möglich. In der Geschichte der nordamerikanischen Major Soccer League scheint er als jüngster Debütant aller Zeiten auf. 17 Jahre und 24 Tage war er, als er 2014 erstmals für Kansas City spielte.

Ilzers Vorstellungen, um die Spur in eine andere Serie zu finden, heißen Ruhe bewahren, nicht panisch und ängstlich werden, den Spielern Lösungen anbieten, klar bleiben.  Seine Lösungen in allen Ehren, die mögen stimmen. Fragt sich nur, ob genug Qualität in der Mannschaft da ist, ob die Lösungen am Rasen in die Tat umzusetzen. Mit dem vorhandenen Personal gelang das bisher nicht. Auch wenn Ilzer genug Energie sieht, damit es besser wird, müsste personell etwas verändert werden. Das hätte es bei Austria früher auch nicht gegeben, dass es keine finanziellen Ressourcen gibt, um bei einer der schwächsten Mannschaften der ruhmreichen Klubgeschichte korrigierend einzugreifen. Sportvorstand Peter Stöger leiert weiterhin alles an, was möglich ist, hofft, dass sich im Finish der Transferzeit vielleicht doch Möglichkeiten ergeben, etwas zutun.

Auf frisches Blut aus den eigenen Reihen zu hoffen, scheint auch nicht realistisch sein, Die Eigenbauspieler, die den Sprung zu Mannschaftsstützen schafften, sind sehr überschaubar. Eigentlich gelang das in Wahrheit keinem. Die Hoffnungen von morgen, die Young Violets, liegen in der zweien Liga nach fünf Runden ohne Punkt an letzter Stelle, kassierten 17 Tore. Eine Bilanz, die wenig Hoffnung macht. Es wäre also auch an der Zeit, die Nachwuchsarbeit samt Akademie zu hinterfragen. Aber vielleicht hat das Stöger ohnehin schon in Angriff genommen.

Auch bei der zweiten Mannschaft läuft es beim LASK derzeit besser als bei Austria. Die Juniors Oberösterreich sorgten in Pasching mit dem irren 8:5 (2:2) gegen Austria Lustenau für ein Rekordspiel, weil es zuvor noch keines in der zweiten Liga gab, bei dem so viele Tore fielen, sind Tabellenführer! Der unglaubliche Spielverlauf: Nach der Pause zogen die Juniors von 2:2 innerhalb von 17 Minuten auf 6:2 davon, Lustenau kam in sieben auf 6:5 heran, ehe noch zwei Tore für die späteren Sieger fielen. Der vierfache Torschütze Nicolas Meister machte auf sich aufmerksam. Der 19jährige hat eine Vergangenheit in der Salzburger Akademie und bei Liefering. Geboren wurde er in Wien. Er war im Nachwuchs von Rapid.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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