Fußball

In Einzelteile zerfallen: Das zweite 0:6 für Hütter und Lainer

Konrad Laimer holte mit RB Leipzig Sonntag Abend Rang vier, einen Champions League-Platz, von Hoffenheim und seinen Landsleuten Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch und Stephan Posch zurück. Als der Ex-Salzburger nach einer Stunde in Berlin gegen Hertha für einen anderen Ex-Salzburger (Dominik Szoboszlai) eingetauscht wurde, stand es 1:1. Am Ende jubelte Leipzig über einen 6:1-Kantersieg. Wie das in einer halben Stunden passieren konnte? Hertha litt unter Corona: Sechs Spieler fielen kurzfristig aus. sieben positive Fälle im Trainerteam. Als nach 64 Minuten Innenverteidiger Kempf für ein Elfmeterfoul die rote Karte sah, begann der Untergang.

„Das Ergebnis ist ein Wahnsinn“, stöhnte Herthas Sportvorstand Fredy Bobic. Letzte Saison war er bei Eintracht Frankfurt gemeinsam mit Adi Hütter ein Erfolgsduo. Derzeit sind aber beide vom Erfolg verlassen: Hütter erging es Sonntag zwei Stunden vor Bobic mit Borussia Mönchengladbach genauso katstrophal schlecht. 0:6 (0:2) bei stürmischem Wind und strömenden Regen bei Borussia Dortmund. Von der 70. bis zur 91. Minute kassierte Mönchengladbach vier Treffer. Davor war es fast ein Match auf Augenhöhe: Gladbach hatte ebenso viele Chancen, traf einmal die Latte, Dortmund war „nur“ effizienter. Aber am Ende stand das zweite 0:6 für Hütter (Bild oben) und Teamverteidiger Stefan Lainer in dieser Saison. Das erste passierte im Dezember daheim gegen Freiburg.

Erstmals saß neben Hütter der neue Sportchef, Roland Virkus (früher Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums) auf der Bank. „Was nach dem dritten Tor passierte, das geht gar nicht. Wir sind in Einzelteile zerfallen, das passt mir überhaupt  nicht“, gestand Hütter. Bisher kassierte Tormann Yann Sommer, der noch die einzige Konstante in dieser Saison ist, 46 Tore. Der drittschlechteste Wert in der Liga nach Fürth und Hertha BSC. Nach der Klatsche liegt Mönchengladbach vier Punkte vor dem Relegationsplatz, sieben vor dem Vorletzten VfB Stuttgart. Bobic hat drei Punkte weniger als Hütter, bei ihm  leuten die Alarmglocken noch schriller. Die nächsten Gegner: Mönchengladbach empfängt Wolfsburg, Hertha muss nach Freiburg.

Auch in der zweiten Liga setzte es für einen Österreicher einen Tiefschlag; Guido Burgstaller fiel mit dem FC St. Pauli durch die 0:3 (0:1)-Heimpleite gegen Hannover 96 von Platz eins aus den Aufstiegsrängen. Auf denen stehen jetzt seine Landsleute Romano Schmid und Marco Friedl mit Werder Bremen, obwohl die daheim gegen den Letzten Ingolstadt über ein 1:1 (o:o) nicht hinauskamen, und St. Paulis Stadtrivale, der Hamburger SV.

Foto: Borussia Mönchengladbach.

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