Fußball

In der 96. Minute stoppten die „Saints“ von Hasenhüttl Manchester United

Seit dem Neustart von England Premier League nach der Corona Pause ist es fast immer ein Erlebnis, Spiele von Southampton via „Sky“ zu sehen und dabei seinen österreichischen Trainer Ralph Hasenhüttl fast ständig in den leeren Stadien zu hören. Wie er aus der Coaching Zone, durch die er ständig tigert, jede Aktion seiner Mannschaft kommentiert, sie stets pusht. So auch Montag Abend beim 2:2 (1:2) gegen Manchester United in Old Trafford, als die „Saints“ nach zwölf Minuten in Führung gingen und in der 96. Minute zum 2:2 ausglichen, damit die Siegesserie von United stoppten. Unglaublich, in den lezten sechs Runden wurde Hasenhüttl zum Schrecken der Trainer von Manchester City und United: Pep Guardiola bezwang er im St. Mary´s 1:0, im ehrwürdigen Old Trafford verhinderte er, dass Ole Gunnar Solskjaer mit United  erstmals seit September auf einen Champions League Platz kam. Ohne Southamptons Ausgleich in der Nachspielzeit wäre Manchester United Dritter, so aber blieb es bei Rang fünf. Einen Punkt hinter Chelsea und wegen der um drei Treffer schlechteren Tordifferenz auch hinter Leicester. Daher müssten sich Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs und seine Mitspieler bei Leicester eigentlich irgendetwas zum Dank nach Southampton schicken.

Erst zum zweiten Mal in der 135 jährigen Klubgeschichte verlor Southampton keines der beiden Saisonspiele gegen Manchester United. Hasenhüttl und sein Tiroler Assistent Richard Kitzbichler schrieben Geschichte. In der  Auswärtstabelle dieser Saison belegt Southampton sogar Rang vier. Nur Meister Liverpool, Manchester City und Chelsea eroberten in der Fremde mehr Punkte. Auswärts wäre Southampton mit acht Siegen und vier Unentschieden sogar reif für die Champions League: „Wir machen Fortschritte“, freute sich Hasenhüttl.

„Southampton ist die fitteste Mannschaft der Premier League“, lobte Solskjear schon vor dem Anpfiff. Das March bestätigte ihn. Das Offensivpressing von Hasenhüttls Mannschaft stürzte anfangs die United-Stars in manche Verlegenheit.  Als Weltmeister Paul Pogba in Nähe des eigenen Strafraums den Ball an Southampton-Torjäger Danny Ings verlor, geriet United nach zwölf Minuten in Rückstand. Der Schotte Stuart Armstrong traf nach Assist von Nathan Redmond. Aber dann drehten  Marcus Rashford und der Franzose Anthony Martial das March, nach 23 Minuten führte United 2:1. Hätte in der zweiten Hälfte bei Sitzern von Rashford und Martial den Vorsprung ausbauen können. Die ausgelassenen Chancen rächten sich.

Im Finish kam wieder Southampton als laufstärkere Mannschaft auf. Bei einem Kracher von Redmond verhinderte noch Uniteds spanischer Tormann David de Gea den Ausgleich, der in der 96. Minute nach einem Eckball fiel. Aus kurzer Distanz traf Hasenhüttls dritter Joker, der in der 87. Minute eingewechselte Michael Obafemi, ein 20 jähriger Ire mit nigerianischen Wurzeln. Es war sein viertes Jokertor in dieser Saison. Erst nach 99:12 Minuten kam der Abpfiff und danach das Shakehands von Solskjaer und Hasenhüttl, der zugab, sehr stolz auf seine Mannschaft zu sein: „Weil wir dieses Unentschieden wirklich verdienten. Wir waren nur in unseren zehn schwachen Minuten komplett aus dem Siel, Manchester hatte genug Qualität, um dies zu nützen. Wir blieben trotzdem tapfer, gaben nie auf. Das ist das wichtigste in jedem Spiel!“

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