Schon vor den zwei Duellen mit Crystal Palace gegen Arsenal sprach Oliver Glasner vom Stress, der ihm derzeit zu schaffen macht. Das dichte Programm um Weihnachten, dazu mögliche Transfers im Jänner. Der Stress wurde durch die zwei Londoner Derbys noch größer. Nicht durch das 2:3 am Mittwoch im Viertelfinale des League Cups. Sondern durch die 1:5 (:3)-Heimpleite am Samstag in der Premier League. In seinem 34. Spie mit Crystal Palace bezog Glasner die höchste Niederlage. Daheim im Selhurst-Park fiel keiner der höher als mit zwei Toren Differenz aus, Samstag wurde ey für Glasner und seine Assistenten Michael Angerschmid, Ronald Brunmayr und Emanuel Pogatetz bitter. Auch weil Crystal Palace in Wahrheit nicht um vier Tore schlechter war, Arsenal „nur“ gnadenlos effizient. Speziell der Brasilianer Gabriel Jesus: Mittwoch erzielte er alle drei Tore, Samstag die ersten zwei. Senegals Teamstürmer Ismaila Sarr gleich dazwischen zwar aus, aber mit dem 1:2 nahm das Unheil seinen Anlauf. Das 1:3 durch den deutschen Teamspieler Kai Havertz bereitete Jesus mit einem Kopfball an die Stange vor. Die ersten drei Treffer bekam Crystal Palace jeweils nach einem Eckball.
13 Siege, zehn Unentschieden und elf Niederlagen, das ist Glasners Bilanz beim Traditionsklub aus dem Süden Londons. Sechsmal verlor Crystal Palace mit einem Tor Differenz, viermal mit zwei, doch noch nie mit vier. Im Selhurst-Park war es die fünfte Niederlage, der sechs Siege und fünf Unentschieden gegenüber stehen. „Wir haben phasenweise gut gepresst, auch Chancen heraus gespielt, aber ganz schlecht in unserem Strafraum verteidigt. Gerade das ist ein wichtiger, entscheidender Teil des Spiels“, analysierte der gefasste Glasner, auf den bis Jahresenden noch zwei Spiele warten: Am Boxing Day in Bournemouth, dann daheim gegen das Schusslicht Southampton. Zuschauer beim 1:5 war auch ein ehemaliger Glasner-Schützling: Bayern-Star Michael Oliseh sah sich seinen Ex-Klub an.
Glasners Sorgen sind im Vergleich zu denen von Pep Guardiola bei Meister Manchester City geringer: Das 1:2 (0:1) in Birmingham gegen Aston Villa bedeutete die neunte Niederlage der „Citizens“ in den letzten zwölf Spielen, Phil Foden erzielte den Treffer erst in der 93. Minute. Das bedeutet in der Tabelle nur noch Rang sechs hinter Liverpool, Chelsea, Arsenal, Nottingham und Aston Villa. Der Rückstand auf Platz eins beträgt neun Punkte. Aber Liverpool hat zwei Spiele weniger, gastiert Sonntag in London bei Tottenham.
Foto: Crystal Palace.