Fußball

Ilzers Hoffnung auf Wende bei Austria heißt vor allem Ilzer

Seit dem 9:0 im Cup beim Kärntner Klub Köttmannsdorf kein Sieg, drei Niederlagen hintereinander. Ein tristes Bild bei der Austria nach dem 1:3 bei Aufsteiger WSG Swarovski Tirol, dem 0:3 gegen den LASK und der 1:2-Pleite gegen die biederen Zyprioten von Apollon Limassol. Dazu passt, dass es die Young Violets in der zweiten Liga nicht besser machen. Drei Spiele, drei Niederlagen, damit Schlusslicht. Einen solchen Negativlauf erlebte Christian Ilzer auf seinen bisherigen Stationen als Cheftrainer, beim Aufstieg in Hartberg und beim Höhenflug mit Wolfsberg noch nie. Ein Tief wie aktuell bei Violett bedeutet für den 41jährigen Steirer sozusagen Neuland. Kann er damit umgehen? Die Frage stellt sich vor dem Sonntagsspiel in Mattersburg. Die Burgenländer haben der Austria einen Sieg in der ersten zwei Runden voraus.

„Aufstehen, rasch aus der Negativ-Serie herauskommen“, heißt Ilzers Devise. Das sind die Durchhalteparolen, die Trainer in solch Situationen ausgeben müssen. Ilzer wusste vor seinem „Ja“ zur Austria, dass es keine finanziellen Möglichkeiten geben wird, groß aufzurüsten. Ließ sich von den Beteuerungen von AG-Vorstand Markus Kraetschmer und Sportchef Ralf Muhr blenden, wonach schon genug Qualität im Kader vorhanden sei.  Es brauche nur einen Trainer, der die Mentalität mitbringt,die Austria brauche, ein Sieger-Gen habe. Ilzer kündigte an, dass die Austria unter ihm mit Leidenschaft, Tempo und Zug zum Tor spielen werde. Aber was den Steirer bisher so auszeichnete, seinen Mannschaften einen Spielstil zu vermitteln, der attraktiv und erfolgreich sein so, zu dem auch Power und Leidenschaft  gehöre, gelang ihm in der kurzen Zeit bei Austria nicht. Natürlich genügten die drei Niederlagen, um einige auf den Plan zu rufen, die meinten, Ilzer wäre ein idealer Trainer für Hartberg und Wolfsberg, aber nicht für einen größeren Verein wie Austria. Aber zu seinem Glück gibt es seit 1.August den Sportvorstand Peter Stöger, der die Dinge realistisch einschätzt. Auch wenn er nach außen hin von einem Kader sprechen muss, der die Qualitäten habe, um auf einen Europacupplatz zu landen.

Typisch für die missliche Lage, dass Ilzer mehr sich selbst in die Pflicht nimmt und unter Druck setzt als seine Spieler. Er also am meisten auf seine Qualitäten hofft. Es brauche jetzt einen Trainer, der Zuversicht ausstrahle, einen klaren Plan habe, alles zum Besseren zu wenden, den er der Mannschaft vermitteln könne Der nicht liegen bleibe, sondern schnellstmöglich aufstehe. Ihm kann man das schon zutrauen. Aber wie sieht es mit den Spielern aus? Die positiven Phasen aus der ersten Hälfte gegen Limassol mitnehmen, heißt die Devise. Die werden aber besser geredet als sie es tatsächlich waren. Was in der Situation keine Überraschung bedeutet.  Es kommt ja nicht von ungefähr, dass Ilzer kaum einzelne anspricht, mit denen es besser laufen könnte. Max Sax und der israelische Stürmer Alon Turgeman sind offenbar nach ihren Verletzungen offenbar nicht auf dem Fitnesslevel, das ihnen Ilzer das zutraut. Möglicherweise sitzen sie in Mattersburg auf der Bank. Aber trotzdem ist erneut zu befürchten, dass sich die Austria durch Kleinigkeiten aus dem Tritt bringen lässt, Ilzer wieder Muster sieht, die ihm gar nicht gefallen werden. In drei Tagen lässt sich nicht so viel ändern.

Mattersburg hat seit Mittwoch einen neuen Spieler. Einen 19jährigen Stürmer aus Nigeria namen Victor Olatunji, der über ein großes Potenzial verfügen soll. Das er aber seit 2017 in der Slowakei nicht auf den Rasen brachte. Weder bei Inter Bratislava noch im Frühjahr beim Absteiger Sport Podbrezova. Der Leistungsausweise der letzten Saison: Neun Spiele in der ersten Liga ohne Tor, 14 in Inters zweiter Mannschaft in Liga zwei mit einem Treffer. Daher muss man sich schon fragen:  Wie tief ist diese Liga teilweise gesunken, wenn sie auf Neuerwerbungen hofft, die für die slowakische Fortuna-Liga zu schwach waren? Dabei hatte doch Mattersburg angekündigt, konsequent auf den burgenländischen Weg zu setzen.

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