Fußball

Im Erfolgszwang von Fenerbahce sieht Ex-Rapidler Kavlak die Chance der Austria

Die leichteste Aufgabe der drei österreichischen Klubs im Play-off für eine Gruppenphase hat Donnerstag Rapid beim FC Vaduz im Fürstentum Liechtenstein, die schwerste die Austria daheim gegen Fenerbahce Istanbul. Wolfsberg glaubt, wie Trainer Robin Dutt erklärte, bei Norwegens Tabellenführer Molde ein Duell auf Augenhöhe liefern zu können. Der Unterschied zwischen Austria gegenüber Wolfsberg und Rapid: Violett hat die Gruppenphase der Conference League schon sicher, für die sich die Kärntner und Grün-Weiß via Play-offs erst qualifizieren müssen. Für Austria geht es darum, ob es vielleicht die lukrativere Europa League werden kann. Das wäre eine Sensation. Seit Dienstag Mittag gilt der Viola Park, wie die Generali Arena im Europacup heißt, als ausverkauft. Die Frage wird sein, wie viele der 12.000 Tickets, die im Zuge des geschützten Vorverkaufs an Mitglieder und Abonnenten der Austria gingen, über „geheime“ Kanäle zu in Österreich lebenden Fenerbahce-Fans gelangten.

„Die größte Chance der Austria liegt im Erfolgszwang von Fenerbahce“, sagt einer, der mit den Verhältnissen bei den türkischen Spitzenklubs bestens vertraut ist. Nämlich Österreichs Ex-Teamspieler Veli Kavlak, der in Istanbul lebt und zugibt, über das Duell gar nicht gerne reden zu wollen. Weil das zwei Klubs sind, die er auf Grund seiner Vergangenheit bei Rapid und als Kapitän von Besiktas Istanbul nicht gerade gerne mag. Der Marktwert des Kaders (183,33 Millionen Euro gegenüber 19,83 der Austria) und die besseren Einzelspieler machen auch für Kavlak Fenerbahce zum Favoriten: „Der Klub hat trotz sehr großem Aufwand seit acht Jahren keinen Titel gewonnen. Damit können die Fans nicht leben, sie sorgen für enormen Druck, können die Mannschaft zwar einerseits pushen, aber mitunter auch fast lähmen“. Fenerbahce, letzte Saison acht Punkte hinter Meister Trabzonspor Zweiter, sei auch gegen Dynamo Kiew, speziell nach dem 0:0 im Hinspiel, Favorit gewesen und dennoch ausgeschieden.

Fenerbahce spielt noch Montag Abend, nur drei Tage vor dem Match in Wien, in der Süper Lig, ließ dabei beim 6:0 (3:0) im kleinen Istanbul.-Derby bei Kasimpasa seine Möglichkeiten aufblitzen. In der ersten Runde hatte es gegen Aufsteiger Umraniyespor nur ein enttäuschendes 3:3 und ein Pfeifkonzert der Fans gegeben. Kasimpasa spielte allerdings ab der 16 Minute nur mit zehn Mann, nach der Pause kam auch der Ex.Klagenfurter Turgay Gemicibasi zum Einsatz. Zwei der ersten vier Treffer erzielten Neuerwerbungen. Der Norweger Joshua King, vom englischen Absteiger Watford gekommen, sowie der türkische Teamstümer Emre Mor. Der hat eine bewegte Vergangenheit: Bei Borussia Dortmund, Celta da Vigo in Spanien, dem Fenerbahce-Rivalen Galatasaray und in Griechenland bei Meister Olympiakos. Die größte Gefahr sieht Kavlak für Austria im 32 jährigen Enner Valencia, Zweifachtorschütze am Montag. Weil der Stürmer aus Ekuador (Bild oben) sich auch allein gegen zwei oder drei Abwehrspieler durchsetzen könne.

Bei Fenerbahces Ex-Rapidler, dem 24 ungarischen Innenverteidiger Attila Szalai, (im Mai 2016 ein Bundesligaspiel für Grün-Weiß, dann über Mezökovesd in Ungarn und Apollon Limassol in Zypern vor einem Jahr bei Fenerbahce gelandet) fällt Kavlak ein, dass er nach starkem Start im Herbst 2021 im Frühjahr Schwächen zeigte, mitunter nur auf der Bank saß, beim neuen Trainer, dem von Benfica Lissabon gekommene Jorge Jesus, jedoch bisher immer zum Zug kam: „Wenn Szalai gut drauf ist, verliert er kaum einen Zweikampf!“ Wohl auch deshalb absolvierte er 27 Länderspiele für Ungarn, drei im letzten Jahr bei der Europameisterschaft.

Foto: Instagram @fenerbahce.

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