Fußball

Ilzer auf der Suche nach Austrias richtiger Mischung

Auch Austrias Legende Herbert Prohaska begleitet den Neustart in Violett mit etwas Skepsis, weil sich für ihn nichts geändert hat. Er sieht nur die Neuauflage der alten Masche, die heißt, es liegt am Trainer, die vorhandene Qualität im Kader in Erfolge umzusetzen: „Nur ist der Kader halt lange nicht so gut wie behauptet wird“. Wie die letzten zwei Saisonen zeigten. Prohaska glaubt auch nicht, dass die fünf Einkäufe, mit denen sich der neue Trainer Christian Ilzer beim Vorbereitungsstart präsentierte (Bild oben), entscheidendes daran ändern können.  Es sieht sehr nach Sparflamme aus, wenn mit Johann Handl, Benedikt Pichler, Maudo Jargue, Stephan Zwierschitz und  Caner Cavlan das  personelle Aufrüsten bereits beendet ist, zu dem auch die Rückkehr von Tarkan Serbest aus Istanbul von Kasimpasa gehört  Daher sieht Prohaska für Ilzer rascher als geglaubt gefährliche Zeiten herannahen, da er die ausgegebene Optimismuswelle mitträgt, weil er seinen ersten Job in Wien unbedingt haben wollte. Fünf Neue hat inzwischen auch Aufsteiger Wattens verpflichtet. Zlatko Dedic und Florian Rieder von Absteiger Wacker Innsbruck, Mittelfeldmotor Lukas Grgic von Ried sowie Stefan Hager und Julian Gölles von Wr.Neustadt sieht auch nicht viel schlechter als die Austria-Einkaufsliste aus. Aber in Wattens geht es einzig nur um den Klassenerhalt, bei Austria rasch um die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League.

Seit Sonntag hat der Steirer Ilzer sozusagen ein Trainingslager-Heimspiel. Sechs Tage im steirischen Loipersdorf nahe Fürstenfeld mit den ersten Tests,die nach zwei zweistelligen Schützenfesten, bei denen Ilzer die Mentaltität gut gefiel,  etwas Aussagekraft haben. Dienstag gegen den tschechischen Doublegewinner Slavia Prag in Großpetersdorf, Freitag gegen Banik Ostrau. Für den ambitionierten Ilzer geht es im Trainingslager vor allem darum, das Spiel weiter zu entwickeln, auch mittels Video-Analysen neue Schwerpunkte zu setzen. Und vor allem die richtige Mischung für eine Startelf zu finden. Etwas, was seinen drei Vorgängern Thorsten Fink, Thomas Letsch und Robert Ibertsberger in den letzten zwei Saisonen nicht gelang. Nicht dabei unter den 25 Spielern sind in Loipersdorf bis Mittwoch die rekonvaleszenten Alon Turgeman und Christian Schoissengeyr sowie überhaupt Wolfsberg-Rückkehrer Kevin Friesenbichler.

Slavia Prag ist derzeit eine andere Dimension als die Austria, hat die Champions League im Visier. Einen Spieler mit einem Marktwert von sieben Millionen Euro hat Violett derzeit nicht im Kader.  Der 24jährige Mittelfeldstar Tomas Soucek zeigte sogar zwei Angeboten aus der deutschen Bundesliga von Werder Bremen und dem 1.FC Köln die kalte Schulter, verlängerte bei Slavia gleich um fünf Jahre. Da muss in Prag derzeit auch um einiges mehr Geld im Spiel sein als in Wien.

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