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In Halifax geht es für Österreich um einen historischen Sieg zum Klassenerhalt

David Reinbacher von Team …sterreich wŠhrend des Spiels zwischen …sterreich und Slowakei am 10.11.2022 in Krefeld, Deutschland. (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)rrrAbdruck fŸr redaktionelle Berichterstattung honorarfrei!rAls Fotovermerk ist ãDeutscher Eishockey-Bund e.V. (DEB) / City-Press GmbHÒ anzugeben.

Vor drei Jahren schaffte Österreichs Unter 20-Team in Minsk unter Marco Pewal sensationell den Aufstieg in die A-Gruppe der Weltmeisterschaft, stieg seither nicht ab. Weil es zweimal wegen Corona keine B-WM und daher keinen Absteiger gab, einmal wegen zu vieler infizierter Spieler einen Abbruch. Bei der vierten Teilnahme schlägt  ab Montag die Stunde der Wahrheit. Nach dem Aufstieg schaffte Österreich bisher keinen Sieg, in Halifax muss der aber gelingen, um oben zu bleiben. In den ersten drei Gruppenspielen gegen Schweden, Tschechien und Veranstalter Kanada wird es keine Chance geben, im letzten am kommenden Freitag gegen Deutschland vielleicht doch. Denn letzten Dienstag schlugen die rot-weiß-roten Talente bereits in Kanada bei einem Vorbereitungsspiel Deutschland nach Verlängerung 4:3 (0:0, 2:1, 1:2, 1:0), verlor dann aber gegen die Slowakei glatt 1:5 (1:1, 0:3, 0:1). Deutschland fertigte die Slowakei 5:0 ab. Die Stunde der Wahrheit schlägt Freitag. Gelingt nicht der erste Sieg, besteht noch die Chance, in der Relegation, in einer Serie best of three gegen den Letzten der anderen Gruppe (USA, Finnland, Schweiz, Slowakei, Lettland) den Klassenerhalt zu schaffen.

In Halifax ist ein gebürtiger Kanadier Österreichs Teamchef. Sportdirektor Roger Bader, in Halifax als General Manager dabei, wählte den 46 jähriger Kirk Furey aus, der aber nach 15 Jahren in Klagenfurt schon als eine Art  Kärntner gilt, zumindest den Kärntner Dialekt ganz gut beherrscht. Den Sager „i fühl mi ols Kärntner“ beherrschte er problemlos. 2007 holte ihn der damalige KAC-Trainer Manny Viveiros, Furey wurde zweimal Meister, ehe er vor sieben Jahren die Karriere beendete. Als Publikumsliebling bekam er den Namen Captain Kirk nach dem Kommandanten des Raumschiffs Enterprise. Von der Mission Klassenerhalt hat Furey klare Vorstellungen: „Schnell, einfach, aggressiv spielen!“ Die Vorbereitung darauf fand  seit Mitte Dezember im Geburtsort von Furey statt. In Antigonish, 200 Kilometer von Halifax, entfernt.

Mit Talenten, die schon aufzeigten. Allen voran der Vorarlberger Verteidiger David Reinbacher (Bild oben), der in der Schweiz mit starken Leistungen bei Kloten auch in den Schweizer Medien Schlagzeilen lieferte, NHL-Scouts anlockte, in Österreichs Team beim Debüt im Deutschland-Cup überzeugte. Patrick Söllinger, Verteidiger der Linzer Black Wings, wurde in der ICE League zum „Young Star des Monats“  gewählt. Bei den Stürmern fehlt zwar der Name von Marco Kasper, den Bader nach dem dichten Programm der letzten Monate schont,   aber es ist doch einer dabei, der beim letzten NHL-Draft so wie Kasper gezogen wurde. Zwar nicht in der ersten Runde von Detroit, sondern erst in der dritten als Nummer 75. Da griffen die Montreal Canadiens beim Vorarlberger Vinzenz Rohrer zu. Er spielt derzeit so wie früher Marco Rossi in der Ontario Hockey League bei den Ottawa 67´s. Der Kärntner Jonas Dobnig empfahl sich mit 31 Toren und 66 Assists in der U 18 des KAC für die New Jersey Rockets, mit Ian Scherzer versucht  ein anderer Kärntner via Schweden und Rögle, dem Verein von Kasper, vorerst über die U 20 Karriere zu machen, Der von den Toren Wiens in Klosterneuburg geborene Jack Linton wechselte nach zwei Jahren in der Okanagan Akademie in St. Pölten bereits mit 16 in die USA, spielte in Iowa bei den Des Moines Buccaneers. Im Herbst kam er schon zweimal bei El Paso in der zweithöchsten US-Juniorenliga zum Einsatz.

Für alle ist Halifax die große Bühne vor den NHL-Scouts, speziell für Reinbacher und Rohrer: „Bisher bin ich mit der Mannschaft  sehr zufrieden“, sah Furey dem Start optimistisch entgegen. Halifax blieb vom arktischen Wintersturm Elliott, der Teile der USA und Kanada einfror, verschont. Da viele Flüge in Nordamerika abgesagt oder verschoben wurden, saß Bader in Toronto vier Stunden im Flugzeug, bevor es in den WM-Ort weiter ging.

 

Foto: DEB/City Press.

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