Fußball

Ilzer erinnert Sturm an das Leitbild: Hart zu sich selbst sein

In sieben Spiele nur ein Sieg, Torjäger Kelvin Yeboah seit sieben Partien ohne erzielten Treffer, drei Niederlagen, vier Ausfälle, drei Niederlagen in der Europa League. Das ist die Ausgangsposition von Sturm Graz für das Gastspiel bei Spaniens Tabellenführer Real Sociedad San Sebastian. Dort auf eine Sensation zu hoffen wäre fast abwegig, obwohl Real Sociedad Sonntag Abend im Baskenderby gegen Athletic Bilbao durch einen Fehler von Tormann Alex Remiro in der Nachspielzeit nur ein 1:1 schaffte. Genauso abwegig wäre es noch mit Platz drei zu spekulieren. Egal wie das zweite Gruppenspiel zwischen  Tabellenführer Monaco und dem Dritten PSV Eindhoven mit dem Österreicher Philipp Mwene ausgeht: Sturm hat vier Punkte weniger als die Holländer, muss noch nach Eindhoven.

ORF 1 zeigt das Sturm-Spiel live. Mit Roman Mählich als Co-Kommentator. Der gehörte zur Sturm-Mannschaft, die vor 21 Jahren in der Champions League Gruppensieger wurde. Wäre er noch Trainer, würden seine Erwartungen in etwa so klingen: Wir haben keine Chance, also nützen wir sie. Eine Situation, in der nicht nur Trainer Christian Ilzer, sondern auch Matthias Berthold, der Mental Coach aus dem Skilager, gefordert ist. Es fehlen als Langzeitausfälle Kapitän Stefan Hierländer und der Georgier Otar Kiteishvili, mit dessen Rolle bisher Anderson Niangbo überfordert war. Jusuf Gazibegovic hat Corona, musste in Graz bleiben, Ion Gorenc Stankovic ist gesperrt. Sein Fehlen wird eine  große Lücke reißen. Das könnte viel Arbeit für den Kapitän im Tor, Jörg Siebenhandl (Bild oben) bedeuten, dessen Aussetzer für die 0:1-Heimniederlage gegen die Spanier sorgte. Ilzer erwartet oder fordert trotz aller Probleme ein Auflehnen gegen den „Überriesen“, wie er Real Sociedad bezeichnete, und erinnert an der Leitbild von Sturm. Darin heißt es: Hart zu sich selbst sein!

Das gilt auch für den LASK wegen der Misserfolgsserie in der Bundesliga. In der Conference League geht es nicht gegen den letzten Platz, sondern um den ersten. Ein Sieg gegen Alashkert am Donnerstag im Klagenfurter Wörthersee-Stadion ist Pflicht, nach dem 3:0 in Jerewan auch zu erwarten. Um punktgleich in das große Finale um den Gruppensieg gegen Maccabi Tel Aviv am 25. November im Bloomfield-Stadium zu gehen. Die Israelis werden morgen daheim Finnlands Meister HJK Helsinki sicher bezwingen. Der LASK hat mit Lukas Grgic und Mamoudou Karamoko die Corona-Fälle vier und fünf, Florian Flecker ist inzwischen wieder genesen. Da Innenverteidigr Jan Boller gesperrt ist, gibt es zehn Ausfälle. Nur die acht Gruppensieger kommen automatisch ins Achtelfinale, die acht Zweiten spielen gegen die acht Dritten aus der  Europa League im Play-off um die restlichen Achtelfinalplätze.  Ungewöhnlich die Anreise des LASK nach Kärnten: Er fliegt am Matchtag von Linz nach Klagenfurt, nach dem Match wieder zurück, um die Reisestrapazen möglichst kleinzuhalten. Die Kosten sind durch die zu erwartende Siegesprämie (500.000 Euro) locker zu stemmen.

Die österreichischen Legionäre und Trainer in Europa und Conference League? Platz eins verteidigen in der Europa League Oliver Glasner, Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker in Athen gegen Olympiakos Piräus sowie Aleksandar Dragovic mit Roter Stern Belgrad  im „Marakana“ gegen den FC Midtylland aus Dänemark. Für Peter Stöger geht es mit Ferencvaros in Budapest beim grün-weißen Duell gegen Celtic Glasgow um die ersten Punkte. Sonntag wartet auf ihn das ungarische Spitzenduell  bei Tabellenführer Kisvarda an der Grenze zur Ukraine, drei Stunden von Budapest entfernt.  In der Europa League verteidigt Gernot Trauner mit Feyenoord Rotterdam im Olympiastadion von Berlin gegen Christopher Trimmel und Union Platz eins. Nach dem Skandalszenen von Rotterdam mit Union-Fans ist die Atmosphäre etwas angeheizt. Stefan Schwab geht mit PAOK Saloniki als Tabellenführer ins Heimspiel gegen FC Kopenhagen, ebenso Tormann Heinz Lindner mit dem FC Basel in das Duell bei Omonia Nikosia auf Zypern. Eine bemerkenswerte Premiere bringt Tottenhams Heimspiel gegen Vitesse Arnheim mit Ex-Austria-Trainer Thomas Letsch:  Die Premiere von Antonio Conte, letzte Saison Meistermacher bei Inter Mailand, auf der Bank der „Spurs“. Der portugiesische Trainer Nuno Espirito Santo musste wegen der 0:3-Heimpleite gegen Manchester United und Platz sieben nach vier Monaten gehen.

Foto: Servus TV/Gepa.

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