PETERLINDEN.LIVE

Im Derby wurde Matthäus zum Fan von Rheinland-Meister Kainz

Die Ex-Rapidler Florian Kainz, Dejan Ljubicic und im Finish auch Louis Schaub schrieben am Ostersamstag Rheinderby-Geschichte. Weil es erstmals seit 32 Jahren passierte, dass der 1. FC Köln zum dritten Mal hintereinander gegen Borussia Mönchengladbach gewann. Beim 3:1 (3:0) im mit 54.000 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park spielten Kainz und Ljubicic tragende Rollen: Kainz gab den Assist zur Führung, bejubelte seinen Treffer zum 2:0 (Bild oben), leitete die Aktion zum 3:0 ein, die Ljubicic vollendete. Nach 34 Minuten war alles entschieden. Im Finish hätte Schaub beim Kurzeinsatz fast das 4:1 erzielt. Sie sorgten für verpatzte Ostern bei Adi Hütter. Der zugab: „Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen!“

4:1 gewann Köln in der Hinrunde, 3:1 auswärts, macht 7:2. Und brachte neue Ziele: Köln will einen Europacupplatz. Vor einem Jahr gelang der Klassenerhalt nur via Relegation. Eine unglaubliche Saison, in der sich  Kainz, Ljubicic und Schaub  als Rheinland-Meister fühlen können. Seit Samstag hat Kainz einen besonderen Fan: Deutschlands Rekordspieler Lothar Matthäus kürte ihn als Sky-Experte nach dem Spiel des Tages zum „man of the match“. Nicht nur wegen Tor und Assist, sondern weil er für viele gefährliche Aktionen sorgte, Schwung ins Spiel brachte. Der Leidtragende der Kainz-Gala war sein Gegenspieler, ein Landsmann: Stefan Lainer wirkte gegen den Steirer überfordert, Hütter erlöste ihn zur Pause mit dem Austausch.

Nach fünf Minuten brachte Kainz mit links den Ball zwischen Lainers Beinen ideal zu Torjäger Anthony Modeste, der mit dem ersten Torschuss für die Führung sorgte. Vor seinem vierten Saisontor zum 2:0 brachte er die Aktion mit seinem Fersler selbst ins Laufen, vor dem 3:0 gewann er einen Zweikampf gegen Gladbachs Abwehrchef Matthias Ginther. So kam der Ball zu Mark Uth, der den frei stehenden Ljubicic sah. Erstmals seit der ersten Runde zwei Torbeteiligungen von Kainz, erstmals seit zwei Jahren Tor und Assist. Aber Statistiken sind ihm egal: „Ich will der Mannschaft bestmöglich helfen. Wir haben gebrannt auf das Derby, haben die ganze Woche gut gearbeitet!“ Den  Europacup-Platz hält er für möglich.

Ein Erfolgserlebnis gab es auch für Philipp Lienhart mit Freiburg. Mit dem 3:0 (2:0)-Heimsieg gegen Bochum blieb Freiburg im Rennen um einen Champions League-Platz. Dienstag geht es bei Zweitligist Hamburger SV um den Aufstieg ins Pokalfinale. Lob für Lienhart kam aus dem Sky-Studio von Analytiker Didi Hamann: „Er hat sich zu einem der besten Abwehrspieler der Bundesliga entwickelt!“

Für die anderen Österreich gab es einen gebrauchten Samstag, für Xaver Schlager sogar einen total schwarzen. Er ging mit Wolfsburg bei Borussia Dortmund total unter. Zwischen der 24. und 38. Minute erzielte Borussia fünf Tore zur höchsten Heim-Pausenführung in der Klubgeschichte. Den Torreigen eröffnete der 17 jährige Debütant Tom Rothe. Endstand 6:1 (5:0) für Borussia, womit Wolfsburg noch einmal in den Abstiegsstrudel kommen könnte. Was bei Augsburg und Michael Gregoritsch durch die 0:1 (0:0)-Heimniederlage gegen Hertha BSC Berlin passierte. Hertha gelang der Sprung vom vorletzten Platz auf Rang 15, nur noch drei Punkte hinter Augsburg. „Feuerwehrmann“ Felix Magath reaktivierte den 35 jährigen Kevin Prince Boateng, der erstmals seit Oktober in der Startelf spielte: „Weil er der einzige ist, der die Mannschaft führen kann!“, erklärte Magath.  Sasa Kalajdzic fiel mit VfB Stuttgart durch ein 0:0 bei Mainz und Karim Onisiwo auf den Relegationsplatz zurück: „Es wäre mehr drinnen gewesen“, ärgerte er sich. Nächste Runde gastiert Stuttgart in Berlin bei der Hertha.

 

Foto: 1.FC Köln.

Die mobile Version verlassen